Panorama

Dauerregen und Sturm Niederösterreich bangt vor Jahrhunderthochwasser

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Einsatzkräfte der Feuerwehr bauen in Emmersdorf an der Donau einen mobilen Hochwasserschutz auf.

Einsatzkräfte der Feuerwehr bauen in Emmersdorf an der Donau einen mobilen Hochwasserschutz auf.

(Foto: dpa)

160 Einsätze wegen Sturmschäden muss die Feuerwehr in Niederösterreich absolvieren, in Wien sind es 150: Die Unwetterlage in Österreich wird dramatischer. Einige Orte bereiten sich auf ein Jahrhunderthochwasser vor, zudem gibt es erste Evakuierungen.

Angesichts der Unwetter mit heftigem Dauerregen hat sich die Lage in Österreich weiter verschärft. Vor allem in Niederösterreich habe sich die Lage "intensiviert", sagte der Sprecher des Landeskommandos, Klaus Stebal, nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA. In der Region seien die Feuerwehren seit Freitagabend zu 160 Einsätzen, vor allem wegen Sturmschäden ausgerückt. Auch in Wien musste die Feuerwehr 150 Einsätze in den vergangenen 24 Stunden, vor allem wegen vollgelaufener Keller und abgerissener Äste absolvieren.

An der Donau wird mit einem bis zu 30-jährigen Hochwasser gerechnet, wie APA weiter berichtete. Am Fluss Kamp wird sogar ein hundertjähriges Hochwasser erwartet. Am Freitagabend war es bereits in einigen Gemeinden zu ersten Evakuierungen gekommen. Betroffen waren Gartensiedlungen beziehungsweise Zweitwohnsitze. In mehreren Gemeinden, etwa in der Wachau, wurde demnach der mobile Hochwasserschutz aufgebaut.

Vor allem entlang des Kamps "wird es sich zuspitzen", sagte Stebal. Zwei Züge des Katastrophenhilfsdienstes wurden einberufen, unter anderem um ein Umspannwerk zu schützen. Der Fluss trat in niedrig gelegenen Gebieten laut Feuerwehr bereits über die Ufer. Straßen wurden gesperrt. Der "Peak" der Pegel werde großteils für die Nacht auf Montag erwartet, sagte Stebal.

Schlosspark Schönbrunn teilweise gesperrt

Die Vorbereitungen für das prognostizierte Hochwasser seien weiter am Laufen, sagte Christoph Firlinger von der Feuerwehr Hadersdorf am Kamp im Bezirk Krems-Land. Am Samstag wurden Sandsäcke gefüllt, um sie im Notfall griffbereit zu haben. "Der Hochwasserschutz in der Gemeinde ist auf ein 100-jährliches Ereignis ausgelegt", sagte er. Zuletzt hatte es im August 2002 und im Juni 2013 ein "Jahrhunderthochwasser" in Niederösterreich gegeben.

In Wien war die Lage am Samstag "noch überschaubar", wie die Feuerwehr laut APA mitteilte. Im Verlauf des Tages wurden aber starke Regenfälle und Sturmböen erwartet. Der Schlosspark Schönbrunn wurde teilweise gesperrt. In Oberösterreich und im Salzburger Land hieß es laut APA bei der Feuerwehr, die Region sei bisher noch glimpflich davongekommen. Bäume von den Straßen entfernen, überflutete Keller auspumpen, Hochwasserschutz aufbauen und in Salzburg auch Fahrzeuge aus dem Schnee befreien - das waren demnach die Aufgaben. Dennoch wurde auch hier mit lokalen Überflutungen gerechnet.

Ein Wintereinbruch in den Bergen sowie Sturm hatten bereits am Freitag für einzelne Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Auch auf dem Flughafen Wien in Schwechat kam es witterungsbedingt zu Verspätungen. Auf mehreren Bahnstrecken wurde der Betrieb Samstagfrüh eingestellt, wie APA weiter berichtete. Für den Regionalbusverkehr am linken Donau-Ufer in der Wachau gilt diese Maßnahme ab Betriebsschluss am Samstag. Ein für Samstag geplantes Konzert der Band Böhse Onkelz in Wels in Oberösterreich wurde wie viele andere Veranstaltungen abgesagt.

Aufgrund der ausgesprochenen Reisewarnung wurde die Zugbindung bei allen nationalen, internationalen und Nachtzugtickets, die bis 12. September gekauft wurden, für den Zeitraum vom 13. bis 15. September aufgehoben.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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