Haftbefehl erlassen Marcel H. spricht ausführlich mit der Polizei
10.03.2017, 11:02 Uhr
Am Fundort der zweiten Leiche läuft noch die Arbeit der Spurensicherung.
(Foto: dpa)
Tagelang gelingt es der Polizei nicht, den mutmaßlichen Kindermörder Marcel H. zu fassen. Doch seit er in Gewahrsam ist, zeigt sich H. augenscheinlich sehr offen.
Der mutmaßliche Kindermörder Marcel H. hat sich in einer ersten Vernehmung gegenüber den Beamten sehr mitteilungsbereit gezeigt. Polizeisprecher Oliver Peiler bestätigte entsprechende Meldungen einem n-tv Reporter. Demnach "korreliert" H.s Aussageverhalten "mit seinem bisher gezeigten Willen, in die Öffentlichkeit zu gehen".
Peiler bestätigte zudem, dass H. bei seiner eigenen Identifizierung behilflich war. Demnach sagte der junge Mann nach seiner Festnahme, dass sein Personalausweis noch in der abgebrannten Wohnung liegen müsse. Auf diesen Brand hatte er die Beamten bei seiner Festnahme ebenfalls aufmerksam gemacht.
In der betroffenen Wohnung fand die Polizei eine männliche Leiche. Peiler zufolge ist dieses mutmaßlich zweite Opfer von H. noch nicht identifiziert. Laut n-tv-Reporterin in Herne könnte es sich um den 20-jährigen Christopher W. handeln. Das Opfer war demnach ein Kumpel von Marcel H., bei dem sich der 19-Jährige nach der Bluttat vom Montag auch versteckt gehalten haben könnte. Nachbarn zufolge war der junge Mann erst kürzlich in die Wohnung eingezogen. Der Herner Bürgermeister Frank Dudda sagte, man wisse nur, "dass es ich um einem männlichen Mitbürger unserer Stadt handelt, der noch relativ jung ist".
Die Polizei verwies auf die angekündigte Pressekonferenz am Nachmittag, bei der man möglicherweise schon mehr zur Identität sagen könne. Ob H. sich in seinen Aussagen zu einem möglichen Motiv geäußert hatte, ist ebenfalls noch unklar. Der 19-Jährige wurde inzwischen dem Haftrichter vorgeführt. Bei dem Haftbefehl gehe es bislang nur um die Tötung des neunjährigen Jaden. "Der Haftbefehl wird wahrscheinlich noch erweitert", sagte Oberstaatsanwalt Paul Jansen, ohne weitere Details zu nennen.
H. steht im dringenden Verdacht, am Montagabend den neunjährigen Nachbarsjungen im Keller eines Reihenhauses mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. Nach der Tat soll sich H. damit im sogenannten Darknet gebrüstet und auch Bilder des getöteten Kindes veröffentlicht haben. Außerdem liegen der Polizei Audiobotschaften vor, in denen H. die Tat schildert.
Quelle: ntv.de, sba