Panorama

Steigende Lebenskosten London verzeichnet ein Viertel mehr Obdachlose

Londons Bürgermeister Sadiq Khan rief die Regierung auf, umgehend Maßnahmen gegen steigende Rechnungen und Wohnkosten zu ergreifen.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan rief die Regierung auf, umgehend Maßnahmen gegen steigende Rechnungen und Wohnkosten zu ergreifen.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Gerade ärmere Haushalte leiden unter den steigenden Preisen und hohen Energierechnungen. Infolge der eskalierenden Preise haben in London zwischen April und September mehr als 5700 Menschen ihre Wohnung verloren. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen.

Wegen der steigenden Lebenskosten ist die Zahl der Obdachlosen in London offiziellen Angaben zufolge um fast ein Viertel gestiegen. Zwischen April und September hätten 5712 Menschen in der britischen Hauptstadt auf der Straße gelebt, ergab eine Analyse der kommunalen Behörden. Das seien 24 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Es wird damit gerechnet, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt.

Bei der Statistik handele es sich nur um eine Auswahl einer größeren Analyse, die am heutigen Montag veröffentlicht werden soll, meldete die Nachrichtenagentur PA. Londons Bürgermeister Sadiq Khan rief die Regierung auf, umgehend Maßnahmen gegen steigende Rechnungen und Wohnkosten zu ergreifen. Er forderte unter anderem, Mieten einzufrieren und kurzfristige Wohnungsräumungen zu verbieten.

Mehr zum Thema

Seit 2016 sei 13.500 Betroffenen beim Weg aus der Obdachlosigkeit geholfen worden, acht von zehn Menschen dauerhaft. Doch der außerordentliche finanzielle Druck gefährde die Ärmsten in London, sagte Khan. "Wir sehen weiterhin einen Teufelskreis bei Menschen, die infolge dieser eskalierenden Lebenshaltungskostenkrise obdachlos werden." Die Regierung müsse die Umstände verbessern, damit nicht Tausende den Winter auf der Straße verbringen müssten.

Auch Großbritannien leidet unter einer hohen Inflation. Zuletzt ist sie im September auf über zehn Prozent gestiegen. "Mir ist bewusst, dass Familien im ganzen Land mit steigenden Preisen und hohen Energierechnungen kämpfen", erklärte der neue Finanzminister Jeremy Hunt anlässlich der Veröffentlichung der Zahlen zuletzt. Die Regierung werde die Hilfe für die verwundbarsten Menschen "zur Priorität machen" und zugleich für wirtschaftliche Stabilität und langfristiges Wachstum sorgen, "das jedem helfen wird".

Quelle: ntv.de, jki/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen