Positiv auf Sars-CoV-2 getestet Tausende Mediziner in Spanien infiziert
23.03.2020, 15:41 Uhr
In den europäischen Ländern steigt die Zahl der Coronavirus-Infizierten an. Vielfach betroffen sind Ärzte oder Pfleger, die sich um Infizierte kümmern. Allein in Spanien sind es 4000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens. In Frankreich sterben drei Ärzte.
In Spanien gehören Mitarbeiter im Gesundheitsbereich zu den besonders stark von Sars-CoV-2 befallenen Menschen. Fast 4000 Ärzte und Pfleger sind offiziellen Angaben zufolge infiziert - das ist gut jede achte Infektion. Wie in anderen von dem Krankheitserreger besonders stark betroffenen Ländern klagen Krankenschwestern, Ärzte und andere Beschäftigte im Gesundheitswesen darüber, nicht ausreichend mit Schutzausrüstung versorgt zu sein. "Wir haben einige Daten, die uns nicht gefallen", sagte der Chef des medizinischen Corona-Krisenstabs, Fernando Simon.
Insgesamt wurden in Spanien inzwischen 33.089 Corona-Infektionen gezählt. Fast zwölf Prozent der Infizierten sind Mitarbeiter des Gesundheitssystems. Sie sollen im Rahmen des spanischen Testprogramms als erste untersucht werden. Die Zahl der Corona-Toten in dem Land stieg um 462 auf 2182.
Auch in Deutschland wurden bereits Mitarbeiter des Gesundheitswesens positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Darunter ist auch ein Arzt, der Kontakt zu Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte, die sich deshalb derzeit in Quarantäne befindet.
Mehrere tote Ärzte in Frankreich
In Frankreich sind unteressen Medienberichten zufolge weitere Ärzte nach einer Infektion gestorben. Ein 66-jähriger Gynäkologe und Geburtshelfer aus Mülhausen (Mulhouse) in der stark betroffenen Region Grand Est sei am Sonntag im Universitätsklinikum Dijon gestorben, berichtete die Regionalzeitung "Dernières Nouvelles d'Alsace". Er habe bis zum 12. März in Mulhouse praktiziert und sich wahrscheinlich dabei infiziert, schrieb die Zeitung unter Berufung auf die Klinik.
Ebenfalls in der Region Grand Est starben ein 60-jähriger und ein 70-jähriger Allgemeinmediziner, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. In der Gemeinde Trévenans in der Region Bourgogne-Franche-Comté starb demnach ein 68-jähriger Arzt. Am Wochenende war bereits ein rund 60-jähriger Notarzt in Compiègne rund 80 Kilometer nördlich von Paris nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Die gesamte Region Grand Est, die an Deutschland grenzt, ist einer der Epidemie-Brennpunkte in Frankreich. Am Wochenende verschärfte sich die Situation nochmals. Die Krankenhäuser in Colmar und Mülhausen sind vollkommen überlastet. Mehrere grenznahe deutsche Bundesländer haben inzwischen angeboten, Patienten zu übernehmen.
Quelle: ntv.de, mli/AFP/rts