Nächster Termin in zehn Tagen Block-Prozess wird zunächst unterbrochen
15.07.2025, 11:10 Uhr Artikel anhören
Zu der erwarteten Aussage von Christina Block kommt es am zweiten Prozesstag nicht.
(Foto: dpa)
Die Hamburger Unternehmerin Christina Block soll den Auftrag erteilt haben, zwei ihrer Kinder von Dänemark nach Deutschland zu entführen. Schon am zweiten Tag des Mammut-Prozesses knirscht es heftig in dem Verfahren.
Der Prozess gegen Christina Block wegen der mutmaßlichen Entführung ihrer beiden Kinder geht erst einmal nicht wie geplant weiter. Für heute war eine erste Aussage von Block erwartet worden. Nach der Einlassung der Anwältin von Andreas P., einem der Mitangeklagten von Block, schlug die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt jedoch vor, den Prozesstag zu beenden.
Die nächsten beiden Prozesstage wurden aufgehoben, erst am 25. Juli wird die Verhandlung fortgesetzt. Eigentlich waren 37 Prozesstage bis Ende des Jahres angesetzt.
Hintergrund sind Einwände eines weiteren Verteidigers von Andreas P. Er bemängelt, dass die Staatsanwaltschaft immer wieder Unterlagen kurzfristig nachgereicht habe. In diese Akten müssten sich die Verteidiger jedoch erst einarbeiten.
Kein "Einsperrauftrag"
P. ist der Beihilfe zur gemeinschaftlichen schweren Entziehung Minderjähriger in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung angeklagt. Der 58-jährige Leiter eines Hamburger Sicherheitsunternehmens soll für eine Bewachung des Anwesens von Christina Block gesorgt haben, um eine Flucht der Kinder zu verhindern, nachdem diese aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark zurück nach Deutschland gebracht worden waren.
Ihren Mandanten treffe keine Schuld, da er davon ausgehen musste, dass das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder bei der Mutter gelegen habe, sagte die Verteidigerin. Sie betonte, dass ihr Mandant "keinen Einsperrauftrag hatte". Er sei von Christina Blocks Vater, dem Gründer der gleichnamigen Steak-House-Kette Eugen Block, lediglich beauftragt worden, die Familie gegen "den medialen Andrang zu schützen".
Block ist angeklagt, die Entführung zweier ihrer Kinder aus Dänemark in Auftrag gegeben zu haben, wo diese sich bei ihrem Vater und Ex-Mann der Angeklagten aufgehalten hatten. Hintergrund ist ein jahrelanger Sorgerechtsstreit.
Mit Block stehen in dem Prozess sechs weitere Angeklagte, darunter ihr Lebensgefährte - der frühere Sportmoderator Gerhard Delling - vor Gericht. In ihren Eingangsstatements hatten alle Verteidiger die Vorwürfe gegen ihre Mandanten zurückgewiesen.
Quelle: ntv.de, sba/dpa