Panorama

Wegen Corona-Welle in China Lauterbach: "Varianten-Monitoring" an Flughäfen

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Corona-Tests am Flughafen in Mailand - neben Italien haben bereits weitere Länder eine Testpflicht für Reisende aus China eingeführt.

(Foto: picture alliance / abaca)

Durch China rollt eine Corona-Welle unbekannten Ausmaßes. Mehrere Länder führen eine Testpflicht für Reisende aus der Volksrepublik ein. Für Deutschland sieht Gesundheitsminister Lauterbach dies als "noch nicht notwendig" an. Jedoch soll es ein "Varianten-Monitoring" an Europas Flughäfen geben.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält Testpflichten bei Einreisen aus China aktuell für "noch nicht notwendig". Als zentrale Maßnahme werde aber ein engmaschiges "Varianten-Monitoring" an den europäischen Flughäfen vorbereitet, sagte der SPD-Politiker. "Darüber hinaus halte ich es für sehr wichtig, dass Europa hier koordiniert reagiert", sagte Lauterbach.

Spanien und Italien haben bereits Einreisebeschränkungen für Reisende aus China eingeführt oder angekündigt. Auch die EU erwägt weitere Maßnahmen. Beratungen dazu fanden am Donnerstag auf EU-Ebene statt. Anschließend rief EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides die Staaten zunächst dazu auf, ihre nationalen Überwachungsmaßnahmen des Virus zu überprüfen und gegebenenfalls wieder hochzufahren. Nächste Woche soll voraussichtlich ein Krisentreffen zum weitere Vorgehen stattfinden.

Lauterbach sagte, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Gefährdung durch neue Varianten nicht zu erwarten sei. Bisher tauchten bereits bekannte Varianten auf. Er werde mit dem französischen Gesundheitsminister "die Angelegenheit intensivst diskutieren". "Wir brauchen ein sehr genaues 'Varianten-Monitoring', denn diese Varianten-Überwachung können wir nicht zuverlässig aus China abrufen", sagte der Minister. "Hier könnte auch die gezielte Überprüfung beispielsweise von einzelnen Flugfolgen eine Rolle spielen, das wird vorbereitet." Es gebe aber keinen Anlass für "Antigen-Test auf Routine-Basis".

Bayern dringt auf Bund-Länder-Abstimmung

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Unterdessen macht Bayern Druck und fordert vom Bund eine zeitnahe Abstimmung mit den Ländern über mögliche Auflagen für Reisende aus China. "Die aus China berichtete sehr hohe Anzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 birgt in Verbindung mit der Aufhebung von Isolationsmaßnahmen und Reisebeschränkungen die Gefahr, dass neue Virusvarianten entstehen und sich unkontrolliert verbreiten", teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU mit. Er habe Lauterbach in einem Schreiben gebeten, dieses Thema in der Sitzung der Bund-Länder-Gruppe für die Krankenhausreform am 5. Januar auf die Tagesordnung zu setzen.

China hatte Anfang Dezember unter dem Druck regierungskritischer Proteste und einer schwächelnden Wirtschaft eine abrupte Abkehr von seiner strikten Null-Covid-Politik verkündet. Seitdem rollt eine massive Corona-Welle durch das Land. Krankenhäuser und Bestattungsinstitute stehen nach Schilderungen von Angestellten wegen des Andrangs unter enormen Druck. Vor Krankenhäusern und Krematorien bildeten sich lange Schlangen. Da aber kaum noch getestet wird, spiegelt sich dies nicht in den offiziellen Zahlen wider.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts

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