Panorama

Schnelle Festnahme ermöglicht Mutiger Taxifahrer stoppte Mannheimer Todesfahrer

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Taxi-Chef_Mannheim.JPG

Am Mittag kommt es in Mannheim zu einer Todesfahrt, bei der zwei Personen sterben. Und es hätte unter Umständen noch schlimmer ausgehen können. Ein Taxifahrer stoppt das Auto des Rasers. Seine Kollegen feiern ihn als Helden, während er sich in der Klinik von seinem Eingreifen erholt.

Die Todesfahrt eines 40-jährigen Rasers in der Mannheimer Innenstadt hat einem Mann offenbar nur wenig Angst gemacht: Taxifahrer A. Muhammad verfolgte den Verdächtigen und stoppte ihn. Während der Chauffeur selbst ins Krankenhaus musste, nahm die Polizei den Todesfahrer fest. Von der waghalsigen Aktion berichtet Jürgen Schwarz, geschäftsführender Vorstand der Taxizentrale Mannheim, gegenüber RTL und ntv.

Demnach sah der etwa 50 Jahre alte Pakistani, der vor mehreren Jahren nach Deutschland kam, wie der Verdächtige mit seinem Ford die Planken, die Haupteinkaufstraße in Mannheim, entlang gerast ist. "Er war am Taxistand Paradeplatz und hat die Situation erkannt", schildert Schwarz, der vom mutigen Fahrer aus dem Krankenhaus angerufen und informiert wurde.

"Er ist aus der Reihe ausgeschert und hat den Wagen verfolgt - die verlängerten Planken entlang bis zum Ende der Straße, da ist eine Sackgasse", so Schwarz. "Da ging es nicht mehr weiter." Dort wollte Muhammad den Raser stellen, erzählt der Taxichef. Der Täter habe dann seinen Wagen gewendet und sei mit seinem Fahrzeug gegen eine Wand gestoßen, wobei das Auto beschädigt wurde. "Er ist dann ausgestiegen, hat sofort eine Waffe gezogen und geschossen, allerdings nicht auf das Taxi und den Fahrer", so Schwarz weiter. "Aber der Fahrer steht unter Schock."

Taxifahrer ist "Held des Tages"

Weil der 40-Jährige mit seinem Auto nicht mehr weiterkam, sei er anschließend zu Fuß geflohen. Nach wenigen Metern war im Hafen allerdings Schluss. Die Polizei ergriff den Deutschen und nahm ihn sofort fest. Währenddessen wurde Muhammad vom Rettungsdienst behandelt und zu weiteren Untersuchungen in eine Klinik gebracht. "Der Kollege hat sich gemeldet, mit emotional angegriffener Stimme. Er ist der Held des Tages", sagt Schwarz. Er nennt seinen Kollegen, der selbst auch Taxi-Unternehmer ist, einen "Muster-Taxifahrer": "So zu reagieren, das traut sich nicht jeder."

Auch Disponent Can Yikar war zur Unglückszeit in der Innenstadt unterwegs. "Ich war nach dem Einkaufen auf dem Weg nach Hause und sah, wie ein Autofahrer links von mir Richtung Paradeplatz fuhr, mit sehr hoher Geschwindigkeit", berichtet der 32-Jährige RTL und ntv. "Das Gekreische war sehr groß, alle haben geschrien und alle waren sehr panisch."

Verdächtiger hatte "Terror in seinen Augen"

Yikar zufolge sah der Todesfahrer "sehr beängstigend aus". "Ich habe den Terror in seinen Augen gesehen. Er war sehr energisch und sehr gezielt", berichtet der Taxidisponent. Auch er bezeichnet seinen Kollegen jetzt als Helden. "Dass er in dieser Situation nicht an sein Leben gedacht hat, sondern helfen wollte - das macht nicht jeder."

Gegen 12.15 Uhr raste der Verdächtige, ein 40 Jahre alter Deutscher aus der Nachbarstadt Ludwigshafen, durch die Mannheimer Innenstadt. Dabei tötete er zwei Menschen und verletzt mindestens zehn weitere. Nach seiner kurzen Flucht klickten die Handschellen. Polizisten haben am Nachmittag seine Wohnung durchsucht. Kriminaltechniker sicherten Spuren am Tatfahrzeug. Das ganze Stadtzentrum war für mehrere Stunden von der Polizei abgeriegelt. Derzeit gehen Ermittler von ihm als Einzeltäter aus. Eine weitere Gefahr besteht demnach nicht mehr.

Quelle: ntv.de, mpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen