Panorama

Hitzewelle in Griechenland Meiste Waldbrände in Türkei unter Kontrolle

Es brennt in der Nähe des Ferienortes Icmeler, der etwa acht Kilometer südwestlich von Marmaris liegt.

Es brennt in der Nähe des Ferienortes Icmeler, der etwa acht Kilometer südwestlich von Marmaris liegt.

(Foto: imago images/ITAR-TASS)

An der türkischen Mittelmeerküste können Feuerwehrleute die Waldbrände teilweise eindämmen. Derweil lodern auch in anderen beliebten Urlaubsregionen wie Süditalien weitere Feuer. Zudem erlebt Griechenland die längste Hitzephase seit Jahrzehnten.

Drei Tage nach Ausbruch der verheerenden Waldbrände an der türkischen Mittelmeerküste ist die Lage offiziellen Angaben zufolge wieder weitgehend unter Kontrolle. 57 der 71 Feuer seien inzwischen eingedämmt oder gelöscht, sagte Landwirtschaftsminister Bekir Pakdemirli. Bei allen noch aktiven Bränden verbessere sich die Lage.

Viele der Brände waren am Mittwoch fast zeitgleich in der Nähe von beliebten Touristenorten ausgebrochen und hatten sich rasch ausgebreitet. Vier Menschen kamen durch die Flammen ums Leben, knapp 200 weitere wurden verletzt. Dutzende Häuser wurden zerstört. Viele Regionen mussten evakuiert werden, auch Hotels in der Mittelmeerstadt Marmaris und in der Nähe von Bodrum sind betroffen. So wurde etwa ein Hotel im Touristenort Bodrum geräumt.

Bis Donnerstagabend zogen sich die Brände über ein rund 300 Kilometer breites Gebiet hin. Betroffen waren neben Bodrum auch die Orte Manavgat, Alanya, Adana, Mersin und Marmaris. Mehr als 4000 Feuerwehrleute waren im Kampf gegen die Flammen im Einsatz. Etliche Tiere starben in den Flammen.

Brandstiftung vermutet - mehrere Festnahmen

Weil viele der Brände fast zeitgleich starteten, leiteten die Behörden Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung ein. "Wer hat die Brände gelegt? Wir haben einen Verdacht, ebenso wie unsere Bürger", sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu bei einem Besuch in Manavgat ohne näher auf den geäußerten Verdacht einzugehen. Es werde intensiv ermittelt, und es habe bereits Festnahmen gegeben. Nach seinen Angaben wurden in der Provinz Osmaniye fünf Verdächtige festgenommen.

In Marmaris gestanden zwei acht und zehn Jahre alte Kinder, einen der Brände versehentlich ausgelöst zu haben, wie die Nachrichtenagentur DHA berichtete. Bei der Befragung im Beisein ihres Lehrers gaben sie demnach zu, Bücher verbrannt zu haben.

Brände vor sizilianischer Großstadt Catania

Derweil machen Hitze und Trockenheit den Menschen in Teilen von Italien und Griechenland zu schaffen. Auf der italienischen Insel Sizilien kämpft die Feuerwehr südlich von Palermo gegen zahlreiche Waldbrände. An diesem Freitag rückten die Einsatzkräfte bis zum späten Nachmittag 140 Mal wegen der Flammen aus, wie die Feuerwehr mitteilte. Landesweit sprach die Feuerwehr von insgesamt rund 370 Waldbrandeinsätzen. Kritisch sei die Lage auch im Latium, wo die Hauptstadt Rom liegt, sowie in den Regionen Apulien und Kampanien.

Auf einer Aufnahme aus einem Hubschrauber waren Brände zu sehen, die bis vor die Großstadt Catania im Osten Siziliens vorgedrungen waren. Dicke Rauchschwaden zogen über die Häuser der Stadt am Fuße des Vulkans Ätna hinweg. Der Flughafen Catania teilte am Abend mit, dass der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt werde. Die Zivilschutzbehörde auf Sizilien sagte für Samstag die höchste Brandrisikostufe für Ost- und Nordsizilien voraus. Die Temperaturen dürften demnach wieder etwas unter 40 Grad Celsius liegen.

Auch andere Teile Italiens sind von Bränden betroffen, etwa der Westen der Insel Sardinien. Dort richteten die Flammen in den vergangenen Tagen gewaltige Schäden an. Dort brannten Wälder und Häuser ab. Rettungskräfte mussten Menschen in Sicherheit bringen. Trockenheit, Hitze und starke Winde sorgen immer wieder dafür, dass sich die Brände ausbreiten.

Bis zu 45 Grad in Griechenland erwartet

Eine seit Anfang der Woche andauernde Hitzewelle in Griechenland geht auf ihren Höhepunkt zu. Um die 40 Grad soll es am Wochenende heiß werden, in der neuen Woche dann noch heißer. Meteorologen rechnen mit Temperaturen in Mittelgriechenland bis zu 45 Grad. Nachts werden die Werte in den Ballungszentren nicht unter 30 Grad fallen.

Diese Hitzewelle sei eine der längsten seit Jahrzehnten, sagten Wetterexperten im Staatsfernsehen. Die Temperaturen sollen demnach tagsüber erst nach dem 8. August wieder unter 40 Grad fallen. Der Zivilschutz ordnete an, Arbeiten im Freien einzustellen oder so weit wie möglich zu reduzieren. Städte haben klimatisierte Hallen aufgemacht, in denen Menschen Zuflucht finden können, die keine Klimaanlage zu Hause haben. Ärzte rieten Einwohnern und auch Touristen, sich nicht in der prallen Sonne aufzuhalten und keinen Alkohol zu trinken. Man sollte öfter duschen und helle weite Baumwollkleidung tragen.

Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa

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