Protestaktionen weltweit Fridays for Future läutet Klimastreik ein
19.03.2021, 13:55 Uhr
"Keine leeren Versprechungen mehr": Teilnehmer in München protestieren mit Abstand und Maske.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Auf der ganzen Welt gehen die Aktivisten von Fridays for Future auf die Straße, um etwa für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens zu demonstrieren. Allein in Deutschland kommt es in Hunderten Städten zu Aktionen. Die Protestformen sind angesichts der Pandemie-Bedingungen vielfältig.
In mehr als 200 deutschen Städten haben die Aktivisten von Fridays for Future mit ihren Protestaktionen gegen die aktuelle Klimapolitik begonnen. Mit Kunst- und Plakataktionen, Fahrraddemos und pandemiegerechten Kundgebungen machen die Klimaschützer seit den Morgenstunden vielerorts auf sich aufmerksam. Nach Angaben der Veranstalter sind unter Einhaltung der Hygieneregeln heute etwa 280 Aktionen geplant.
Ein Teil des weltweiten Klimastreiks wird pandemiebedingt ab Mittag im Internet per Livestream übertragen. Die deutsche Mitorganisatorin Luisa Neubauer teilte schon am Morgen Bilder und Eindrücke über Twitter. Die Teilnehmer sind dazu aufgerufen, Fotos, die den individuellen Protest dokumentieren, auf einer digitalen Streikkarte auf der Website der Organisation hochzuladen. Die Seite sei am Mittag online gegangen, hieß es.
Druck auf Parteien ausüben
Deutschlandweit pochen die Aktivisten auf die Einhaltung der Pariser Klimaziele und das Ende der Förderung fossiler Brennstoffe. Im Superwahljahr 2021 wollen sie erreichen, dass alle Parteien in Deutschland den Klimaschutz in ihren Programmen verankern. Größere Aktionen begannen am Morgen in Hamburg, Berlin und Köln. In der Hamburger Innenstadt schufen die Aktivisten einen 60 Meter langen Schriftzug mit der Botschaft "Wir alle für 1,5 Grad C".
Fridays for Future appelliert mit der Aktion an die Weltgemeinschaft, die Erderwärmung nicht über 1,5 Grad Celsius steigen zu lassen. In Dresden wollen die Aktivisten am Nachmittag nach eigenen Angaben an 1000 Kreuzungen in der Stadt streiken. Die Teilnehmerzahl für die Präsenz-Aktionen könne aufgrund der hybriden Protestformen nur schwer eingeschätzt werden, hieß es.
Aktionen auf der ganzen Welt
Auch in anderen Ländern haben viele junge Demonstranten den ersten globalen Klimastreiktag seit knapp einem halben Jahr eingeläutet. Fridays for Future und die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg teilten bereits in den Morgenstunden Bilder und Eindrücke von Protestaktionen in aller Welt. Darunter waren vor allem diejenigen von Aktivisten in Staaten, die die Folgen der Klimakrise bereits heute stark spüren, etwa asiatische Länder wie Bangladesch, Sri Lanka und die Philippinen oder das afrikanische Kenia.
In Thunbergs Heimatstadt Stockholm legten Demonstranten auf dem zentralen Platz Sergels torg Protestschilder aus, auf denen unter anderem "Science not Silence" (Wissenschaft statt Schweigen) und "Time is running out" (Die Zeit läuft ab) zu lesen war. Auch Thunberg war zeitweise dabei. "Wir streiken in Schichten, um große Menschenmengen zu vermeiden und unsere Zahlen so niedrig wie möglich zu halten", schrieb die 18-Jährige auf Twitter.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa