Der Prozess um die abscheulichen Taten des Franzosen Dominique Pelicot ging um die Welt. Vor allem wegen der starken Auftritte des Opfers, seiner Frau Gisèle Pelicot. Ihr Fall hat jetzt Auswirkungen auf das französische Strafrecht.

In Frankreich gilt im Sexualstrafrecht künftig das Prinzip "Nur Ja heißt Ja": Als Vergewaltigung wird demnach jede sexuelle Handlung ohne ausdrückliche Zustimmung des anderen Menschen definiert. Der Senat in Paris verabschiedete am Mittwoch abschließend eine entsprechende Gesetzesänderung.

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Demnach gelten "Schweigen oder das Fehlen einer Reaktion" nicht als Zustimmung zu einem sexuellen Akt. Es braucht vielmehr ein ausdrückliches Ja.

Prozess um Taten von Dominique Pelicot ging um die Welt

Das Gesetz ist auch eine Folge des aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozesses von Avignon. Zahlreiche Angeklagte hatten ausgesagt, sie hätten nicht den Eindruck gehabt, das Opfer Gisèle Pelicot zu vergewaltigen, weil die Frau sich ihrer Ansicht nach schlafend gestellt habe.

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Pelicots Ex-Mann hatte seine Frau über knapp zehn Jahre lang immer wieder mit Medikamenten betäubt, missbraucht und sie Fremden zur Vergewaltigung angeboten. 51 Männer wurden in Südfrankreich meist wegen schwerer Vergewaltigung zu Strafen zwischen 3 und 20 Jahren Haft verurteilt.

Vergewaltigungsgesetze in anderen Ländern

Gesetze zur Ahndung von Vergewaltigungen nach dem Grundsatz "Nur Ja heißt Ja" gibt es bereits in anderen europäischen Ländern wie Dänemark, Griechenland, Schweden oder Spanien.

In Deutschland gilt seit 2016 das weniger scharfe Prinzip "Nein heißt Nein". Demnach sind alle sexuellen Handlungen als Vergewaltigung strafbar, die gegen "den erkennbaren Willen einer anderen Person" vollzogen werden.