Hochzeit in Berlin aufgelöst Polizei in NRW sprengt Feier mit 200 Gästen
31.01.2021, 19:59 Uhr
Auf die Feierwütigen in Euskirchen kommen erhebliche Bußgelder zu, teilte die Polizei mit.
(Foto: Silas Stein/dpa/Symbolbild)
Einige scheinen sich noch immer nicht um den derzeitigen Lockdown zu scheren. In Euskirchen müssen die Beamten anrücken, um eine illegale Party zu beenden. Die Einsatzkräfte in Berlin bekommen es bei der Auflösung einer Hochzeitsfeier mit Pandemie-Leugnern zu tun.
Die Polizei löste in der Nacht im nordrhein-westfälischen Euskirchen eine in Corona-Zeiten illegale Feier mit rund 200 Gästen auf. Ein 23-Jähriger habe die Freiluftparty auf dem Gelände einer ehemaligen Raketenstation im Billiger Wald organisiert, teilte die Polizei mit. Einem Zeugen sei am Morgen laute Musik aufgefallen, die aus dem Waldgebiet kam.
Vor Ort sei eine größere Musikanlage gefunden worden. Viele Gäste flüchteten demnach in den Wald, die Personalien von 35 Teilnehmern wurden aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen seien viele der Feiernden wohl von außerhalb angereist. Auf die Partygäste kämen "erhebliche Bußgelder" zu, teilte die Polizei weiter mit.
Hochzeitsgäste zeigen kein Verständnis
Auch in Berlin musste die Polizei wegen Corona-Verstößen eingreifen. Sie beendete eine Hochzeitsfeier mit 33 Gästen in einer Wohnung im Bezirk Spandau. Zeugen hätten die Beamten Samstagnachmittag wegen Ruhestörung alarmiert, teilte die Polizei mit. Vor Ort habe eine 26 Jahre alte Frau den Beamten die Wohnungstür geöffnet und angegeben, dass sie mit einigen Gästen eine Hochzeit feiere.
In der Drei-Zimmer-Wohnung zählten die Polizisten 33 Menschen, von denen sich einige vor der Polizei zu verstecken versuchten. Zusammen mit weiteren Einsatzkräften seien die Personalien aller Anwesenden aufgenommen worden. Diese hätten keinerlei Verständnis für den Einsatz gezeigt und vereinzelt auch das Vorhandensein der Corona-Pandemie abgestritten. Gegen alle Anwesenden seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Auseinandersetzungen in polnischer Diskothek
In Polen greifen die Einsatzkräfte derweil zu rabiaten Methoden. Mit Schlagstöcken und Tränengas ist die Polizei gegen Feiernde in einer Diskothek vorgegangen, die trotz der Corona-Einschränkungen geöffnet hatte. Nach Polizeiangaben nahmen fast 150 Beamte an der Razzia in der südlichen Stadt Rybnik teil. In dem Lokal waren demnach mehrere hundert Partygäste versammelt.
Die Mehrheit der Feiernden sei betrunken gewesen und habe sich "aggressiv" verhalten, erklärte die Polizei. "Sie griffen die Beamten mit gefährlichen Gegenständen an". Diese hätten daraufhin "Tränengasbomben, Schlagstöcke und Schallgranaten" gegen die Clubbesucher eingesetzt. Zwei Polizisten wurden demnach verletzt und drei Clubbesucher festgenommen.
Auch in Breslau kam es zu mehreren Razzien in Diskotheken. Die von den Behörden verhängten Corona-Maßnahmen einschließlich der Schließung von Diskotheken sorgen in Polen zunehmend für Unmut. Zuletzt hatten mehrere Betreiber angekündigt, ihre Lokale trotz drohender Geldbußen zu öffnen. Seit Beginn der Pandemie hat Polen 37.180 Todesopfer in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.
Über 70 Briten feiern trotz Lockdown
Verstöße gab es auch in dem schwer von der Pandemie getroffenen Großbritannien. In einer Vorstadt von London stoppte die Polizei eine illegale Party auf einem vertäuten Boot. Mehr als 70 Gäste müssten nun mit Strafen von jeweils 800 Pfund rechnen, weil sie gegen die Corona-Auflagen verstoßen hätten.
Der Veranstalter der Feier, die am späten Samstag stattfand, könne mit einer Strafe von 10.000 Pfund belegt werden. In Großbritannien gilt ein Lockdown, Treffen in großen Gruppen sind untersagt. Die Regierung versucht so, die Verbreitung des Coronavirus und insbesondere der deutlich ansteckenderen britischen Variante einzudämmen.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP/rts