Verdacht auf Millionenbetrug Polizei nimmt Apotheker fest - Covid-Medikament illegal verkauft?
24.07.2025, 11:33 Uhr Artikel anhören
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Im Januar 2022 wird Paxlovid für den Kampf gegen die Corona-Pandemie zugelassen. Doch Apotheker und andere Verdächtige bieten das Medikament nicht nur offiziell, sondern auch auf dem Schwarzmarkt an. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf mehrere Millionen Euro.
In Bayern sollen Apotheker und andere Verdächtige das Covid-Medikament Paxlovid illegal auf dem Schwarzmarkt angeboten haben. Im Raum steht ein Schaden von rund 2,6 Millionen Euro, wie die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen in Nürnberg mitteilt. Zwei Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft. Die Haftbefehle wurden in München vollstreckt.
Die Spezialstaatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Verdächtigen 2023 das verschreibungspflichtige, vom Bund zentral beschaffte Medikament bestellt haben, um es danach "außerhalb des vorgegebenen Verteilungsmechanismus" an Zwischenhändler auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.
Paxlovid wurde im Januar 2022 neu zugelassen. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hatte es der Bund zentral und in großen Mengen beschafft. Nach einer ärztlichen Verordnung sollten es Patienten in der Apotheke kostenlos bekommen. Nach Angaben der Zentralstelle erhielten der Großhandel und die Apotheken eine Aufwandsentschädigung aus Bundesmitteln dafür. Über die gesetzlichen Krankenkassen wurde nicht abgerechnet.
Vor einer Woche durchsuchten die Ermittler in dem Fall Objekte in München, Regensburg und Bamberg. Dabei seien Unterlagen und Datenträger sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden, wie die Zentralstelle weiter mitteilte. Den Beschuldigten wird unter anderem Untreue und vorsätzlicher unerlaubter Großhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zur Last gelegt. Bis zum Abschluss des Falls gilt die Unschuldsvermutung.
Quelle: ntv.de, mbr/dpa