"Cold Case" neu aufgerollt Wer ist die verbrannte Frauenleiche aus Altena?
02.08.2023, 15:22 Uhr Artikel anhören
Eine vom Bundeskriminalamt zur Verfügung gestellte Gesichtsrekonstruktion des Opfers, dessen verkohlte Leiche vor 26 Jahren entdeckt wurde.
(Foto: picture alliance/dpa/BKA)
1997 wird in Nordrhein-Westfalen eine Frau vergewaltigt, gewürgt und bei lebendigem Leib verbrannt. Bei dem Täter handelt es sich wahrscheinlich um ihren Vater. Um die Identität des Opfers zu klären, wenden die Ermittler sich nun an Zahnärzte.
Im Fall der jungen Frau, die 1997 vergewaltigt und bei lebendigem Leib verbrannt wurde, richten sich die Ermittler nun an Zahnärzte. An einem Zahn der Toten, deren Leiche im sauerländischen Altena entdeckt wurde, war ein Abdruck gefunden worden, der vermutlich von Zahnschmuck stammt - einem aufgeklebten Stein aus Kristallglas. Solcher Zahnschmuck sei damals ausschließlich durch Zahnärzte aufgebracht worden. Die Mordermittler suchen nun den Zahnarzt, der den Schmuck damals aufgeklebt hat.
Der Zahnstatus der Toten könne für einen Abgleich übermittelt werden. Die Suche nach dem behandelnden Zahnarzt sei nicht auf die Region beschränkt. Die Belohnung für die Aufklärung des 26 Jahre alten "Cold Case" wurde auf 7000 Euro erhöht. Der Fall war in der vergangenen Woche in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" vorgestellt worden. Daraufhin sei eine hohe zweistellige Zahl an Hinweisen eingegangen, die nun ausgewertet würden, sagte ein Polizeisprecher in Hagen.
Ein Motorradfahrer hatte die verkohlte Frauenleiche am 2. Juni 1997 in einem Wald in Altena-Bergfeld im Märkischen Kreis in NRW entdeckt. Sie war vergewaltigt, gewürgt, mit Benzin übergossen und bei lebendigem Leib verbrannt worden, wie die Ermittlungen zeigten. Ein Abgleich der DNA-Spuren ergab zudem, dass es sich bei dem oder einem der Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Vater der jungen Frau gehandelt haben dürfte.
Spezialisten hatten mit moderneren Methoden als 1997 das Gesicht der Toten erneut rekonstruiert. Einer Isotopen-Untersuchung zufolge dürfte die junge Frau die ersten 15 Jahre ihres Lebens in Osteuropa verbracht haben. Den glitzernden Stein trug sie damals als Schmuck auf einem oberen Schneidezahn.
Quelle: ntv.de, lar/dpa