Zwei Tote, viele Verletzte Todesfahrt von Mannheim: Was wir wissen - und was nicht
03.03.2025, 19:13 Uhr Artikel anhören
In der Innenstadt von Mannheim fährt ein Mann in einem Auto in eine Menschenmenge. Es sind viele Menschen unterwegs, denn es ist Rosenmontag und in der Stadt findet ein Fasnachtsmarkt statt. Ein Großaufgebot an Polizei und Rettungskräften ist seit Stunden im Einsatz. Zwei Menschen kommen ums Leben, elf weitere werden verletzt.
Wo hat sich die Tat ereignet?
Der Vorfall trug sich nach Polizeiangaben in Mannheim am zentralen Paradeplatz in der Innenstadt zu. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs.
Was ist über den Verdächtigen und sein Motiv bekannt?
Der mutmaßliche Fahrer wurde von der Polizei festgenommen. Er liegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur verletzt in einer Klinik. Laut dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl von der CDU ist der Verdächtige 40 Jahre alt und kommt aus Rheinland-Pfalz. Er leidet an einer psychischen Erkrankung. Die Ermittler schließen eine politische Motivation aus. Die Suche nach dem Motiv des Verdächtigen dauert an. Der Mann war vorbestraft.
Was weiß man über die Opfer?
Laut Polizei kamen zwei Menschen ums Leben: eine 83-jährige Frau und ein 54 Jahre alter Mann. Elf Menschen wurden verletzt, darunter mehrere schwer. Alle Verletzten seien in Krankenhäuser gebracht worden. Über das Ausmaß und die konkrete Schwere der Verletzungen bei den Betroffenen wurde bislang nichts bekannt.
Gibt es Mittäter?
Die Polizei geht nicht von Mittätern aus. Ein Sprecher sagt, es gebe keine weitere konkrete Gefährdungslage in Mannheim, nur eine abstrakte.
Wie lief die Tat ab?
Nach Augenzeugenberichten soll der Mann mit seinem Wagen vom Friedrichsring kommend in die mehrere Hundert Meter lange Haupteinkaufstraße gerast sein und auf Höhe des Paradeplatzes mehrere Passanten an- oder umgefahren haben. Auf den Planken und rund um den Wasserturm findet derzeit ein Fasnachtsmarkt mit Dutzenden Imbissbuden und Fahrgeschäften statt.
Die Polizei geht davon aus, dass der Mann seine Opfer bewusst ansteuerte. Es habe sich schnell herausgestellt, dass es sich bei dem Vorfall um eine gezielte Fahrt gehandelt habe, bei der bewusst mehrere Personen erfasst worden seien, so Schäfer weiter.
War die Straße gesichert?
Die Einkaufsstraße war nach Angaben der Polizei nicht mit Pollern oder Absperrungen gesichert. Dafür habe es keine besondere Veranlassung gegeben. "Es war ein ganz normaler Tag im Stadtleben von Mannheim", sagte Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer mit Blick darauf, dass dort keine besondere Veranstaltung anstand. Auf den sogenannten Planken gebe es Straßenbahnverkehr, zudem gebe es die Möglichkeit, dass Lieferverkehr in die Straße einfahre.
Wann beenden Polizei und Rettungskräfte den Einsatz?
Polizei und Rettungskräfte sind weiter vor Ort. In der Innenstadt könne es bis in den späten Abend zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen, heißt es. Die Polizei ruft die Bevölkerung auf, das Stadtgebiet zu meiden. Der Innenstadtbereich sei weiträumig geräumt. Inzwischen können die Menschen in der Stadt wieder ihre Häuser verlassen. Die Bedrohungslage besteht nicht mehr.
Welche Vorkehrungen wurden nach der Todesfahrt getroffen?
Nach Auskunft der Uniklinik wurde ein Katastrophen- und Einsatzplan umgesetzt, mit dem die Versorgung von Verletzten vorbereitet wird. Es seien insgesamt acht Traumateams bereitgestellt worden, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
Wie geht das lange Karnevalswochenende in Mannheim weiter?
Seit Donnerstag findet laut städtischer Tourismusgesellschaft der Fasnachtsmarkt statt. Für morgen war der letzte Markttag geplant. Inzwischen hat das Rathaus den Fasnachtsmarkt am Wasserturm und die Straßenfasnacht in der Innenstadt abgesagt. Auch in den Mannheimer Vororten Feudenheim, Neckarau und Sandhofen wurden die Fasnachtsumzüge bereits abgesagt, wie die Stadtverwaltung mitteilte.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa