Panorama

Lieferant festgenommenPaddock kaufte panzerbrechende Munition

03.02.2018, 07:23 Uhr
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58 Tote und mehr als 500 Verletzte: Stephen Paddock richtet mit einem Arsenal von 23 Waffen ein Blutbad an. (Foto: picture alliance / Las Vegas Met)

Stephen Paddock schafft ein ganzes Waffenarsenal ins "Mandala Bay"-Hotel in Las Vegas – darunter auch besonders gefährliche panzerbrechende Munition. Nach dem Massaker mit 58 Toten beschuldigt die US-Justiz nun einen mutmaßlichen Lieferanten.

Nach dem Massaker von Las Vegas mit 58 Toten beschuldigt die US-Justiz einen mutmaßlichen Munitionslieferanten des Heckenschützen. Douglas Haig soll ohne Lizenz panzerbrechende Munition hergestellt und diese an den Schützen Stephen Paddock verkauft haben, wie Staatsanwältin Dayle Elieson mitteilte.

Der 55-jährige Haig wurde nach seiner Festnahme gegen Kaution freigelassen. Eine Anhörung vor einem Gericht in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona wurde auf den 15. Februar festgelegt. Bei einer Verurteilung drohen Haig bis zu fünf Jahre Haft und 250.000 US-Dollar Geldstrafe.

Paddock soll Haig im vergangenen September in dessen Haus nahe Phoenix besucht haben, um panzerbrechende Munition zu kaufen, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Demnach wurden im Hotelzimmer, von dem aus Paddock am 1. Oktober auf die Besucher eines Countrymusik-Festivals schoss, nicht abgefeuerte Kugeln mit Haigs Fingerabdrücken gefunden.

Unbemerktes Waffenarsenal

Der Beschuldigte hatte zuvor eine Internetseite betrieben, über die er panzerbrechende Munition in eine Reihe von US-Bundesstaaten verkaufte. Solche Geschosse können die gehärteten Oberflächen von Panzern oder Bunkern durchschlagen und gelten als besonders gefährlich.

Der 64-jährige Paddock hatte unbemerkt ein ganzes Arsenal von Schusswaffen in ein Zimmer im 32. Stock des "Mandala Bay"-Hotels in Las Vegas gebracht. Von dort aus feuerte er am 1. Oktober in die Besuchermenge bei einem Countrymusik-Festival. Er tötete 58 Menschen und verletzte Hunderte weitere, bevor er sich selbst das Leben nahm.

Es handelte sich um das schlimmste Schusswaffenmassaker der jüngeren US-Geschichte. Paddocks Motive liegen bis heute im Dunkeln. Der Polizeichef von Las Vegas erklärte Mitte Januar, es würden in dem Fall Ermittlungen gegen ein Individuum von "Interesse" laufen.

Quelle: mra/AFP

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