Panorama

Autofahrerin von Baum erschlagen Sturm wütet im Norden und in Skandinavien

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Hagelschauer, umstürzende Bäume, ordentlicher Seegang: Ein kräftiger Sturm sorgt vor allem im Norden für Schäden und Behinderungen. Bei Kiel kommt eine 34-Jährige ums Leben. Etliche andere Autofahrer werden bei Unfällen verletzt.

Die Weihnachtstage haben sich mit stürmischem Wetter verabschiedet. In der Nacht gab es vor allem in Norddeutschland heftige Böen, Hochwasser und vereiste Straßen. Mancherorts wurden gar Orkanwinde der höchsten Stufe 12 gemessen. Bei wetterbedingten Unfällen gab es Verletzte und mindestens eine Tote. In der Nähe von Kiel kam am Abend eine 34 Jahre alte Autofahrerin ums Leben, als ein wegen des Sturms umstürzender Baum auf ihr fahrendes Auto krachte. Ihr 24 Jahre alter Freund wurde bei dem Unfall in Westensee lebensgefährlich verletzt. Auch der Bahn- und Fährverkehr war betroffen. Auch in Skandinavien war der zweite Weihnachtsfeiertag stürmisch.

In Hamburg setzte eine Sturmflut verschiedene Hafenbereiche an der Elbe unter Wasser. Der Polizei zufolge lag der Scheitelpunkt des Hochwassers in der Nacht 2,73 Meter höher als das mittlere Hochwasser. Straßen im Hafengebiet und unter anderem auch der Fischmarkt wurden dadurch überflutet. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. Ein Hamburger Mehrfamilienhaus musste zudem evakuiert werden, weil wegen des Windes das 50 Meter lange Baugerüst eines Nebengebäudes einzustürzen drohte. Insgesamt sprach die Feuerwehr am Morgen von mehr als 80 wetterbedingten Einsaätzen.

Orkanböen auf Inseln

Laut dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gab es auch an der Nordseeküste Pegelstände von teilweise über zwei Metern. Dem Seewetterdienst zufolge kam es dort mancherorts - etwa auf der Insel Sylt - zu nächtlichen Windböen der Stärke 11, an der Ostseeküste vereinzelt sogar zu Böen der höchsten Stufe 12 mit bis zu 120 Stundenkilometern.

Am Fischmarkt in Hamburg hieß es: Land unter.

Am Fischmarkt in Hamburg hieß es: Land unter.

(Foto: dpa)

In Mecklenburg-Vorpommern gab es zahlreiche Autounfälle wegen des Wetters. Herunterfallende Äste beschädigten Fahrzeuge, umgefallene Bäume blockierten Straßen. Ein fahrender Wagen wurde auf der Autobahn 20 von einer Böe gegen die Leitplanke gedrückt. Auf der Autobahn 14 bei Schwerin sorgte ein Hagelschauer für eine vereiste Strecke, auf der mehrere Autos ins Schleudern gerieten und gegeneinander krachten. Zwei Verletzte mussten ins Krankenhaus.

Öresundbrücke gesperrt

Im Norden von Niedersachsen bei Buxtehude kollidierte am Abend eine S-Bahn mit einem umgestürzten Baum. Verletzt wurde dabei niemand, die Strecke wurde gesperrt. Über Berlin und Brandenburg zogen Gewitter wie Sturmböen mit geringen Schäden hinweg, lediglich von einigen umgestürzten Bäumen war die Rede. Die Deutsche Bahn stellte aus Sicherheitsgründen den Betrieb ihres Sylt-Shuttles über den Hindenburgdamm ein.

Laut NDR hatte die Reederei Scandlines den Fährverkehr zwischen Rostock und Gedser eingestellt. Auch die Verbindung nach Hiddensee sei am Nachmittag eingstellt. Gleiches galt für die Fähre der Wyker Dampfschiffs-Reederei zwischen Schlüttsiel und den Halligen.

In Skandinavien setzte "Urd" am zweiten Feiertag in Schweden, Norwegen und Dänemark Straßen unter Wasser, verursachte Stromausfälle und stürzte Bäume um. Die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö war in der Nacht zum Dienstag geschlossen. Auf der Insel Seeland standen einige Ferienhäuser unter Wasser. Auch in Norwegen blieben Schiffe in den Häfen, Flugzeuge aus Bergen und Oslo hoben verspätet oder gar nicht ab. 70.000 Haushalte im Land waren ohne Strom. In Südschweden fielen Züge aus, in Göteborg standen Keller unter Wasser.

Derweil beginnt die verkürzte und letzte Arbeitswoche des Jahres vor allem im Norden und Osten noch sehr windig bis stürmisch - auf den Bergen und an der Küsten noch mit Spitzenböen von 80 bis 120 Kilometer pro Stunde (km/h), vereinzelt auch etwas darüber, wie n-tv Wetterexperte Björn Alexander sagte. Im Binnen- und Flachland weht es noch mit 50 bis 80. Die Temperaturen erreichen 1 Grad Celsius am Alpenrand und bis 10 Grad im Emsland. 

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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