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Erster Auftritt seit Attentat Salman Rushdie mit Ehrenpreis ausgezeichnet

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Rushdie ist seit dem Attentat im vergangenen August auf einem Auge blind.

Rushdie ist seit dem Attentat im vergangenen August auf einem Auge blind.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Vor neun Monaten wird der Autor Salman Rushdie bei einem Messerangriff lebensbedrohlich verletzt. Nun tritt er erstmals wieder in der Öffentlichkeit auf. Gewalt dürfe uns nicht abschrecken, meint der 75-Jährige bei einer Gala-Veranstaltung in New York.

Neun Monate nach einem lebensbedrohlichen Messerangriff ist der Schriftsteller Salman Rushdie überraschend erstmals wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten. Der 75-Jährige nahm am Donnerstagabend (Ortszeit) an einer Gala-Veranstaltung der Schriftstellervereinigung PEN America im New Yorker Naturkundemuseum teil und wurde mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Rushdies Teilnahme an der Veranstaltung war nicht angekündigt worden.

Der britisch-indische Autor mit US-Staatsbürgerschaft, der seit dem Angriff vom vergangenen August auf einem Auge blind ist, ließ sich zunächst auf dem roten Teppich fotografieren. Er trug dabei eine Brille mit einem schwarzen Glas über dem rechten Auge. Rushdie hielt dann eine emotionale Rede vor den 700 Gästen der Gala.

"Der Terrorismus sollte uns nicht in Angst und Schrecken versetzen", sagte er laut einer Pressemitteilung von PEN America. "Gewalt darf uns nicht abschrecken. Der Kampf geht weiter." Rushdie war am 12. August bei einer Konferenz in Chautauqua im US-Bundesstaat New York angegriffen und schwer verletzt worden. Anwesende konnten den Angreifer, einen US-Bürger mit libanesischen Wurzeln, überwältigen.

Irans geistliches Oberhaupt rief zur Tötung Rushdies auf

"Ohne diese Menschen würde ich sicherlich heute nicht hier stehen", sagte der Schriftsteller am Donnerstagabend. "Ich war an diesem Tag das Ziel, aber sie waren die Helden. Sie hatten an diesem Tag allen Mut. Ich verdanke ihnen mein Leben." Rushdie lebte jahrelang unter strengem Polizeischutz an immer wieder wechselnden geheimen Orten.

Wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed in seinem Buch "Die Satanischen Verse" hatte Irans damaliges geistliches Oberhaupt Ajatollah Chomeini 1989 in einer Fatwa zur Tötung des Schriftstellers aufgerufen. Vor dem Angriff vom August führte Rushdie aber ein relativ normales Leben und trat immer wieder in der Öffentlichkeit auf.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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