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Waffe stammt vom Vater Kind erschießt Vierjährige in Vorort von Chicago

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Aufgrund von Schusswaffen hat auch die Polizei von Chicago jedes Jahr einiges zu tun.

Aufgrund von Schusswaffen hat auch die Polizei von Chicago jedes Jahr einiges zu tun.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Erneut trägt sich in den USA eine Tragödie durch den Einsatz einer Schusswaffe zu. Diesmal ist besonders tragisch, dass sowohl Opfer als auch Täter Kinder sind. Die Waffe stammt zudem vom Vater des Opfers.

Bei einem Unfall in einem Vorort der US-Metropole Chicago hat ein Kind versehentlich ein vier Jahre altes Mädchen erschossen. Der Vater des getöteten Kindes und gleichzeitig Besitzer der Waffe alarmierte die Polizei der Gemeinde River Grove, wie die Behörden mitteilten. Eintreffende Beamte fanden "ein Kind, das versehentlich von einem anderen Kind aus dem gleichen Haushalt angeschossen" worden war. Das kleine Mädchen erlag später seinen Verletzungen.

Der Vater, Inhaber eines gültigen Waffenscheins, hatte die Waffe nach eigenen Angaben in einem oberen Fach eines Schrankes aufbewahrt, wie die Polizei mitteilte. Die Behörden nahmen Ermittlungen zu dem laut Polizei "bedauerlichen Vorfall" auf.

Die Polizei machte keine Angaben zu Alter und Geschlecht der Getöteten. Die Zeitung "Chicago Sun-Times" berichtete unter Berufung auf die Gerichtsmedizin, es handle sich um ein vier Jahre altes Mädchen. Angaben zum Kind, das die Waffe abgefeuert hatte, gab es zunächst nicht.

2023 bereits 750 erschossene Kinder

In den USA kommt es immer wieder zu Vorfällen mit Schusswaffen, bei denen Kinder getötet oder verletzt werden - teilweise durch andere Kinder. Nach Angaben der Organisation Everytown for Gun Safety, die sich für striktere Waffengesetze einsetzt, werden Jahr für Jahr 19.000 Kinder durch Schüsse getötet oder verletzt. Seit 2020 sind Schusswaffen die häufigste Ursache beim Tod von Kindern in den USA. Laut der Website besitzt der Bundesstaat Illinois, in dem sich Chicago befindet, allerdings eines der strengeren Waffengesetze in den USA.

In den Vereinigten Staaten gibt es Schätzungen zufolge mehr als 393 Millionen Schusswaffen im Besitz der Bevölkerung. Damit kommen auf 100 Einwohner 120 Schusswaffen. Laut der spezialisierten Website Gun Violence Archive wurden im vergangenen Jahr mehr als 20.200 Menschen durch Schusswaffen getötet, Suizide nicht eingeschlossen. Mit Stand 1. Juni starben nach Angaben der Website in den USA bereits 7709 Menschen durch Schusswaffen. Dazu kommen 14.730 Verletzte durch Schusswaffen. Mehr als 750 Kinder sind unter den Toten.

Versuche, das Waffenrecht zu verschärfen, scheitern immer wieder am Widerstand der konservativen Republikaner und der mächtigen Waffenlobby NRA.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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