Panorama

Neun Personen unter Verdacht Steht Kanadas größter Goldraub vor der Aufklärung?

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Es ist ein filmreifes Verbrechen. Laut den kanadischen Behörden zeichnet sich nun dessen Klärung ab.

Es ist ein filmreifes Verbrechen. Laut den kanadischen Behörden zeichnet sich nun dessen Klärung ab.

(Foto: picture alliance/dpa/Canadian Press via ZUMA Press)

Der Fall bietet Stoff für eine TV-Serie, scherzt der Polizeichef von Toronto. Am Flughafen der kanadischen Metropole wird ein Container mit Gold im Wert von umgerechnet 13,6 Millionen Euro geraubt. Jetzt kann es zur Anklage kommen, jedoch sind nicht alle Räuber gefasst. Ein Großteil der Beute fehlt.

Ein Jahr nach dem größten Goldraub in der Geschichte Kanadas könnte sich eine Klärung des filmreifen Verbrechens abzeichnen. Die Polizei teilte nach einer Reihe von Festnahmen mit, neun Personen könnten in dem Fall angeklagt werden. Die Diebe hatten im April 2023 am Pearson International Airport in Toronto 6600 Goldbarren im Wert von umgerechnet mehr als 13,6 Millionen Euro sowie Devisen im Wert von 1,7 Millionen Euro gestohlen, wie die Polizei mitteilte.

Das Gold lagerte laut Medienberichten zusammen mit anderen "Gegenstände von finanziellem Wert" in einem Container. Vor dem Diebstahl war er in einer Frachtanlage aus einem Flugzeug entladen worden. "Wie üblich wurde das Flugzeug entladen, und die Fracht wurde aus dem Flugzeug in den Frachtraum gebracht", sagte damals einer der Ermittler.

Die "Toronto Sun" berichtete unter Verweis auf Branchenkenner, der oder die Diebe müssten interne Hilfe gehabt haben. Es wurde spekuliert, ob das organisierte Verbrechen hinter dem Diebstahl stecke. Wie der Regionalpolizeichef, Nishan Duraiappah, am Mittwoch vor Reportern mitteilte, habe es sich bei dem Diebstahl aus der Frachtanlage um einen Insiderjob gehandelt, der "von einer gut organisierten Gruppe Krimineller sorgsam vorbereitet" worden sei.

Bei den insgesamt 6600 Goldbarren handelte es sich um die Lieferung einer Goldraffinerie in der Schweiz. Die Behörden haben vom größten Goldraub in der kanadischen Geschichte gesprochen - und nur ein Bruchteil der Beute ist bislang wieder aufgetaucht. Das Gold schmolzen die Diebe demnach ein und kauften damit illegal Waffen. "Diese Geschichte ist sensationell und gehört vermutlich, wie wir scherzhaft sagen, in eine Netflix-Serie", so Polizeichef Duraiappah.

Von einem Großteil der Beute fehlt jede Spur

Zu den Beschuldigten zählen ein Angestellter aus dem Lager von Air Canada und ein ehemaliger Manager der Fluggesellschaft, der die Polizei nach dem Diebstahl noch durch den Frachtbereich des Flughafens geführt hatte und der nach wie vor flüchtig ist. Der Besitzer eines Juwelierladens soll ebenfalls an dem Verbrechen beteiligt gewesen sein. Der Fahrer des Fluchtwagens wurde bei einer Routinekontrolle im US-Bundesstaat Pennsylvania festgenommen. Alle kommen aus der Gegend von Toronto und sind im Alter von 25 bis 54 Jahren.

Die Diebe nutzten einen gefälschten Lieferschein, um mit einem Lastwagen am Flughafen vorzufahren und das Gold einfach einzuladen. Genutzt wurde für das Duplikat laut der Polizei ein Lieferschein für Meeresfrüchte vom Tag zuvor, an den die Diebe nur über Mitarbeiter von Air Canada gelangen konnten.

Nach Polizeiangaben wurden rund 292.000 Euro an mutmaßlichen Profiten aus dem Verkauf des Diebesguts beschlagnahmt, außerdem sechs grob gearbeitete Goldarmbänder im Wert von etwa 60.000 Euro. Nach dem Rest der Beute wird noch immer gesucht.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AP

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