Eine Art "Vorquarantäne" NRW verlegt Weihnachtsferien vor
11.11.2020, 20:15 Uhr
Der 18. Dezember ist für alle Schüler in NRW der letzte Schultag des Jahres.
(Foto: picture alliance/dpa)
Noch bevor alle Bundesländer über einen Vorschlag von Ministerpräsident Laschet beraten können, schafft Nordrhein-Westfalen schon einmal Fakten: Alle Schulkinder sollen zwei Tage früher in die Weihnachtsferien gehen. Damit sie unterm Baum ihre Familie nicht so leicht anstecken.
In Nordrhein-Westfalen können die Schüler wegen der Corona-Pandemie früher in die Weihnachtsferien starten als geplant. Um den Familien ein möglichst unbeschwertes Weihnachtsfest zu ermöglichen, habe man sich dazu entschieden, den 21. und 22. Dezember freizugeben, sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer von der FDP dem WDR. Damit wird Freitag, der 18. Dezember, in NRW der letzte Schultag in diesem Jahr. Den vorgerückten Start bezeichnete die Ministerin als "Vorquarantäne".
Sie wolle in den kommenden Tagen mit Lehrer-, Eltern- und Schülerverbänden klären, wie der Ausfall im laufenden Schuljahr kompensiert werden könne und wie eine Notbetreuung am 21. und 22. Dezember sichergestellt werden könne. Eigentlich hätten die Winterferien am 23. Dezember begonnen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hatte am Vortag einen früheren Beginn der Winterschulferien in NRW um zwei Tage ins Spiel gebracht. Die Landesregierung werde das mit Verbänden erörtern, hatte Laschet gesagt.
Merkel rechnet mit härterer zweiter Welle
Hintergrund der Überlegungen ist, dass die Menschen einige Tage vor Weihnachten die Kontakte möglichst beschränken sollten, damit es bei den Familienfeiern nicht zu Ansteckungen kommt. Die Ministerin sprach bei dieser Idee von einer "Vorquarantäne", die sie umsetzen wolle. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte sich positiv zu Überlegungen geäußert. "Das ist sicherlich ein Teil der Debatte", sagte der CDU-Politiker im "ntv Frühstart". Für Eltern, Kinder und Lehrer sei Planbarkeit wichtig. "Das wäre mit so einer Maßnahme gegeben." Das könnte auch Teil der Debatte am Montag sein, wenn die Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel über die weiteren Schritte zur Pandemiebekämpfung beraten.
Die Kanzlerin rechnet damit, dass die zweite Welle das Land noch länger beschäftigt. Man müsse davon ausgehen, dass die zweite Welle härter sei als die erste, sagte Merkel bei einer Veranstaltung der "Wirtschaftsweisen". Die zweite Welle falle in eine schlechtere Jahreszeit, nämlich in die Wintermonate. "Das heißt, sie wird uns noch den ganzen Winter beschäftigen", sagte Merkel - auch wenn es positive Botschaften bezüglich der Entwicklung von Impfstoffen gebe.
Quelle: ntv.de, mau/dpa