Panorama

Corona-Welle türmt sich auf Kinder-Inzidenz in zwei Kreisen über 2000

Seit August verzeichnet das RKI einen deutlichen Anstieg der Corona-Ausbrüche an Schulen.

Seit August verzeichnet das RKI einen deutlichen Anstieg der Corona-Ausbrüche an Schulen.

(Foto: imago images/Hans Blossey)

Mittlerweile erreicht die Inzidenz in Deutschland schwindelerregende Höhen. Ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Vor allem unter Kindern ist die Sieben-Tage-Inzidenz oft besonders hoch - in zwei Kreisen überschreitet sie bereits die 2000er-Marke. Das hat vermutlich mehrere Gründe.

Die vierte Welle in Deutschland setzt neue Maßstäbe: Bundesweit steigt die Inzidenz erstmals über 300. Und in zwei Landkreisen wird in der jüngsten Altersgruppe von 0 bis 14 Jahren sogar die Marke von 2000 überschritten: Oberspreewald-Lausitz im Süden Brandenburgs und Bautzen in Sachsen. Damit wurden dort in den vergangenen sieben Tagen rund 2 Prozent der Kinder positiv auf das Coronavirus getestet. Der Kreis Oberspreewald-Lausitz weist mit rund 2098 die bundesweit höchste Inzidenz bei 0- bis 14-Jährigen auf. Impfstoffe gegen Covid-19 sind in Deutschland bislang erst ab 12 Jahren zugelassen.

Allerdings muss bei der Betrachtung einzelner Landkreise auch berücksichtigt werden, dass in kleinen Bevölkerungsgruppen jede einzelne Infektion einen höheren Einfluss auf die Inzidenz hat als in größeren. So wohnen im Landkreise Oberspreewald-Lausitz insgesamt nur 110.000 Menschen. Unter den 12.872 Einwohnern bis 14 Jahren wurden in den vergangenen sieben Tagen 270 positive Fälle erfasst. Im Landkreis Bautzen mit seinen knapp 300.000 Einwohnern und 40.561 Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahren waren es 816 Fälle.

Gleichzeitig liegen in Sachsen besonders viele Landkreise mit vergleichsweise hoher Kinder-Inzidenz: Auch in den Landkreisen Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Leipzig steht sie kurz vor der 2000er-Marke. Bei den Gesamtinzidenzen zählen diese Regionen ebenfalls mit zu den bundesweit am stärksten betroffenen.

Delta und Tests spielen eine Rolle

Allerdings gibt es beim Infektionsgeschehen auch innerhalb der jüngsten Altersgruppe Unterschiede: Laut Robert-Koch-Institut (RKI) war die Inzidenz unter Schulkindern im Alter von 10 bis 14 Jahren in der vergangenen Woche mit 411 von allen Altersgruppen die höchste - bundesweit betrachtet. Bei Kindern im Kita-Alter von 0 bis 4 Jahren lag die Inzidenz mit rund 110 jedoch deutlich niedriger. Das RKI verweist in seinem jüngsten Wochenbericht auf eine deutliche Zunahme von Ausbrüchen in Schulen seit Anfang August. Dabei spielten "vermutlich die leichtere Übertragbarkeit der Delta-Variante und die ausgeweiteten Testaktivitäten eine Rolle, wobei (auch asymptomatische) Infektionen frühzeitig erkannt werden", heißt es in dem Bericht.

Wie dramatisch ist die Lage also? Kinder und Jugendliche erkranken zwar deutlich seltener schwer an Covid-19 als ältere Menschen, es gibt aber noch offene Fragen rund um Langzeitfolgen. Zudem beschränkt sich die hohe Inzidenz mittlerweile nicht nur auf Kinder: In einigen Landkreisen in Bayern, Sachsen und Thüringen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile sowohl bei den 60- bis 79-Jährigen als auch bei den über 80-Jährigen bereits jenseits der 500. In diesem Alter besteht für die Betroffenen trotz der Impfung ein höheres Risiko, schwer oder tödlich an Covid-19 zu erkranken.

Quelle: ntv.de, kst/lst

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