Panorama

Ausbruch aus Psychiatrie Geflohene waren nicht therapierbar

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Sie haben ihre Flucht aus der Psychiatrie in Zwiefalten offenbar gut geplant. Aus einem Bettkasten bauen die Gefangenen einen Rammbock, seilen sich dann mit Laken aus dem zweiten Stock ab. Wahrscheinlich war das noch nicht ihr letzter Coup.

Die drei drogenabhängigen Straftäter, die am Wochenende aus einer Psychiatrie geflüchtet sind, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Straftaten begehen. Zu dieser Einschätzung kommen Experten, die die Männer bisher betreut haben. Die 30, 32 und 38 Jahre alten verurteilten Straftäter seien drogen- und alkoholabhängig und selbst nach längerer Behandlung in der geschlossenen Psychiatrie als nicht therapierbar eingeschätzt worden, sagte Chefärztin Ruxanda Zavoianu in Zwiefalten nahe Reutlingen. Sie seien während der Therapie aber nicht durch Gewalttaten aufgefallen.

Alle drei sollten nach Angaben des Leitenden Ärztlichen Direktors Gerhard Längle demnächst ins Gefängnis zurückverlegt werden. Dort hätten sie noch zum Teil mehrjährige Haftstrafen wegen Raubdelikten absitzen müssen.

Die drei Männer, die laut Polizei griechische, türkische und italienische Staatsbürger sind, waren am Samstagabend mit einem aus Bettkasten-Holz gebauten Rammbock geflohen. Sie durchbrachen damit die Außenwand ihres Patientenzimmers. Zuvor hatten sie die 40 Zentimeter dicke Wand über längere Zeit mit provisorischen Werkzeugen von innen ausgehöhlt, wie der pflegerische Leiter der Klinik, Alfred Bayer, sagte. Den angefallenen Bauschutt versteckten sie unter ihren Betten.

Durch das Loch in der Wand seilten sich die Straftäter an Bettlaken rund acht Meter aus dem zweiten Stock in die Tiefe ab. Die Fahndung der Polizei blieb bislang erfolglos - trotz des Einsatzes zahlreicher Streifenwagen sowie von Spürhunden und eines Hubschraubers. Der Ausbruch war bemerkt worden, weil die Täter einen Heizkörper aus der Wand gerissen hatten und der austretende Wasserdampf Brandalarm auslöste. Zudem hörte eine Schwester zwei laute Schläge.

Quelle: ntv.de

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