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Folgen des Attentats im August Salman Rushdie bleibt auf einem Auge blind

"Ich kann sagen, dass er überleben wird. Und das ist das Wichtigste", sagt Rushdies Agent.

"Ich kann sagen, dass er überleben wird. Und das ist das Wichtigste", sagt Rushdies Agent.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das Attentat auf den britischen Autor Salman Rushdie in den USA hinterlässt bleibende Spuren. Sein Agent berichtet davon, dass der 75-Jährige nur noch mit einem Auge sehen und nur noch eine Hand bewegen kann.

Nach dem Attentat auf den Schriftsteller Salman Rushdie im August in den USA ist der 75-Jährige auf einem Auge erblindet. Zudem könne Rushdie eine Hand nicht mehr bewegen, sagte dessen Agent Andrew Wylie der spanischen Zeitung "El Pais". Auf die Frage des Blattes, wie es Rushdie knapp zweieinhalb Monate nach der Attacke gehe, erklärte Wylie: "Die Wunden sind tief (...) Er erlitt drei schwere Wunden am Hals und weitere 15 am Rücken und Oberkörper. Es war ein brutaler Angriff." Wo sich Rushdie derzeit aufhält und ob er noch im Krankenhaus behandelt wird, wollte der Agent nicht sagen. "Ich kann keine Auskunft über seinen Aufenthaltsort geben. Aber ich kann sagen, dass er überleben wird. Und das ist das Wichtigste."

Rushdie war auf einer Literaturveranstaltung in New York mit einem Messer angegriffen worden. Dabei erlitt er zahlreiche Wunden an Hals und Oberkörper und musste sich einer Notoperation unterziehen. Der Attentäter wurde festgenommen. Dem jungen Mann aus dem US-Bundesstaat New Jersey soll in den USA der Prozess wegen versuchten Mordes gemacht werden.

Über das Tatmotiv ist bislang nichts bekannt. Zu Rushdies bekannteste Werken zählt der 1988 erschienene Roman "Die satanischen Verse", in dem nach Ansicht von Teilen der muslimischen Welt der Prophet Mohammed verhöhnt wird. 1989 erließ der damalige Oberste Führer des Iran, Ayatollah Ruhollah Khomeini, ein religiöses Edikt (Fatwa), in dem er Muslime zur Ermordung Rushdies aufforderte. Der Schriftsteller, der in Indien als Sohn einer muslimischen Familie geboren wurde, lebte daraufhin neun Jahre lang unter britischem Polizeischutz. Zwar distanzierte sich die iranische Regierung von Präsident Mohammad Chatami Ende der 1990er Jahre von der Fatwa, doch das von einigen Organisationen auf Rushdie ausgesetzte Kopfgeld wuchs auf mehrere Millionen Dollar. Die Fatwa wurde nie aufgehoben.

Khomeinis Nachfolger, Ayatollah Ali Khamenei, wurde 2019 von Kurznachrichtendienst Twitter suspendiert, weil er erklärt hatte, die Fatwa gegen Rushdie sei "unwiderruflich". In der regierungsnahen iranischen Zeitung "Kayhan", deren Chefredakteur von Khamenei ernannt wird, hatte es nach der Tat im August geheißen: "Tausend Bravos (...) für die mutige und pflichtbewusste Person, die den abtrünnigen und bösen Salman Rushdie in New York angegriffen hat."

Quelle: ntv.de, lar/rts/dpa

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