Onkel getötet und verbrannt Schmelzofen-Mörder in Italien gefasst
11.07.2024, 20:35 Uhr Artikel anhören
Zwei Gerichte kamen zu dem Urteil, dass der 39-Jährige schuldig ist. Vor der Bestätigung der Verurteilung durch das oberste Gericht verschwand er jedoch.
(Foto: picture alliance/dpa/Zuma Press)
Fast ein Jahrzehnt beschäftigt Italien ein brutaler Mord: Ein 39-Jähriger hat dem Gericht zufolge seinen Onkel ermordet und die Leiche anschließend in einem Ofen verbrannt. Als der Mann seine Haft antreten soll, flüchtet er. Die Behörden suchen europaweit nach dem Verurteilten - und werden fündig.
Nach zehn Tagen Suche in ganz Europa ist ein Italiener verhaftet worden, der seinen Onkel ermordet und in einem Ofen verbrannt hatte. Der 39-Jährige ging der Polizei in seinem Haus in Soiano am Gardasee in Oberitalien ins Netz, wie die Behörden mitteilten. Die genauen Umstände sind noch unklar. Vor der Festnahme vermuteten die Ermittler zuletzt, dass sich der Unternehmer noch vor seiner endgültigen Verurteilung zu lebenslanger Haft nach Spanien abgesetzt hatte, möglicherweise sogar auf die Kapverdischen Inseln.
Der Italiener wurde am 1. Juli auch vom Kassationsgerichtshof in Rom schuldig gesprochen, der letzten Instanz. Zuvor waren bereits zwei andere Gerichte zum Urteil gekommen, dass er im Oktober 2015 in der oberitalienischen Gemeinde in der familieneigenen Gießerei seinen Onkel ermordete und dann verbrannte. Dieser, der 50 Jahre alte Firmenchef, hatte sich wenige Minuten zuvor noch mit seiner Frau zum Abendessen verabredet. Seither fehlt von ihm jede Spur.
Trotz der beiden vorigen Urteile war der 39-Jährige, der stets seine Unschuld beteuerte, auf freiem Fuß geblieben. Als ihn die Polizei nach der Bestätigung seiner Verurteilung dann in seinem Haus am Gardasee abholen wollte, war er untergetaucht und auch von seiner Lebensgefährtin und dem Sohn fehlte jede Spur. Seither wurde er mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Die Lebensgefährtin und der Sohn kamen schließlich am vergangenen Freitag mit dem Zug aus Frankreich nach Italien zurück - ohne ihn. Die Frau behauptete, nach dem endgültigen Urteil einen Schock erlitten und ihr Gedächtnis verloren zu haben. Ihr Handy hätte sie zudem verloren.
Quelle: ntv.de, spl/dpa