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Geplante Farbattacke scheitert Klimaaktivisten kleben sich auf Sylter Flughafen

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Polizisten lösten die Aktivistinnen schnell vom Boden des Flughafens und brachten sie vom Gelände.

Polizisten lösten die Aktivistinnen schnell vom Boden des Flughafens und brachten sie vom Gelände.

(Foto: Letzte Generation)

Erneut nehmen Aktivisten der Letzten Generation den Flughafen auf Sylt ins Visier. Es gelingt ihnen, ein Loch in den Zaun zu schneiden und sich neben einem Privatjet auf dem Asphalt zu befestigen. Auch an anderen Airports in Deutschland protestiert die Gruppe.

Zwei Aktivistinnen der Letzten Generation haben sich auf dem Flughafen der Nordseeinsel Sylt neben einem Privatjet kurzzeitig am Boden festgeklebt. Der Versuch, das Flugzeug mit Farbe zu besprühen, scheiterte am raschen Einschreiten von Mitarbeitern des Flughafens. Die Aktivisten hatten zuvor ein Loch in den Zaun des Flughafens geschnitten und waren so auf das Gelände gelangt.

Ein dritter Aktivist wurde am Zaun von Polizisten gestoppt und abgeführt. Die Frauen wurden vom Boden gelöst und ebenfalls mit einem Polizeiauto weggebracht. Um das Geschehen vor Neugierigen abzuschirmen, stellten Feuerwehrleute zwei große Löschwagen an dem Privatjet auf. Die Letzte Generation wollte nach eigenen Angaben die Worte "Oil kills" auf den Privatjet sprühen.

"Der Protest heute auf Sylt hat nicht geklappt, das passiert hin und wieder, aber das bedeutet nicht, dass wir aufhören", sagte Christian Bergemann, Sprecher der Letzten Generation. Der Flugbetrieb auf dem Airport Sylt wurde durch die Aktion laut Flugplan im Internet nicht beeinträchtigt.

Millionäre und Milliardäre tragen nach Überzeugung der Demonstranten unverhältnismäßig viel zum Klimawandel bei. Die Besitzer von Privatjets, Limousinen und Superjachten würden diese nicht freiwillig stehen lassen. Um diese Emissionen zu senken, brauche es Gesetze.

Im Juni 2023 hatten fünf Aktivisten der Gruppe Letzte Generation auf Sylt einen Privatjet auf dem Flughafengelände mit oranger Farbe besprüht und sich festgeklebt. Die Staatsanwaltschaft in Flensburg geht bei dem Fall damals von einem Schaden von mindestens einer Million Euro allein am Flugzeug aus.

Proteste an weiteren Airports

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Derweil haben weitere Mitglieder der Gruppierung auf dem Festland auf mehreren Flughäfen gegen den klimaschädlichen Flugverkehr demonstriert. Der Flugbetrieb wurde nicht beeinträchtigt. In einem Terminal des Flughafens Dortmund schütteten Aktivisten schwarz eingefärbten Kleister auf dem Boden aus und hielten Plakate mit der Aufschrift "Öl tötet" in die Höhe, wie die Gruppe mitteilte. In einem Terminal des Flughafens Stuttgart demonstrierten 14 Aktivisten laut Polizei mit Plakaten, Bannern, Flyern und Redebeiträgen. Die Letzte Generation kritisierte, noch immer würden Flüge von Dortmund nach München angeboten - es handle sich um "leicht verzichtbare Inlandsflüge", die "besonders schädlich" seien.

In den vergangenen Wochen hatten Klimaaktivisten der Letzten Generation den Flugbetrieb an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main und am Flughafen Köln/Bonn zeitweise lahmgelegt und den Frachtbetrieb am Flughafen Leipzig/Halle zeitweise blockiert. Am Donnerstag waren nach Angaben der Organisation acht Wohnungen von Klimaaktivisten der Letzten Generation durchsucht worden. Die Organisation kündigte daraufhin an, trotz des "massiven Einschüchterungsversuches seitens der Behörden" ihren Protest auszuweiten.

Quelle: ntv.de, spl/jwu/dpa/AFP

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