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Wer fühlt sich am wohlsten? Studie: Zuwanderer zufriedener als in Deutschland Geborene

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Es ist eine alte Frage: Was macht wirklich glücklich?

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(Foto: dpa)

Wie gut geht es Eingewanderten in Deutschland? Dies versucht das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung herauszufinden und stellt fest: Je länger Zugewanderte hierzulande leben, desto zufriedener sind sie. Bei ihren Nachkommen sieht das allerdings anders aus.

Unter allen Eingewanderten in Deutschland äußern Menschen aus Osteuropa einer Studie zufolge eine besonders hohe Lebenszufriedenheit. Das geht aus dem aktuellen "Monitor Wohlbefinden" des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden hervor. Demnach sind knapp ein Viertel (23,5 Prozent) der in Osteuropa geborenen Erwachsenen im Alter von bis zu 52 Jahren "sehr zufrieden" mit ihrem Leben in Deutschland. Zum Vergleich: Unter den in Deutschland geborenen Menschen beträgt dieser Wert 17,3 Prozent.

Die Lebenszufriedenheit von Zugewanderten steige, je länger sie in Deutschland leben, teilten die Studienautoren weiter mit. Die Bevölkerung im mittleren Erwachsenenalter, welche in ihrer Kindheit einwanderte, sei deutlich zufriedener als jene, die später im Lebensverlauf gekommen seien. "In der Tendenz gilt: Je länger Zugewanderte in Deutschland leben, desto zufriedener sind sie mit ihrem Leben", erläuterte Mit-Autor Sebastian Will.

Die Lebenszufriedenheit von Nachkommen von Migranten ist der Studie zufolge allerdings niedriger als jene von selbst Eingewanderten. Während insgesamt 22,1 Prozent der Eingewanderten bis zu einem Alter von 52 Jahren bei einer Befragung angaben, sehr zufrieden zu sein, waren es bei den Nachkommen nur 14,9 Prozent.

Geflohene Ukrainer durch Krieg belastet

Ukrainer stellen gegenwärtig die größte Gruppe der in Deutschland lebenden Schutzsuchenden dar. Ihre durchschnittliche Lebenszufriedenheit fällt der Studie zufolge besonders gering aus. "Dies mag auch darin begründet liegen, dass in der Ukraine weiterhin Krieg herrscht", erläuterte das Wissenschaftler-Team. Die allgemeine Zufriedenheit dieser Gruppe habe sich aber seit ihrer Ankunft in Deutschland erhöht, ergänzte BiB-Direktorin Katharina Spieß. "Dieser Anstieg hängt unter anderem mit dem Erlernen der deutschen Sprache, einer besseren Wohnsituation und einer Erwerbstätigkeit zusammen."

Das subjektive Wohlbefinden im Kontext der Zuwanderung sei ein wichtiger Indikator dafür, wie gut die Integration in die Gesellschaft des Ziellandes gelinge, "wie etwa in den Arbeitsmarkt und das Bildungssystem, aber auch in Bezug auf die soziale und politische Teilhabe", heißt es in der Studie. Sie stützt sich den Angaben zufolge auf mehrere repräsentative Datensätze, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhoben wurden.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP

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