Panorama

Ärger über Schadensersatz Kreuzfahrt-Gäste treten in den Hungerstreik

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
DIe "SH Diana" war in Kapstadt gestartet.

DIe "SH Diana" war in Kapstadt gestartet.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Es sollte ein unvergesslicher Urlaub werden, doch stattdessen gehen Gäste einer Kreuzfahrt auf die Barrikaden. Denn auf dem Weg in die Antarktis muss das Schiff umkehren. Im Streit mit dem Reiseanbieter um die Entschädigung greift eine Gruppe Urlauber zu einem rabiaten Mittel.

Aus Wut über den aus ihrer Sicht unzureichenden Schadenersatz für eine abgekürzte Reise durch die Antarktis sind Passagiere eines Kreuzfahrtschiffs in einen Hungerstreik getreten. Sie fordern auf handgeschriebenen Schildern eine Erstattung der gesamten Reisekosten von bis zu 10.000 Pfund (12.000 Euro), wie die britische Zeitung "Times" berichtete.

Der Anbieter Swan Hellenic bestätigte auf Anfrage den Vorfall und sprach von einer "kontraproduktiven" Haltung "einer kleinen Zahl" von Gästen. "Wir arbeiten an einem schnellen Ende dieser Aktion", hieß es weiter. Insgesamt sind laut "Times" etwa 170 Passagiere an Bord.

Während der dreiwöchigen Kreuzfahrt von der südafrikanischen Großstadt Kapstadt bis Ushuaia im Süden Argentiniens sei es auf Höhe der Insel Südgeorgien zu einer Störung an einem der beiden Antriebselektromotoren der "SH Diana" gekommen. Daraufhin habe der Kapitän entschieden, die geplante Route zu ändern und die geplante dreieinhalb Tage lange Passage entlang der Antarktischen Halbinsel zu verkürzen, teilte Swan Hellenic weiter mit.

Rückerstattung von 50 Prozent geboten

In Nachrichten an die "Times" beklagten sich Passagiere, dass sie die "Reise ihres Lebens" verpassten. "Viele der Passagiere sind sehr verärgert, und gestern wurde es richtig unangenehm", sagte eine Quelle auf dem Schiff der Zeitung. "Die Reederei muss ein besseres Angebot machen, um die wachsende Wut zu besänftigen." Das Entschädigungsangebot des Anbieters sei zu niedrig. Das Unternehmen hingegen betonte, es habe 50 Prozent Rückerstattung angeboten - was deutlich über dem gesetzlichen Anspruch liege - oder 65 Prozent Rabatt auf eine künftige Kreuzfahrt.

Dies hätten viele Passagiere angenommen. Allerdings seien nicht alle Gäste zufrieden gewesen und versuchten, bei Crew-Mitgliedern Druck aufzubauen, um eine höhere Entschädigung zu erzielen, teilte das Unternehmen weiter mit. Das Schiff soll am Samstag in Ushuaia ankommen. Dort gehen Techniker an Bord, um die "SH Diana" rechtzeitig für die nächste Fahrt zu reparieren.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen