Unbekannte feuern im Anschluss an eine Fahrrad-Demonstration in Halle mit TPU-Munition auf Menschen. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.

In Halle sind nach einer Fahrrad-Demonstration sieben Menschen mit Kunststoff-Munition angeschossen worden. Unbekannte feuerten nach Angaben der Polizei mit kleinkalibriger TPU-Munition mehrfach im Bereich des August-Bebel-Platzes. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich dort zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer kurz zuvor beendeten Rad-Demo für eine Mobilitätswende und "Wege für sicheren Radverkehr".

Die Opfer sind zwischen 25 und 67 Jahren alt. Eine ärztliche Versorgung lehnten sie demnach ab. Eingesetzt wurde laut Polizei kleinkalibrige TPU-Munition, die aus einem Metallkern mit einer Kunststoffummantelung besteht. Solche Geschosse können beispielsweise beim Paintball zum Einsatz kommen. Für den Besitz von TPU-Munition ist ein Munitionserwerbsschein erforderlich.

Die Schüsse fielen am Freitagabend gegen 20.30 Uhr, eine halbe Stunde nach Ende der Demo. Die Polizei stellte mehrere Projektile sicher. Die Ermittlungen wegen Körperverletzung dauern an.

An der Rad-Demo durch das Stadtgebiet von Halle hatten laut Polizei etwa 1300 Menschen teilgenommen. Gefordert wurden mehr sichere Radwege und Tempo-30-Zonen, Mittel für eine nachhaltige Radverkehrsinfrastruktur sowie ein zusammenhängendes Radwegenetz in Halle und Umgebung. Die Demonstration selbst verlief ohne Zwischenfälle.