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In Steuer-Prozess Friedensnobelpreisträgerin Ressa freigesprochen

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"Die Wahrheit siegt", sagte Ressa nach ihrem Freispruch.

"Die Wahrheit siegt", sagte Ressa nach ihrem Freispruch.

(Foto: REUTERS)

Es ist ein Etappensieg: Die Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa erhält in ihrem Prozess wegen Steuerhinterziehung einen Freispruch. Aufgrund regierungskritischer Berichterstattung steht die Journalistin jedoch wegen weiterer angeblicher Vergehen vor Gericht. Ihr drohen bis zu sieben Jahre Haft.

Die philippinische Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa ist in einem Prozess um angebliche Steuerhinterziehung freigesprochen worden. Ein Berufungsgericht in Manila entschied, dass die Regierung nicht ausreichend Beweise für den angeblichen Steuerbetrug vorgelegt habe. In dem Fall ging es um ein Geschäft mit ausländischen Investoren im Jahr 2015 im Zusammenhang mit Ressas regierungskritischer Nachrichtenwebsite "Rappler".

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"Heute haben die Fakten gewonnen", sagte die 59-jährige Journalistin, die auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, nach dem Freispruch. "Die Wahrheit siegt." Die Vorwürfe in dem Steuerprozess seien wie alle Anschuldigungen gegen sie politisch motiviert. Ressa muss sich derzeit noch wegen anderer mutmaßlicher Vergehen vor der Justiz verantworten. Unter anderem kämpft sie in Berufung gegen ein Urteil wegen angeblicher diffamierender Äußerungen im Internet, das bis zu sieben Jahre Gefängnis bedeuten könnte.

Ressa war 2021 für ihre journalistische Arbeit gemeinsam mit ihrem russischen Kollegen Dmitri Muratow mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Damit wurde unter anderem ihr unerschütterlicher Einsatz für die Meinungsfreiheit gewürdigt. Die 59-jährige Ressa hatte 2012 in den Philippinen mit mehreren Kollegen das Investigativmedium "Rappler" gegründet. Sie kämpfe so gegen "den Machtmissbrauch und den wachsenden Autoritarismus in ihrem Heimatland", sagte der Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Reiss-Andersen. So habe sie kritisch über die "umstrittene, mörderische Anti-Drogen-Kampagne" von Präsident Rodrigo Duterte berichtet.

Quelle: ntv.de, lno/AFP

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