1000 Dosen in Oberfranken Pannen-Impfstoff kommt doch nicht zum Einsatz
28.12.2020, 16:20 Uhr
Die von der Panne betroffenen Impfdosen werden nicht gespritzt.
(Foto: imago images/Future Image)
Zum bundesweiten Impfstart kommt es in Oberfranken zu einer Panne in der Kühlkette. Betroffen sind fast alle Landkreise in der Region. Biontech gibt die Dosen trotzdem frei. Doch die betroffenen Landräte gehen lieber auf Nummer sicher.
Safety first: Nach diesem Motto soll der Pannen-Impfstoff aus der ersten Lieferung für Oberfranken nun doch nicht verwendet werden. Entgegen anderslautender Ankündigungen werden somit 1000 Dosen nicht gespritzt, wie ein Sprecher des Landratsamts Lichtenfels bestätigte. Dies hätten sämtliche von der Panne in der Kühlkette betroffenen Landräte in Oberfranken gemeinsam beschlossen.
"Von fachlicher Seite wird der Impfstoff als durchaus impfbar eingeschätzt", erläuterte der Sprecher des Landratsamtes. Allerdings wollten die Verantwortlichen jegliche Zweifel ausräumen und der Bevölkerung einen hundertprozentig einwandfreien Impfstoff anbieten.
Zum Start der bayernweiten Impfaktion am Sonntag hatte es in Oberfranken Probleme mit der Kühlung gegeben - der Impfstoff, den die Firmen Biontech und Pfizer entwickelt haben, muss bei extremen Temperaturen um die minus 70 Grad tiefgekühlt werden. In Oberfranken gab es dabei flächendeckend Probleme - einzig in Stadt und Landkreis Bamberg klappte alles wie geplant.
Biontech bestätigte Qualität der Impfdosen
In der Nacht zu Montag teilte dann die Bezirksregierung mit, dass Biontech nach einer Überprüfung die Qualität der Impfdosen bestätigt und die Dosen freigegeben habe. "Damit steht dem Impfstart in Oberfranken nichts mehr im Wege", hieß es. Ein Sprecher bestätigte kurz vor Mittag zudem, dass die Lieferung noch im Laufe des Tages geimpft werden solle. Vorrangig sollten zunächst Bewohner von Alten- und Pflegeheimen an die Reihe kommen.
Wo genau der Fehler bei der Kühlung für die oberfränkischen Dosen lag, blieb zunächst unklar. Die Regierung von Oberfranken kündigte eine sorgfältige Aufklärung an. Auch in Schwaben hatte es am Sonntag Probleme mit der Kühlung gegeben, die sich jedoch rasch als marginal herausstellten, so dass mit leichter Verzögerung dennoch mit dem Impfen begonnen werden konnte.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa