Prozess enthüllt Ungeheuerliches Zehnjähriger will Schwester vor Missbrauch schützen - und stirbt beinahe
22.05.2024, 10:57 Uhr Artikel anhören
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft stürzte der Angeklagt den Jungen von der Klippe.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Im September 2022 stürzt ein Junge im britischen Brighton von einer Klippe und wird schwer verletzt. Was zunächst nach einem Unfall aussieht, ist nach Überzeugung der Behörden ein Mordversuch. Denn das Kind sollte offenbar daran gehindert werden, den Missbrauch an seiner Schwester aufzudecken.
In Großbritannien wird derzeit ein Fall vor Gericht verhandelt, der das Land entsetzt. Ein inzwischen 54-Jähriger ist des sexuellen Übergriffs und der Vergewaltigung eines Mädchens unter 13 Jahren sowie des versuchten Mordes an dem Jungen und der Grausamkeit gegenüber einem Kind angeklagt.
Im Prozess vor dem Oxford Crown Court wird er beschuldigt, einen zehnjährigen Jungen in Brighton von den Klippen geworfen zu haben. Britische Medien zitieren Augenzeugenberichte, wonach sie einen Schrei gehört hätten und dann eine "kleine Gestalt fallen sahen, als ob sie von der Klippe geworfen worden wäre". Den Berichten zufolge wollte der Junge den Mann davon abhalten, seine minderjährige Schwester weiter zu vergewaltigen.
Die Staatsanwaltschaft berichtete, dass der Junge wie durch ein Wunder überlebte. Er sei bei dem Sturz aus etwa 30 Metern Höhe jedoch sehr schwer verletzt worden und "musste mit einem Hubschrauber in ein Londoner Krankenhaus geflogen werden". Zunächst war man davon ausgegangen, dass es sich bei dem Vorfall im September 2022 um einen Unfall gehandelt hatte, unter anderem weil der Angeklagte angegeben hatte, er hätte den Jungen noch ermahnt, nicht so nah an den Rand zu treten. Aufgrund des "extrem schweren Aufpralltraumas", das er erlitten habe, könne sich der Junge an den Sturz selbst nicht erinnern, hieß es vor Gericht.
Perfider Mordplan?
Laut der Schilderung der Staatsanwaltschaft, hatte der Angeklagte vor, den Jungen aus dem Weg zu räumen, damit er gegen den Missbrauch an der Schwester nicht mehr eingreifen könne. "Der Angeklagte zwang ein Mädchen unter 13 Jahren, sexuellen Kontakt mit ihm zu haben, obwohl er wusste, dass dies falsch war. Der Junge versuchte einzugreifen. Ohne das Wissen der Mutter des Jungen brachte der Angeklagte ihn dann nach Brighton und insbesondere zu den Klippen. An diesem Nachmittag stürzte der Junge 30 Meter von der Klippenkante auf den Beton unter dem Gehweg. Der Angeklagte versuchte, ihn zu ermorden, indem er ihn von der Klippe stieß." Zuvor hatte der Mann demnach bereits überlegt, den Jungen in einem Steinbruch zu töten.
Der Angeklagte hatte den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge seinem Psychiater gegenüber behauptet, er werde die Schwester des Jungen "heiraten". Nach seiner Festnahme im Mai 2023 verlas ein Anwalt im Namen des Angeklagten eine Stellungnahme, in der er erklärte: "Ich fühle mich nicht sexuell zu Kindern hingezogen und habe nicht versucht, sexuelle Aktivitäten mit Kindern zu haben oder dazu angestiftet." Danach weigerte er sich weitere Fragen zu beantworten.
Quelle: ntv.de, sba