Blick in deutsche Betten Lockdown beschert keinen Kindersegen
26.03.2021, 10:02 Uhr
Der Storch bringt's: Und zwar im Westen nach dem ersten Lockdown mehr Kinder, im Osten weniger.
(Foto: imago images/imagebroker)
Was ist nicht alles spekuliert worden: Sorgen Homeoffice und Ausgangssperren für mehr sexuelle Aktivität der Deutschen? Oder ist das Gegenteil der Fall, weil Paare unter diesen Umständen auf keinen Fall Nachwuchs wünschen? In der Geburtenrate lässt sich auf jeden Fall keine Veränderung feststellen.
Der erste Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie vor rund einem Jahr hat sich nicht spürbar auf die Geburtenzahl in Deutschland ausgewirkt. Von Dezember 2020 bis Februar 2021 wurden rund 182.000 Kinder geboren, die während des ersten Lockdowns vom 22. März bis Anfang Mai 2020 gezeugt wurden, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zwar waren das 0,8 Prozent mehr als in den entsprechenden Vorkrisenmonaten Dezember 2019 bis Februar 2020. "Allerdings bewegt sich diese Veränderung im Bereich der üblichen Schwankungen monatlicher Geburtenzahlen", betonten die Statistiker.
In Ost und West verlief die Entwicklung unterschiedlich: In Westdeutschland lag die Zahl der für Dezember 2020 bis Februar 2021 gemeldeten Geburten 1,7 Prozent höher, in Ostdeutschland einschließlich Berlin um 3,8 Prozent niedriger. Geburten am Schalttag 29. Februar 2020 wurden bei diesem Vergleich nicht herausgerechnet.
In einigen europäischen Ländern hatte es teils deutliche Geburtenrückgänge gegeben. Für Spanien etwa ergaben die Schätzungen für Dezember 2020 den historisch niedrigsten Monatswert, im Januar 2021 sank die Geburtenzahl um 20 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat. "Die meisten Statistischen Ämter veröffentlichen allerdings die monatlichen Geburtenzahlen ab Dezember 2020 erst zu einem späteren Zeitpunkt, sodass es für ein umfassendes Bild zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geburtenentwicklung noch zu früh ist", betonte das Bundesamt.
Quelle: ntv.de, cja/Reuters