Ausweitung des Wildtierverbots?Großkatzen sollen aus Zirkus verschwinden

Löwen und Tiger, die im Zirkus durch brennende Reifen springen, könnten schon bald Geschichte sein. Denn der Agrar- und Umweltausschuss des Bundesrates will das von Agrarministerin Klöckner geplante Wildtierverbot in Zirkussen noch verschärfen.
Das geplante Verbot von Wildtieren in reisenden Zirkussen könnte über den Bundesrat noch ausgeweitet werden. Der Agrar- und der Umweltausschuss der Länderkammer sprechen sich dafür aus, auch das Zurschaustellen von Großkatzen wie Löwen und Tigern zu untersagen. Der Bundesrat soll am 25. Mai entscheiden, ob er einer von der Bundesregierung vorgelegten Verordnung mit dieser Änderung zustimmt. Der Umweltausschuss der Länderkammer empfiehlt, zudem auch Robben und Reptilien in das Verbot einzubeziehen.
Die von Bundesagrarministerin Julia Klöckner von der CDU auf den Weg gebrachte Verordnung sieht bisher vor, dass Giraffen, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Primaten und Großbären nicht mehr neu angeschafft werden dürfen. "Wildtiere haben in der Manege nichts verloren", sagte die CDU-Bundesagrarministerin in Berlin, wo sie einen Verordnungsentwurf dazu vorstellte.
Tierschützer für Wildtierverbot in Zirkussen
Tierschützern geht der Entwurf jedoch nicht weit genug. Sie fordern, alle Wildtiere in Zirkussen zu verbieten. Gerade in Wanderzirkussen litten die Zirkustiere unter ständigen Reisen und oft nicht artgerechten Bedingungen. Wie die Tierschutzorganisation PETA berichtet, kämen während des Trainings auch oft Folterwerkzeuge zum Einsatz, damit die Tiere die gewünschten Tricks aufführen. In manchen Ländern würden Raubkatzen sogar die spitzen Eckzähne entfernt oder die Krallen gezogen, damit Trainer sich nicht verletzen können.
In der Verordnung sollen erstmals Anforderungen an die Haltung aller Zirkustiere festgelegt werden, wie das Ministerium erläuterte - etwa an Unterbringung, fachkundige Versorgung, die Behandlung kranker oder verletzter Tiere, Transportmittel und die Beschränkung der Transportdauer.