Fast 18 Jahre im Gefängnis Unschuldig Verurteilter erhält Millionenentschädigung
18.08.2023, 12:02 Uhr Artikel anhören
Hall hat eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet rund 2,7 Millionen Euro angenommen.
(Foto: picture alliance / Schoening)
In Neuseeland wird Alan Hall 1986 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt - obwohl es keine Beweise gibt. Fast 18 Jahre lang sitzt er unschuldig im Gefängnis, bevor er freigesprochen wird. Nun erhält der 61-Jährige eine Entschädigung in Millionenhöhe.
Ein Neuseeländer, der fast 18 Jahre unschuldig wegen Mordes im Gefängnis saß, erhält eine Entschädigung in Millionenhöhe. Der heute 61 Jahre alte Alan Hall habe ein Entschädigungsangebot in Höhe von 4,9 Millionen neuseeländischen Dollar (rund 2,7 Millionen Euro) angenommen, sagte Justizministerin Deborah Russell.
Hall war 1986 zu lebenslanger Haft verurteilt worden, nachdem ein Mann bei einem Einbruch in Auckland erstochen worden war. Er wurde schuldig gesprochen, obwohl es keine forensischen Beweise gab, die ihn mit der Tat in Verbindung brachten und obwohl der Täter laut Beschreibung eine andere Körpergröße hatte. Erst im vergangenen Jahr wurde Hall in einem neuen Prozess schließlich freigesprochen.
Justizministerin Russell sprach Hall die "uneingeschränkte Entschuldigung" der Regierung aus. Es sei klar, dass die Entschädigung nie das Unrecht werde wettmachen können, das Hall erlitten habe, räumte sie ein. Halls Familie erklärte, sie sei erleichtert, dass dessen Name nun endlich reingewaschen sei. "Alan war 24, als er verhaftet wurde. Jetzt ist er 61." Neuseeländischen Medien zufolge wurde Hall in den 1990er Jahren nach neun Jahren auf Bewährung entlassen, wurde aber 2012 wegen eines Verstoßes gegen die Auflagen wieder ins Gefängnis zurückgerufen.
Quelle: ntv.de, lar/AFP