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Echte Pässe Afghanen überlassen Polizei geht mit Razzia gegen Schleuser vor

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Die Polizei stellte viele Gegenstände sicher, festgenommen wurde aber niemand.

(Foto: picture alliance/dpa)

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Eine kriminelle Gruppe überlässt Menschen in Afghanistan Ausweise anderer Menschen, mit denen sie nach Deutschland einreisen können. Die Polizei durchsucht nun Wohnungen der mutmaßlichen Schleuser, stellt unter anderem Drogen und Waffen sicher. Sechs Personen sind verdächtig.

Die Bundespolizei hat in Hamburg und in Berlin mehrere Objekte wegen des Verdachts der bandenmäßigen Einschleusung von Ausländern durchsucht. Insgesamt kontrollierten die Beamten sechs Wohnungen in der Hansestadt und eine in der Hauptstadt, wie ein Sprecher der zuständigen Bundespolizei des Flughafens Frankfurt am Main sagte. Festnahmen gab es nicht, weil bei den insgesamt sechs Verdächtigen laut Polizei keine Haftgründe wie Verdunklungs- oder Fluchtgefahr vorlagen.

Konkret wird den sechs Frauen und Männern im Alter zwischen 25 und 47 Jahren vorgeworfen, dass sie afghanischen Staatsangehörigen für ihre Einreise illegal echte Ausweise anderer Menschen überlassen haben. Dabei gehe es um Schleusungen auf der Route aus der iranischen Hauptstadt Teheran nach Deutschland.

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An den Durchsuchungen waren insgesamt 112 Ermittler der Bundespolizei beteiligt. Sie stellten unter anderem Datenspeicher, Laptops, Mobiltelefone und Ausweise sicher. Zudem stießen die Einsatzkräfte auf Kokain im Straßenverkaufswert von 6000 Euro, aber auch auf Testosteronampullen, Amphetamintabletten, Einhandmesser sowie auf eine Schreckschusswaffe mit Munition. Den Angaben zufolge landeten die Ausländer mit den ihnen nicht gehörenden Dokumenten am Flughafen Frankfurt am Main. Deshalb ist auch die dortige Bundespolizei zuständig, sie ermittelte bereits seit dem Sommer 2021 in dem Fall.

"Immer wieder werden ausländische Staatsangehörige unter falschen Versprechungen für ein Leben in Deutschland angeworben", erklärten die Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft Frankfurt in einer gemeinsamen Mitteilung nach der Aktion. "Dabei werden gezielt die finanzielle Notlage und die oftmals schwierige politische Situation der ausländischen Staatsangehörigen im Herkunftsland ausgenutzt."

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

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