Abwärtstrend vorerst gestoppt RKI: Inzidenz steigt wieder leicht
20.09.2021, 06:28 Uhr
Das RKI registrierte zu Wochenbeginn 3736 neue Fälle.
(Foto: dpa)
Das Robert-Koch-Institut meldet zum Beginn der neuen Woche eine verhältnismäßig positive Entwicklung: Die Zahl der Todesfälle bleibt auf einem niedrigen Niveau, die Fallzahlen sinken sogar im Wochenvergleich. Dennoch steigt die Sieben-Tage-Inzidenz an.
Der Abwärtstrend bei den Infektionszahlen ist vorerst gestoppt. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz an sechs Tagen hintereinander gefallen war, stieg sie nun wieder leicht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 71,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 70,5 gelegen, vor einer Woche bei 81,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3736 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.19 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 5511 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 13 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 12 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.145.852 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Wie kann die Sieben-Tage-Inzidenz sinken, obwohl die Fallzahlen im Vergleich zur Vorwoche steigen? Oder umgekehrt? Die Erklärung liegt darin, dass für die beiden Kennzahlen eine unterschiedliche Datenbasis verwendet wird. Die tägliche Fallzahl ergibt sich aus den am Vortag elektronisch an das Robert-Koch-Institut gemeldeten Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz errechnet das RKI dagegen anhand der Daten, die in der zurückliegenden Woche bei den lokalen Gesundheitsbehörden registriert wurden. Oft fehlen dabei für den jeweiligen Tag aber noch Fälle, sodass die Datenbasis niedriger ist als die tägliche Fallzahl - in der Folge "hinkt" die Sieben-Tage-Inzidenz der tatsächlichen Entwicklung oft etwas hinterher.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,89 an (Vortag: 1,87). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich.
Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.897.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.971.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa