Panorama

Debatte um Gewalt an SchulenProzess gegen 17-Jährige nach Messerangriff auf Lehrerin

15.12.2025, 13:48 Uhr
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Im Oktober rückte die Polizei wegen eines Amok-Alarms an der Schule aus. (Foto: IMAGO/Herrmann Agenturfotografie)

Im Mai greift eine 17-Jährige ihre Lehrerin an einer Realschule in Ludwigshafen mit einem Messer an. Nun beginnt der Prozess gegen die Minderjährige wegen versuchten Totschlags. Lehrkräfte und Schülervertreter haben bereits mehrfach die Gewalt an der Schule beklagt.

Weil sie ihre Lehrerin mit dem Messer bedroht haben soll, muss sich eine Jugendliche wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht Frankenthal verantworten. Der nicht öffentliche Prozess habe planmäßig begonnen, teilte ein Justizsprecher in der pfälzischen Stadt mit. Details waren wegen des vertraulichen Charakters der Verhandlung zunächst nicht bekannt.

Die 17 Jahre alte Beschuldigte soll am 28. Mai im Lehrerzimmer der Karolina-Burger-Realschule in Ludwigshafen eine Lehrerin mit einem Messer angegriffen haben, "um sie zu töten". Die Lehrerin habe die Attacke abwehren und der 17-Jährigen das Messer aus der Hand schlagen können. Mit Unterstützung weiterer Lehrkräfte sei es gelungen, die Jugendliche zu überwältigen und am Boden zu fixieren.

Debatte um Sicherheit an Schulen

Bei der Tat in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz soll die Beschuldigte nach Einschätzung der Ermittler wegen einer Schizophrenie schuldunfähig gewesen sein. Sie befindet sich vorläufig in einer psychiatrischen Einrichtung und soll infolge des Sicherungsverfahrens längerfristig untergebracht werden. Vor der Großen Jugendkammer sind Fortsetzungstermine bis Mitte Januar angesetzt. Da die Angeklagte zum Tatzeitpunkt minderjährig war, findet die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Parallel zum Prozess läuft in Rheinland-Pfalz eine Debatte um mehr Sicherheit in Schulen. Drei Monate vor der Landtagswahl hat das Thema auch parteipolitisch Relevanz. Wegen alltäglicher Gewalt und allgemein verheerender Zustände hatten Lehrkräfte der Karolina-Burger-Realschule bereits mehrfach Brandbriefe an die Schulaufsichtsbehörde Rheinland-Pfalz geschickt. Auch die Schülervertreter hatten bereits öffentlich Sicherheitskräfte und eine umfängliche Kamera-Überwachung gefordert. Im Ende Oktober sorgte die Schule zuletzt wegen eines Amok-Alarms für Aufsehen.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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