Handy in JVA geschmuggelt Häftling filmt heimlich Knast-Alltag - Videos gehen viral
19.10.2024, 15:33 Uhr Artikel anhören
Die JVA Landshut forderte Tiktok auf, die Videos zu entfernen, bislang wurde aber nur ein Teil gelöscht.
(Foto: dpa)
In Bayern schmuggelt ein junger Mann ein Handy in eine Jugendarrestanstalt. Nach seiner Entlassung stellt er Videos von seinem Haftalltag online. Diese schauen sich unzählige Menschen an. Die JVA Landshut zieht Konsequenzen aus dem Vorfall.
Ein Gefangener hat ein Handy in eine Jugendarrestanstalt in Landshut geschmuggelt und heimlich Videos von seinem Knast-Alltag gedreht. Diese veröffentlichte der junge Mann nach seiner Entlassung auf Tiktok, wo diese bisher zum Teil bis zu 1,5 Millionen Mal angeschaut wurden. Die Justizvollzugsanstalt in der niederbayerischen Stadt bestätigte den Vorfall.
"Der Arrestant hatte sein Mobiltelefon in einem Gepäckstück in seinen Arresthaftraum geschmuggelt", teilte eine Sprecherin mit. Seit Bekanntwerden des Vorfalls im Herbst 2023 sei "unverzüglich das Zugangsprozedere angepasst" worden, hieß es weiter.
In den Videos zeigt der Tiktoker "lambo840live" unter anderem, wie er sein Handy unter einem doppelten Boden in seinem Koffer versteckt, wie sein Arrestraum eingerichtet ist oder was er zum Frühstück und Mittagessen bekommt. Die JVA Landshut hat Tiktok nach eigenen Angaben aufgefordert, die Videos von der Plattform zu entfernen. "Bislang wurde jedoch nur ein Teil der Videos gelöscht", teilte die Sprecherin mit.
Der Vorfall ist der JVA zufolge ein Einzelfall. Versuche, Handys in die Jugendarrestanstalt Landshut einzuschmuggeln, seien sehr selten, hieß es. Seit Jahresbeginn habe es zwei Versuche gegeben, die verborgenen Handys seien aber bei der Zugangskontrolle entdeckt worden. Diese seien den Betroffenen abgenommen worden.
Als Konsequenz aus dem geglückten Versuch dürfen junge Straftäter ihre Gepäckstücke nun nach Angaben der JVA nicht mehr mit in den Arrestraum nehmen. "Das Einschmuggeln eines Mobiltelefons auf dem in dem Video gezeigten Weg ist somit nicht mehr möglich."
Quelle: ntv.de, lar/dpa