Mit einem Schlüssel kratzt ein englischer Tourist eine Liebesbotschaft in das Mauerwerk des Kolosseums in Rom. Die Videoaufnahme der Aktion geht viral und sorgt in Italien für Empörung. In einem Brief wendet sich der 31-Jährige nun an den Bürgermeister und greift dabei zu einer kuriosen Ausrede.

Mit einer ungewöhnlichen Ausrede hat sich ein Tourist dafür entschuldigt, eine Wand des Kolosseums in Rom zerkratzt zu haben. Der Mann aus England hatte Ende Juni mit einem Schlüssel die Namen von sich und seiner Freundin in das Mauerwerk des weltberühmten Gebäudes geritzt. Nachdem die Aktion dank Handyvideos im Internet publik wurde, identifizierten die Carabinieri den Mann, dem eine hohe Geldstrafe droht.

In einem Brief schrieb der 31-Jährige nun: "Ich gebe zutiefst peinlich berührt zu, dass ich erst nach diesem bedauerlichen Vorfall erfahren habe, wie antik das Monument ist." Er richtete seine "aufrichtigste und ehrlichste Entschuldigung an die Italiener und die ganze Welt". Der Brief ging an Bürgermeister Roberto Gualtieri, die Stadt und die Staatsanwaltschaft.

Panorama 30.06.23

Für Liebesbeweis beschädigt Wand im Kolosseum zerkratzt - Tourist identifiziert

Der Anwalt des Touristen sagte der römischen Zeitung "Il Messaggero", sein Mandant sei "der Prototyp des Ausländers, der lässig glaubt, dass in Italien alles erlaubt ist, sogar Aktionen, die in seinem Heimatland streng geahndet würden". Der Jurist hofft dank des Entschuldigungsbriefes auf eine milde Strafe.

Die Tat des Mannes, die in sozialen Medien viral ging, sorgte in Italien für große Empörung. Die Verwaltung des Kolosseums erstattete Anzeige. Der "Messaggero" kommentierte das Schreiben deutlich pikiert mit der rhetorischen Frage: "Gibt es wirklich jemanden auf der Welt, der nicht weiß, was das Kolosseum ist?".

Das rund 2000 Jahre alte Wahrzeichen gehört zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Italien und ist das Symbol der Ewigen Stadt. Es wurde im 1. Jahrhundert nach Christus erbaut und ist wohl das größte Amphitheater der Welt. In ihm fanden im antiken Rom teils grausame und brutale Gladiatorenkämpfe statt. Das Kolosseum zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an.