133 bestätigte Fälle im US-Süden Kind stirbt im größten Masernausbruch in Texas seit 30 Jahren
26.02.2025, 18:21 Uhr Artikel anhören
In einer mobilen Teststelle im westtexanischen Seminole werden Menschen auf Masern untersucht.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Im Süden der USA grassiert derzeit eine Masernepidemie. In Texas und New Mexico werden 133 Infizierte registriert. Besonders betroffen sind Mitglieder einer evangelikalen Freikirche. Nun stirbt ein ungeimpftes Kind am Virus. Es ist der erste Todesfall seit zehn Jahren.
Ein Masernausbruch im Westen des US-Staates Texas hat ein nicht geimpftes Kind das Leben gekostet. Die texanischen Gesundheitsbehörden teilten mit, bei dem Todesopfer handele es sich um ein Kind im Schulalter, das in der vergangenen Woche ins Krankenhaus gebracht worden sei. Bisher infizierten sich dem Gesundheitsamt zufolge in einer ländlichen Region in Westtexas 124 Menschen mit Masern. Weitere neun Fälle wurden im angrenzenden Staat New Mexico gemeldet. Der Todesfall war der erste durch Masern in den USA seit 2015.
Das Virus breitet sich vor allem unter Angehörigen der Mennoniten aus, einer evangelischen Freikirche. Die Kleinstädte dort sind zwar durch weite Landstriche getrennt, allerdings treffen die Menschen bei der Arbeit, in der Kirche oder beim Einkaufen aufeinander. Der Landkreis Gaines, in dem 80 Maserninfektionen gemeldet wurden, verzeichnet eine der höchsten Raten an Kindern im schulpflichtigen Alter in ganz Texas, denen mindestens eine der vorgeschriebenen Impfungen fehlt. Im Schuljahr 2023/24 waren das fast 14 Prozent der Kinder vom Kindergartenalter bis zur zwölften Klasse.
Die Daten des texanischen Gesundheitsamtes zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Masernfälle bei Patienten unter 18 Jahren auftritt. Der Ausbruch ist laut den Gesundheitsbehörden der größte in Texas seit fast 30 Jahren.
Das Masernvirus kann bis zu zwei Stunden in der Luft überleben und ist stark ansteckend. Nach Angaben der US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention infizieren sich bis zu neun von zehn Menschen, die dem Virus ausgesetzt sind. Die meisten Kinder überstehen die Masern ohne größere Schwierigkeiten, aber eine Infektion kann zu gefährlichen Komplikationen wie Lungenentzündung, Erblindung, Gehirnschwellung und Tod führen.
Nach Angaben von Unicef sind Masernausbrüche selten, ausgerottet ist die Krankheit weltweit jedoch nicht. Laut Unicef müssten weltweit 95 Prozent der Menschen geimpft sein, damit eine sogenannte Herdenimmunität erreicht wird. 2019 wurden weltweit fast 870.000 Masernfälle registriert. Laut Unicef handelt es sich um den höchsten Wert seit 23 Jahren. Die Sterblichkeit habe zudem seit 2016 um 50 Prozent zugenommen. In Deutschland wurden laut der Nationalen Lenkungsgruppe Impfen 2023 nur 79 Fälle gemeldet, 2024 waren es bis zur 50. Kalenderwoche 636 Fälle.
Quelle: ntv.de, als/AP