"Für unmittelbare Ausgaben"Lufthansa zahlt Ersthilfe an Angehörige

Nach der Katastrophe in Südfrankreich soll den Hinterbliebenen schnell finanzielle Hilfe zukommen. Um die ersten Ausgaben zu decken, zahlt Lufthansa eine Soforthilfe von bis zu 50.000 Euro. Auch was Stornierungen angeht, zeigt man sich kulant.
Die Lufthansa bietet den Hinterbliebenen von Opfern des Absturzes der Germanwings-Maschine eine Überbrückungshilfe von bis zu 50.000 Euro an. Das teilt eine Sprecherin der Lufthansa-Tochter Germanwings mit. Den Angaben der Sprecherin zufolge wird den Hinterbliebenen das Geld unabhängig von möglichen weitergehenden Ansprüchen als Ersthilfe angeboten. Es sei dazu gedacht, unmittelbare Ausgaben zu decken. Dieser Betrag müsse auch auf jeden Fall nicht zurückgezahlt werden.
Nach Einschätzung von Luftfahrtexperten könnten auf den Konzern deutlich höhere Entschädigungsansprüche zukommen. Die Lufthansa haftet für den Fall, dass sich die bisherigen Ermittlungen bestätigen, in unbegrenzter Höhe. Die Entschädigungen dürften sich zwischen mehreren zehntausend und mehreren hunderttausend Euro pro umgekommenem Passagier bewegen, sagte der auf dieses Fachgebiet spezialisierte Wiesbadener Rechtsanwalt Holger Hopperdietzel dem "Tagesspiegel".
Germanwings teilte zudem mit, dass nach dem Absturz kaum mehr Passagiere von ihren Flügen zurücktreten als sonst. Die Zahl der Stornierungen sei nicht signifikant gestiegen, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft. Das Unternehmen bietet seit dem Unglück eine "großzügige Kulanzregelung" für Kunden an, die erst einmal nicht mehr fliegen wollen.
Auch Air Berlin, Condor, Lufthansa und TuiFly verzeichnen nach dem Absturz des Fluges 4U 9525 nicht mehr Stornierungen, wie das "Handelsblatt" berichtet. Allerdings seien die Nachfragen besorgter Fluggäste gestiegen. Normalerweise ist Angst - rein rechtlich gesehen - kein Grund, um einen gebuchten Flug kostenlos stornieren zu können.