Panorama

Busse statt Züge in NRW Wichtige Bahnstrecke wohl durch Brandstiftung sabotiert

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Die Strecke ist mit 700 bis 800 Verbindungen täglich eine der wichtigsten bundesweit.

Die Strecke ist mit 700 bis 800 Verbindungen täglich eine der wichtigsten bundesweit.

(Foto: picture alliance/dpa)

Alle paar Minuten rauschen Züge zwischen Duisburg und Düsseldorf über eine Haupttrasse der Deutschen Bahn. Plötzlich qualmt es neben den Gleisen - entscheidende Kabel werden bei einem Feuer beschädigt. Für zehntausende Reisende bedeutet das Chaos.

Ein Feuer in einem Kabelkanal hat die Nord-Süd-Hauptstrecke der Deutschen Bahn zwischen Duisburg und Düsseldorf lahmgelegt. Die Polizei geht von einem Sabotageakt aus. Der Staatsschutz ermittelt in alle Richtungen, sagte ein Polizeisprecher, nachdem Brandermittler den Ort untersucht hatten. Es komme zu massiven Beeinträchtigungen des Zugverkehrs, teilte ein Bahnsprecher mit. Die Störung werde voraussichtlich bis in den Freitag andauern. Betroffen ist auch der Fernverkehr.

Wie ein Reporter am Tatort erfuhr, hatten Unbekannte eine Zündvorrichtung in dem Kabeltunnel platziert. Ein Lokführer habe Qualm aus dem Kabeltunnel treten sehen und Alarm geschlagen. Bahnmitarbeiter hätten noch vor Eintreffen der Feuerwehr mit den Löscharbeiten begonnen. Die dort verlegten Kabel müssten nun auf einer Länge von 60 Metern ausgetauscht werden.

Die Kabel müssen auf 60 Meter Länge ausgetauscht werden.

Die Kabel müssen auf 60 Meter Länge ausgetauscht werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Am Nachmittag seien noch zwei weitere beschädigte Kabel entdeckt worden. Dadurch werde die Reparatur noch aufwendiger als zunächst befürchtet. Die Behebung der Schäden wird deshalb voraussichtlich noch bis Freitagmittag andauern, sagte der Bahnsprecher. Entsprechend bleibe die Strecke bis dahin gesperrt.

Es sei ein Bus-Pendelverkehr eingerichtet worden, sagte ein Bahnsprecher. Die Busse fahren zwischen dem Düsseldorfer Flughafen und Duisburg Hauptbahnhof sowie zwischen den Hauptbahnhöfen der beiden Städte. Zudem habe man Bauarbeiten an einer parallel verlaufenden Güterstrecke in Duisburg-Wedau kurzfristig unterbrochen, um über diese Strecke einen Teil des Verkehrs doch noch abwickeln zu können. An den Hauptbahnhöfen in Duisburg und Düsseldorf strandeten zahllose Reisende.

Die Kabel gehören zu einem Stellwerk in Duisburg, der Brand sei aber auf Düsseldorfer Stadtgebiet ausgebrochen, sagte ein Bahnsprecher. Die Feuerwehr habe ihn bereits gelöscht.

Zugverkehr über NRW hinaus beeinträchtigt

Die beschädigten Kabel sorgten für Störungen im Nah- und Fernverkehr. Betroffen seien die ICE-Linien nach Berlin und Frankfurt am Main ebenso wie die Verbindungen in Richtung Norddeutschland, Süddeutschland und in die Niederlande, teilte die Bahn mit. Es komme zu Umleitungen und Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Zudem werden nicht alle Bahnhöfe angefahren.

Die Strecke ist mit 700 bis 800 Verbindungen täglich eine der wichtigsten bundesweit, sagte der Bahnsprecher. Es dürften mehrere 10.000 Reisende betroffen sein.

Im Nahverkehr sind die S-Bahn-Linie S1 sowie mehrere Regionallinien betroffen, meldete das Portal zuginfo.nrw. Der gesamte Bereich um Duisburg-Großenbaum im Süden der Ruhrgebietsstadt sei nicht befahrbar. Die Regionalzüge RE1, RE5, RE6 und RE19 werden deshalb umgeleitet. Die S1 sowie der RE2, RE3 und RE11 beginnen und enden vorzeitig, die Halte zwischen Düsseldorf und Duisburg entfallen. Das betrifft auch die Anreise zum Düsseldorfer Flughafen, der zwischen den beiden Hauptbahnhöfen liegt.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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