Bislang kaum Hilfe für Syrien UNO fordert 400 Millionen Dollar für Erdbebenopfer
14.02.2023, 19:33 Uhr
Mehr als eine Woche nach dem Erdbeben ruft die UNO die internationale Gemeinschaft zu Spenden für Syrien auf.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach dem verheerenden Erdbeben müssen Millionen von Menschen versorgt werden - ein schwieriges und teures Unterfangen, vor allem in Syrien. Die UNO fordert rund 400 Millionen Euro, um in Syrien dringend benötigte Hilfe zu leisten.
Die UNO hat für die Erdbebenopfer in Syrien 397 Millionen US-Dollar von der internationalen Gemeinschaft gefordert. Fünf Millionen Menschen seien auf diese Summe für ihr Überleben in den kommenden drei Monaten dringend angewiesen, sagte UN-Generalsekretär António Guterres in New York. Die UNO bereite derzeit einen ähnlichen Spendenaufruf für die Türkei vor.
Guterres forderte, dass Hilfsorganisationen sich in Syrien frei bewegen können. "Das Leid der Menschen bei dieser epischen Naturkatastrophe sollte nicht noch durch menschengemachte Hürden verschlimmert werden."
Im Gegensatz zur Türkei kam in dem vom jahrelangen Bürgerkrieg geplagten Syrien zunächst kaum Hilfe für die Opfer des Erdbebens an. Syriens Machthaber Baschar al-Assad öffnete erst am Dienstag einen zweiten Grenzübergang von der Türkei in Rebellengebiete, um Hilfslieferungen in die Region durchzulassen.
Mehr als 35.000 Tote in der Türkei
Gut eine Woche nach der Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet steigt die Zahl der Toten auf mehr als 40.000. Alleine in der Türkei liege die Zahl bei 35.418, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge. Aus Syrien wurden zuletzt 5900 Tote gemeldet.
Die Soforthilfe der "Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V." für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien hat begonnen.
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Ein Bündnis aus 35 internationalen und syrischen NGOs forderte ebenfalls eine massive Aufstockung der Hilfen für Syrien, "die dem Ausmaß der Katastrophe" entsprechen müssten. Im Nordwesten Syriens konnten Rettungsteams laut dem Bündnis durch Zugangsbeschränkungen und fehlende Ausrüstung gerade einmal fünf Prozent der betroffenen Gebiete nach Überlebenden absuchen. Nun seien Millionen obdachlos und die Lager voller Menschen "ohne Nahrung, ohne Wasser, ohne Decken, ohne Heizmöglichkeit".
Matthias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, die nach eigenen Angaben über zehn Jahre in Syrien arbeitet, rief in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ebenfalls dazu auf, politische Fragen zurückzustellen und die humanitäre Hilfe "massiv" auszuweiten. "Die bisherigen Anstrengungen reichen bei Weitem nicht aus", sagte er.
Quelle: ntv.de, cls/dpa/AFP