Vorwürfe gegen Mobbing-OpferKeatons Mutter soll nur Geld gewollt haben

Die Geschichte des Schülers Keaton berührte Tausende. Nun bekommt sie einen bitteren Beigeschmack. Einstige Unterstützer der Familie werfen der Mutter Habgier vor. Zudem soll sie rassistische Äußerungen gemacht haben.
Das Video von Keaton Jones, der seiner Mutter im Auto unter Tränen erzählt, wie schlimm er in der Schule gemobbt wird, ging via Internet um die Welt. Tausende Nutzer von Twitter und Co. und auch Dutzende Stars sicherten dem Jungen aus dem US-Bundesstaat Tennessee ihre Unterstützung zu und machten ihm Hilfsangebote. So lud etwa Hollywood-Star und "Captain America"-Darsteller Chris Evans Keaton zur Premiere des neuen "Avenger"-Films nach Los Angeles ein und Präsidentensohn Donald Trump Jr. bot der Familie Jones an, bei einem Las-Vegas-Besuch bei ihm zu übernachten. Nun gibt es eine Wendung in der Geschichte des gefeierten kleinen Helden, der sich gegen Mobbing einsetzte.
Die Mutter des Schülers, Kimberly Jones, steht im Verdacht, mit der Veröffentlichung des Videos allein auf Spenden aus gewesen zu sein. Twitter-User werfen ihr vor, ihr Kind benutzt zu haben, um mit ihm Geld zu machen. Prominente wie Chris Evans warben in Posts für eine Spendensammelinitiative auf GoFundMe, die Keaton zugutekommen sollte. Mehr als 58.000 US-Dollar sollen dort bereits zusammengekommen sein. Inzwischen wurde die Seite eingefroren. Was mit dem Geld passiert, ist unklar.
Der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Joe Schilling, der sich ebenfalls für die Familie stark machte und für die Spendensammlung warb, zog seine Unterstützung zurück. Er hatte der Familie angeboten, ihn in Los Angeles zu besuchen und bei einer Show dabei zu sein. Nun erhebt er in einem Video Vorwürfe gegen Kimberly Jones: "Sie will nur Geld", erklärt er. Schilling habe mit ihr bei Instagram kommuniziert und sie gefragt, wofür sie das Geld brauche. Daraufhin soll sie geantwortet haben, dass Weihnachten kurz bevor stehe und sie Geschenke kaufen wolle.
Rassistische Gesinnung?
Zudem soll die Mutter rassistische Posts auf Facebook verbreitet haben. Ihren Account hat sie mittlerweile auf privat gestellt. Trotzdem kursieren in den sozialen Netzwerken Fotos der Familie Jones, auf denen sie mit der Konföderiertenflagge posiert. Diese gilt als rassistisches Symbol und wird vor allem in den Südstaaten der USA verwendet, unter anderem vom Klu-Klux-Klan, der American Nazi Party und anderen separatistischen Bewegungen. Auf mehreren Portalen heißt es, dass auch Keaton sich dunkelhäutigen Mitschülern gegenüber ablehnend verhalten und sie beschimpft haben soll.
Auf ihrem Twitter-Account machte Keatons ältere Schwester deutlich, dass die Vorwürfe falsch seien. "Wer mich und meine Familie kennt, weiß, dass wir keine Rassisten sind", schreibt sie. Keaton habe niemals das "N"-Wort benutzt. Zudem stellt sie richtig, dass ein gefälschter Instagram-Account, auf dem explizit um Spenden gebeten wird und sogar ein Paypal-Konto verlinkt ist, nicht ihrer Mutter gehöre. Die GoFundMe-Seite soll nicht auf Initiative der Familie gegründet worden sein.