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Feuerwehr im Großeinsatz Waldbrand wütet im Norden Athens

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Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz.

Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz.

(Foto: AP)

Ascheregen über Athen: Unweit der griechischen Hauptstadt kämpft die Feuerwehr gegen einen großen Waldbrand. Starke Winde erschweren dabei die Löscharbeiten. Häuser sind derzeit nicht gefährdet, doch die Flammen drohen auf ein Naturschutzgebiet überzugehen.

Im dicht bewaldeten Gebiet rund 20 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt Athen ist ein großer Busch- und Waldbrand ausgebrochen. Wie die Feuerwehr mitteilte, sind Hubschrauber und Löschflugzeuge sowie Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz, um die Flammen einzudämmen. Der Brand folgt nach einer langen regenarmen Zeit und mehreren Wochen mit Temperaturen von über 35 Grad Celsius.

Zudem tobten in der Region heftige Winde, deren Böen nach Angaben des meteorologischen Amtes die Stärke acht erreichten. "Im Allgemeinen sind die Bedingungen schwierig und gefährlich", sagte Feuerwehrsprecher Vasilis Vathrakogiannis bei einer Pressekonferenz angesichts von Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde.

Die Rauchschwaden breiteten sich aus. In zahlreichen Regionen Athens stank es nach verbranntem Holz und Asche kam nieder. Häuser seien aber von dem Feuer nicht bedroht, sagte ein Behördenvertreter. Auch touristische Anlagen sind nach Berichten des griechischen Rundfunks nicht in der Nähe des Brandgebietes. Der Zivilschutz warnte abermals, am Wochenende herrsche in weiten Teilen Mittelgriechenlands die zweithöchste Brand-Alarmstufe.

Starke Winde und zahlreiche Hochspannungsmasten in der Gegend des Parnitha-Massivs erschwerten den Einsatz von Löschflugzeugen. Verstärkungen aus anderen griechischen Regionen helfen zusammen mit Freiwilligen Feuerwehren beim Kampf gegen die Feuer. Die Situation in Parnitha habe sich im Laufe des Tages gebessert, erklärte Zivilschutzminister Vassilis Kikilias am Abend. Der Kampf sei aber "noch nicht vorbei", mahnte er.

Naturschutzgebiet bedroht

Der Brand bedroht zudem ein Naturschutzgebiet. Ein großer Teil des mit Kiefern und Tannen bewachsen Areals wurde bereits 2007 durch einen Großbrand zerstört. Wegen des heißen und windigen Wetters herrscht in weiten Teilen des Landes hohe Waldbrandgefahr, seit dem frühen Morgen wurden etwa 40 Brände gezählt. Die Behörden riefen die Menschen auf, sich aus den Waldgebieten fernzuhalten.

Ein weiterer Brand brach am Nachmittag 20 Kilometer nordwestlich von Athen in Lakka Katsari aus. Ein Feuer in der südöstlich gelegenen Stadt Keratea konnte unter Kontrolle gebracht werden. Vergangenes Jahr kamen bei Waldbränden in Griechenland 20 Menschen ums Leben. Die Flammen versengten nach Angaben des Nationalen Observatoriums Athen fast 175.000 Hektar Wald und landwirtschaftliche Flächen.

Waldbrände sind in Griechenland keine Seltenheit. Aber in den vergangenen Jahren sind sie verheerender geworden, da die Sommer heißer, trockener und windiger geworden sind, was Wissenschaftler mit den Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung bringen. Nach den schweren Waldbränden des vergangenen Sommers und dem wärmsten Winter in Griechenland seit Beginn der Aufzeichnungen haben die Behörden ihre Strategie gegen Wald- und Buschbrände verschärft.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/rts/AFP

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