Wohnhaus-Explosion in OberbayernKripo sucht Spur zu tödlichem Verkehrsunfall

Nach einer Explosion bricht eine Doppelhaushälfte in Oberbayern zusammen. Kurze Zeit später verbrennt ein Autofahrer nach einem Unfall auf einer Bundesstraße in der Region. Die Kripo ermittelt, ob es einen Zusammenhang gibt. Die Suche nach Vermissten dauert an.
Rätselhafter Fall: Nach der schweren Explosion in einem Einfamilienhaus im oberbayerischen Rohrbach an der Ilm prüft die Polizei einen Zusammenhang mit einem tödlichen Autounfall in der Region, der kurz nach der Hausexplosion passierte. Nach Angaben eines Polizeisprechers war der Halter des Autos in dem Haus gemeldet. Allerdings verbrannte die Leiche bei dem Unfall bis zur Unkenntlichkeit, so dass die Ermittler noch nicht wissen, wer bei dem Autounfall starb.
Der "Donaukurier" berichtete, der Autounfall ereignete sich auf der Bundesstraße 300 im etwa 30 Kilometer entfernten Schrobenhausen. Gegen 13 Uhr war dort der Fahrer eines VW-Busses frontal mit einem Lastwagen zusammengestoßen. Der Lastwagenfahrer versuchte noch, dem Fahrer, der ihm aus noch ungeklärten Gründen auf seiner Spur entgegen kam, auszuweichen, doch ohne Chance, schrieb die Zeitung. "Es gab einen riesen Aufprall", sagt der Schrobenhausener Polizeichef dem Blatt, der VW-Bus ging in Flammen auf, der Fahrer verbrannte.
Die Haus-Explosion riss auch die Wand zu einer angrenzenden Doppelhaushälfte weg. Deren beide Bewohner wurden leicht verletzt. Im eingestürzten Haus waren nach Angaben der Polizei fünf Personen gemeldet. Bei drei von ihnen ist bekannt, wo sie sich aufhalten. Zwei Menschen galten bis zum Abend zunächst als vermisst. Es sei unklar, ob sich diese zu dem Zeitpunkt der Explosion um die Mittagszeit in dem Haus aufgehalten haben oder nicht, sagte eine Polizeisprecherin.
"Spurenlage unsicher"
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot in dem 6000-Einwohner-Ort Rohrbach an der Ilm aus. Er liegt etwa 30 Kilometer von Ingolstadt entfernt. Bis zum Abend waren noch immer nicht alle Flammen gelöscht. Feuer und Rauch erschwerten die Suche nach den Vermissten. "Der Brandort ist noch sehr heiß", sagte die Polizeisprecherin. Deshalb sei er teilweise nicht begehbar. Ein Bagger räumte Schutt beiseite, damit die Einsatzkräfte mit den zwölf Suchhunden den Unglücksort durchkämmen konnten. Die Kriminalpolizei nahm noch am Nachmittag die Ermittlungen auf.
Kripo-Sprecher Andreas Aichele erklärte am Nachmittag, es sei möglich, dass sich bei der Explosion Personen im Keller befunden hätten. Das THW räumte daher die Überreste zur Seite in ein Maisfeld, um den Hilfskräften Zutritt zu verschaffen. "Wir stellen uns auf eine lange Nacht ein", meinte Aichele. Der Einsatz könne sich noch lange hinziehen. Bei dem möglichen Zusammenhang mit dem Verkehrsunfall blieb die Kripo zurückhaltend. Die Spurenlage sei unsicher, er gebe nur einen Anfangsverdacht, berichtete der "Donaukurier".