Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 00:36 Bericht: Litauen sagt Milliardenhilfen für Ukraine zu +++
Einem Medienbericht zufolge will Litauen in diesem Jahr 1,2 Milliarden Euro in einen EU-Fonds zur Unterstützung der Ukraine einzahlen. Das habe die litauische Innenministerin Agnė Bilotaitė erklärt bei einer Pressekonferenz in Lwiw, meldet die Nachrichtenagentur Ukrinform.
+++ 23:34 Russland: Neun ukrainische Fallschirmjäger ergeben sich +++
Nach russischen Angaben haben sich mehrere ukrainische Soldaten ergeben. Es handele sich um neun Fallschirmjäger, teilt das Verteidigungsministerium der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. "Soldaten der 25. separaten Luftlandebrigade der ukrainischen Streitkräfte haben sich als Einheit den russischen Truppen der Kampfgruppe Tsentr (Zentrum) im Raum Awdijiwka ergeben", meldet das Ministerium demnach.
+++ 22:53 Ukrainisches Militär warnt vor Drohnenangriffen im Nordosten +++
Am Abend gibt es im Nordosten der Ukraine Luftalarm. Die Luftstreitkräfte warnen vor einer Bedrohung durch Angriffsdrohnen vom Typ Shahed über den Regionen Sumy und Charkiw.
+++ 22:27 Ukraine: Zwei Bewohner in Frontstadt verletzt +++
Die zentralukrainische Stadt Huljajpole wird von russischen Truppen mit Artillerie beschossen, wie die Verwaltung der Region Saporischschja mitteilt. Demnach werden eine Frau und ein Mann in ihrem Zuhause verletzt. Ein Privathaus und ein Nebengebäude in der Frontstadt seien zerstört worden, heißt es. Auf Telegram veröffentlichte Fotos sollen die Schäden zeigen.
+++ 22:08 Russland und Ukraine berichten jeweils von Toten durch gegnerischen Beschuss +++
Die ukrainische Staatsanwaltschaft erklärt, Russland habe Luftangriffe auf Dörfer in der Region Donezk geflogen, bei denen drei Menschen getötet worden seien, darunter ein 60-jähriger Mann und eine 66-jährige Frau. Russland beschuldigt die Ukraine unterdessen, bei einem Beschuss der besetzten Stadt Tokmak in der Region Saporischschja zehn Menschen getötet zu haben. Ein weiterer Mann wurde nach russischen Angaben durch ukrainischen Beschuss der besetzten Stadt Oleschky in der Region Cherson getötet.
+++ 21:34 Charkiws Gouverneur: Drohne lässt Bombe auf Krankenwagen fallen +++
Laut ukrainischen Angaben ist ein Krankenwagen zum Ziel einer russischen Attacke geworden. Eine Drohne mit First Person View habe einen Sprengsatz über dem Fahrzeug fallengelassen, schreibt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Syniehubov. Demnach war der Krankenwagen im Raum Kupjansk unterwegs, als der Angriff am Mittag passierte. Der Krankenwagenfahrer sei verletzt worden, sagt der Gouverneur. Die Region Charkiw an der Grenze zu Russland wird seit mehreren Wochen fast täglich von Russland angegriffen.
+++ 21:01 Selenskyj zu Patriot-System aus Deutschland: Können damit Tausende Leben retten +++
Nach der Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung eines weiteren Patriot-Flugabwehrsystems an die Ukraine betont deren Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung Deutschlands für die Unterstützung des angegriffenen Landes. "Die Führungsrolle Deutschlands ist wirklich spürbar, und dank dieser Führungsrolle werden wir in der Lage sein, Tausende Menschenleben zu retten und der Ukraine mehr Schutz vor dem russischen Terror zu bieten", sagt er in seiner allabendlichen Videoansprache. "Olaf, Herr Bundeskanzler, noch einmal vielen Dank für die Flugabwehr." Zudem deutet Selenskyj an, dass im Telefonat mit Scholz auch über weitere Waffenlieferungen gesprochen worden sei. "Wir arbeiten mit Deutschland auch an einem zusätzlichen IRIS-T-System, das ebenfalls ein starkes Luftabwehrsystem ist, und an Raketen für unsere bestehenden Luftabwehrsysteme."
+++ 20:34 Neuer russischer Marschflugkörper kommt Berichten zufolge verstärkt zum Einsatz +++
Bei seinen Angriffen auf die Ukraine soll das russische Militär verstärkt einen neuen Luft-Boden-Marschflugkörper einsetzen, der die Bezeichnung Kh-69 trägt. Die ukrainischen Luftstreitkräfte beschreiben die Waffe als verbesserte Version des Kh-59-Marschlugkörpers, wie es in einer Analyse der US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) heißt. Unter anderem soll die Reichweite höher sein, auch sollen die Marschflugkörper von unterschiedlichen Flugzeugtypen abgefeuert werden können. Demnach bestätigten die ukrainischen Luftstreitkräfte, dass am Donnerstag ein Wärmekraftwerk in der Oblast Kiew von dem neuen Marschflugkörper getroffen worden sei. Im vergangenen Jahr sollen die Marschflugkörper dieses Typs nur vereinzelt zum Einsatz gekommen sein. Wahrscheinlich könnten sie mit dem Patriot-Flugabwehrsystem abgefangen werden, heißt es weiter aus der Ukraine.
+++ 19:59 Polizei: Autofahrer stirbt durch russischen Beschuss +++
Russische Streitkräfte sollen das Auto eines Zivilisten beschossen haben. Der Mann, der im Auto saß, sei getötet worden, meldet die Nationale Polizei der Ukraine. Der Mann sei im Gebiet Tschernihiw im Norden der Ukraine unterwegs gewesen. Er habe Lebensmittel in Dörfer bringen wollen, die nahe der russischen Grenze liegen.
+++ 19:16 Ex-Beraterin: "Trump konnte sich nicht mit Idee anfreunden, dass die Ukraine ein unabhängiger Staat ist" +++
Eine frühere Beraterin von Ex-US-Präsident Donald Trump äußert sich über dessen Einstellung zur Ukraine während seiner Präsidentschaft. "Trump hat sehr deutlich gemacht, dass er der Meinung ist, dass die Ukraine und sicherlich die Krim Teil Russlands sein müssen", sagt Fiona Hill in einem Buch des "New York Times"-Reporters David Sanger. Zwischen 2017 und 2019 war Hill Leitende Direktorin für europäische und russische Angelegenheiten im Nationalen Sicherheitsrat der USA. Sie sagt, "er konnte sich wirklich nicht mit der Idee anfreunden, dass die Ukraine ein unabhängiger Staat ist."
+++ 18:37 Russe soll Menschen für "bewaffnete Konflikte" rekrutiert haben +++
In Kasachstan wird ein Russe festgenommen, der Polizeiangaben zufolge Menschen für "bewaffnete Konflikte" rekrutiert haben soll. Er sei Donnerstag am Flughafen von Almaty gefasst worden, erklärt die kasachische Polizei. Sein Flugzeug war demnach in Moskau gestartet. Der Mann sei seit September 2023 wegen "illegaler Rekrutierung tadschikischer Staatsbürger und Staatenloser für die Teilnahme an bewaffneten Einheiten, Konflikten oder Militäreinsätzen in Drittstaaten" international gesucht worden. Der Polizei zufolge ist noch nicht geklärt, ob er ausgeliefert wird. Die Festnahme erfolgt drei Wochen nach dem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau, bei dem mindestens 143 Menschen getötet wurden. Zu dem Anschlag hatte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt, die Hauptverdächtigen sind nach russischen Angaben tadschikische Staatsbürger.
+++ 17:58 Russland: Zahl der Toten nach Angriff auf Tokmak gestiegen +++
In der von den Russen eroberten Kleinstadt Tokmak in der Südukraine ist die Zahl der Todesopfer nach einem Angriff auf mindestens zehn gestiegen. Das teilt die von Moskau eingesetzte Verwaltung mit, die die Ukraine für den Angriff verantwortlich macht. Unter den Trümmern eines Wohnhauses seien zwei weitere Leichen gefunden worden, erklärt der Statthalter für den besetzten Teil des Gebiets Saporischschja. Ihm zufolge sind Kinder unter den Todesopfern. Außerdem sagt er, dass noch zwei Personen vermisst würden.
+++ 17:27 Ukraine: Ortschaft westlich von Bachmut heftig umkämpft +++
Westlich von Bachmut soll es heftige Kämpfe um die Ortschaft Bohdaniwka geben. Das ukrainische Verteidigungsministerium schreibt, in der Nacht seien russische Truppen bis an den nördlichen Ortsrand vorgedrungen. Die Angriffe würden nicht aufhören. Die Ortschaft sei jedoch unter ukrainischer Kontrolle. Zuletzt hatten ukrainische Medien berichtet, dass russische Truppen Bohdaniwka eingenommen hätten.
+++ 16:54 SPD-Außenpolitiker Roth zu Patriot-Lieferung: "Große NATO-Staaten müssen nachziehen" +++
"Jetzt müssen die großen NATO-Staaten endlich nachziehen", sagt SPD-Außenpolitiker Michael Roth, nachdem die Bundesregierung angekündigt hat, die ukrainische Flugabwehr mit einem zusätzlichen Patriot-System zu stärken. Auf X schreibt Roth, derzeit würden "unsere Sicherheit und Freiheit" von der Ukraine verteidigt, die von Russland in Schutt und Asche gelegt werde. "Daher ist es völlig richtig, die eigenen knappen Ressourcen der Ukraine zur Verfügung zu stellen."
+++ 16:24 Selenskyj dankt für Hilfe aus Deutschland in "kritischem Moment" +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj dankt der Bundesregierung dafür, ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem bereitzustellen: "Dies ist ein echtes Zeichen der Unterstützung für die Ukraine in einem kritischen Moment." Selenskyj ruft alle Partnerländer der Ukraine auf, Deutschlands Beispiel zu folgen. Zuvor hatte Berlin angekündigt, der Ukraine ein drittes Patriot-System aus Bundeswehr-Beständen zu liefern.
+++ 15:59 Scholz und Selenskyj sprechen über Stärkung der Luftverteidigung +++
Bundeskanzler Scholz und der ukrainische Präsident Selenskyj haben miteinander telefoniert. Selenskyj habe erklärt, wie sich die jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine ausgewirkt hätten, sagt der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit. Angesichts der andauernden russischen Luftangriffe insbesondere auf die zivile Energieinfrastruktur bekräftigte Scholz demnach die "unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine". Zudem habe Scholz mit Selenskyj Möglichkeiten einer weiteren Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung besprochen, so Hebestreit. So wird Deutschland der Ukraine ein drittes Patriot-Flugabwehrsystem liefern. Sie seien sich einig, dass auch von Partnern weitere Anstrengungen erforderlich seien.
+++ 15:34 Russischer Politiker: Zivilisten bei Angriff auf Luhansk verletzt +++
Nach russischen Angaben werden bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die von russischen Truppen besetzte Großstadt Luhansk drei Zivilisten verletzt. Es habe Einschläge in der Nähe des Busbahnhofs und einer Maschinenbaufabrik gegeben, schreibt der russische Politiker Wladimir Rogow, Vorsitzender der Bewegung "Wir sind mit Russland zusammen" auf Telegram. Auch seien Wohnhäuser beschädigt. Ukrainische Medien wiederum berichten, der Angriff habe einer Militäreinheit und einer Ansammlung von Militärfahrzeugen in der Nähe der Fabrik gegolten. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Luhansk wird bereits seit 2014 von moskautreuen Separatisten kontrolliert.
+++ 15:17 Pistorius: "Gehen mit Unterstützung so weit, wie wir können" +++
"Wir gehen mit unserer Unterstützung der Ukraine so weit, wie wir es mit Blick auf unsere eigene Einsatzbereitschaft vertreten können", sagt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius mit Blick auf die Lieferung eines dritten Patriot-Luftabwehrsystems an die Ukraine. Die Feuereinheit kommt aus Beständen der Bundeswehr und soll unverzüglich übergeben werden. "Der russische Terror gegen ukrainische Städte und die Infrastruktur des Landes führt zu unermesslichem Leid", erklärt Pistorius. Zudem gefährde Russlands Terror die Energieversorgung der Menschen und zerstöre "die für die Einsatzbereitschaft der ukrainischen Streitkräfte wichtigen Industrieanlagen".
+++ 14:53 Deutschland liefert Ukraine weitere Patriot-Feuereinheit +++
Deutschland wird der Ukraine eine dritte Feuereinheit des Luftverteidigungssystems Patriot liefern. Das kündigt das Bundesverteidigungsministerium an. "Aufgrund der weiteren Zunahme der russischen Luftangriffe gegen die Ukraine hat sich die Bundesregierung dazu entschlossen, die ukrainische Luftverteidigung zusätzlich zu stärken", schreibt das Ministerium. Bisher hatte die Bundeswehr der Ukraine zwei Patriot-Feuereinheiten bereitgestellt. Die Abgabe sei durch Rückläufe aus planmäßigen Instandsetzungen möglich, heißt es. "Alle unsere Bündnisverpflichtungen können mit den Deutschland verfügbaren Systemen erfüllt werden." Die Übergabe aus Beständen der Bundeswehr werde unverzüglich eingeleitet. Weiter schreibt das Ministerium: "Gleichzeitig werden unverzüglich alle erforderlichen Maßnahmen für eine beschleunigte Wiederbeschaffung und Neubeschaffung eingeleitet." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 14:32 Bericht: Gesetz zur Demobilisierung ukrainischer Soldaten in Arbeit +++
In der Ukraine ist einem Medienbericht zufolge ein Gesetz zur Demobilisierung von Soldaten in Arbeit. Der Entwurf könnte dem Parlament in den kommenden Monaten vorgelegt werden, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums laut der Nachrichtenagentur RBC-Ukraine. Vertreter des Ministeriums und des Generalstabs der Armee seien an der Vorbereitung beteiligt. Es sei klar, dass die Soldaten an der Front eine Pause bräuchten, sagt der Ministeriumssprecher demnach. Gleichzeitig sei auch klar, dass sie durch ausgebildete Kämpfer ersetzt werden müssten. Bei vielen Soldaten hatte ein am Donnerstag verabschiedeter Gesetzentwurf für Unmut gesorgt, der die Mobilisierung von Soldaten regelt. Kurz vor der Abstimmung wurde in dem Gesetzestext ein Passus gestrichen, der Soldaten erlauben sollte, ihren Dienst nach drei Jahren zu quittieren. Es hieß, dazu solle ein gesondertes Gesetz verabschiedet werden.
+++ 13:40 Ukraine baut zwei Atommeiler +++
Die Ukraine hat mit dem Bau von zwei weiteren Atommeilern im Westen des Landes begonnen. Im Beisein von Energieminister Herman Haluschtschenko und US-Botschafterin Bridget Brink sei der Grundstein für die Reaktorblöcke 5 und 6 des Atomkraftwerks Chmelnyzkyj gelegt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraina. Die Zeremonie soll bereits am Donnerstag stattgefunden haben, aus Sicherheitsgründen wurden die Informationen erst jetzt herausgegeben.
Im Gegensatz zu anderen Kraftwerkstypen hat Russland Nuklearanlagen mit seinen Drohnen- und Raketenangriffen bisher verschont - wohl auch aus dem Bewusstsein heraus, dass dadurch eine vom Ausmaß her schwer zu berechnende Atomkatastrophe hervorgerufen werden könnte. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 13:20 Russen verkünden Einnahme eines Dorfes bei Awdijiwka +++
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben eine Ortschaft nahe der ostukrainischen Stadt Awdijiwka erobert. Das russische Verteidigungsministerium erklärt, die Truppen hätten das südlich von Awdijiwka gelegene Perwomajske "befreit". Russland hatte Awdijiwka im Februar nach langen Kämpfen vollständig unter seine Kontrolle gebracht. Die Angaben konnten nicht überprüft werden.
+++ 12:51 Berichte über Explosionen in Luhansk +++
In der russisch besetzten Stadt Luhansk ist es zu Explosionen gekommen, meldet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf lokale Telegram-Kanäle. Demnach wurde eine Fabrik angegriffen, in der eine Reparaturwerkstatt der russischen Armee untergebracht sein soll. Auf Videos ist eine Rauchsäule über der Stadt zu sehen. Nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur RBC kam es in Luhansk zuletzt immer häufiger zu Explosionen. In der Stadt sei eine große Zahl russischer Besatzer stationiert.
Die russische Nachrichtenagentur Tass schreibt, ukrainische Truppen hätten zwei Storm-Shadow-Raketen auf Luhansk abgefeuert; die Agentur zitiert einen Vertreter der "Volksrepublik Luhansk", wie die Region von Russland genannt wird. Diesen Behauptungen zufolge wurde eine Wohngegend angegriffen.
+++ 12:20 Russen bereits am Stadtrand von Tschassiw Jar +++
Nach Einschätzung eines ukrainischen Kommandeurs könnte die Stadt Tschassiv Jar in absehbarer Zeit an die Russen fallen, schreibt eine Reporterin der "Washington Post", die die Front in der Region Donezk besucht hat. Die russischen Truppen würden die Stadt sowie umliegende Ortschaften bereits direkt attackieren. Die Ränder von Tschassiv Jar hätten die Russen bereits erreicht. Wenn die Ukraine sich bis Ende des Monats aus der Stadt nicht zurückziehe, werde dann vermutlich im Stadtzentrum gekämpft.
+++ 11:42 Flugabwehrsysteme an der Kertsch-Brücke aktiv +++
Russland hat an der Kertsch-Brücke die Flugabwehr eingesetzt. Das meldet die ukrainische Nachrichtenagentur RBC. Demnach ist die Brücke, die das russische Festland mit der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel verbindet, gesperrt. RBC beruft sich auf Berichte in russischen Telegram-Kanälen. Die Gründe für die Blockade der Kertsch-Brücke seien nicht genannt worden. Mittlerweile soll der Verkehr wieder freigegeben worden sein.
+++ 11:01 AKW Saporischschja jetzt komplett im Kaltzustand +++
Der letzte Reaktor des zuletzt mehrfach unter Beschuss geratenen Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine ist in den Kaltzustand versetzt worden. Damit seien nun alle sechs Reaktorblöcke im Kaltzustand, Radioaktivität sei bei der Prozedur nicht ausgetreten, teilt die von den russischen Besatzungstruppen eingesetzte Kraftwerksleitung auf ihrem Telegram-Kanal mit. Die Arbeiten seien streng in Übereinkunft mit den geltenden Betriebsnormen vollzogen worden, behauptet das Management.
Wegen der Gefahr wurde das Kraftwerk bereits im September 2022 heruntergefahren. Allerdings befand sich mehrfach wechselnd ein Block dabei im Warmzustand. In diesem Zustand produziert der Reaktor keinen Strom, sondern Dampf, der für den Bedarf der Anlage verwendet wurde. Der Kaltzustand gilt als der sicherste - dann sind die Blöcke auf niedrigen Druck heruntergefahren und werden durch kaltes Wasser gekühlt. Berichten zufolge wollen die Russen das AKW in diesem Jahr wieder ans Netz bringen (siehe Eintrag 07.02 Uhr).
+++ 10:34 Ukrainischer Armeechef: Lage an der Ostfront "deutlich zugespitzt" +++
Der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj schreibt auf Telegram, die Lage an der Ostfront habe sich in den letzten Tagen "deutlich zugespitzt". Dies sei vor allem auf die "Intensivierung der Offensivaktionen des Feindes nach den Präsidentschaftswahlen in der Russischen Föderation" zurückzuführen. Begünstigt würden die mit gepanzerten Fahrzeugen durchgeführten Angriffe durch warmes und trockenes Wetter, "das die meisten offenen Geländebereiche für Panzer zugänglich macht". Trotz erheblicher Verluste würden die Russen ihre Anstrengungen durch den Einsatz neuer Einheiten verstärken und dabei "regelmäßig taktische Erfolge" erzielen. Die ukrainische Armee versuche, den feindlichen Einheiten maximale Verluste zuzufügen, so Syrskyj.
+++ 09:51 Putin schafft Anreize für neue Rekruten und Witwen +++
Das britische Verteidigungsministerium weist in seinem täglichen Geheimdienst-Update darauf hin, dass Putin sich mit einer Reihe von Gesetzen die weitere Unterstützung der Russen für den Krieg in der Ukraine erkauft. Eines der Gesetze befreit russische Militärangehörige, die in der Ukraine kämpfen, von der Zahlung von Zinsen für Verbraucherkredite. Die zweite von Putin unterzeichnete Rechtsvorschrift verbiete Arbeitgebern, Witwen von Soldaten ein Jahr lang nach deren Tod zu entlassen. "Der Kreml hat diese Gesetze wahrscheinlich in der Hoffnung erlassen, russische Militärangehörige zu beschwichtigen und im Gegenzug für staatliche Leistungen finanzielle Anreize zu schaffen, um mehr Rekruten für den Kampf zu gewinnen und die Kritik der Ehefrauen verstorbener Militärangehöriger einzudämmen." Die Zahlungsausfälle dürften die russische Regierung kurzfristig nur wenig kosten, könnten sich aber längerfristig auf die russische Wirtschaft auswirken.
+++ 09:21 Trump schickt Hoffnungssignal an die Ukraine +++
Für die Ukraine gibt es vorsichtigen Grund zur Hoffnung, dass die US-Republikaner ihre Blockade der Unterstützung für das angegriffene Land lockern könnten. "Wir schauen uns das an", sagt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Rande eines Treffens mit dem republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson. "Sie sprechen darüber und wir denken darüber nach, es als Darlehen zu machen statt als Geschenk."
Trump hat schon früher vorgeschlagen, Ukraine-Hilfen als Darlehen zu gewähren. Das Treffen mit Johnson ist in erster Linie ein Signal der Unterstützung für Johnson, der von einer radikalen Trump-Loyalistin im Repräsentantenhaus zuletzt massiv attackiert wurde. Ohne Johnson kann die Kammer keine Ukraine-Hilfen verabschieden.
+++ 08:48 Russen überwältigen ukrainische Luftabwehr +++
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak räumt schwere Schäden der ukrainischen Energieinfrastruktur durch russische Angriffe ein. Dem "Guardian" sagt Podoljak, Moskau wende eine neue Taktik an, indem es Kraftwerke mit bis zu zehn oder zwölf Raketen auf einmal angreife. Die ohnehin überlasteten Luftabwehrsysteme würden so überwältigt. "Das System ist überlastet", sagt Podoljak. "Jetzt müssen wir sehen, ob wir das System am Laufen halten können, ob wir mehr Luftabwehrsysteme brauchen, vor allem gegen ballistische Anti-Ultraschall-Raketen, und ob wir die zerstörten Anlagen wieder aufbauen können."
+++ 08:42 Zwei Tote in Donezk nach russischem Beschuss +++
Durch russische Angriffe sind in der Region Donzek am Freitag zwei Menschen getötet worden, teilt Gouverneur Wadim Filaschkin nach Angaben des "Kyiv Independent" mit. Weitere acht seien verletzt worden.
+++ 08:21 Ukraine: Russland konzentriert sich auf Robotyne und Werbowe +++
Die russische Invasionsarmee konzentriere seine Kräfte derzeit zwischen den Ortschaften Robotyne und Werbowe in der Region Saporischschja, sagt eine Sprecherin der ukrainischen Streitkräfte im ukrainischen Fernsehen. Vorstöße der Russen würden allerdings zurückgeschlagen, sagt Natalja Gumenjuk. Die Verluste des Feindes seien weiterhin hoch. "Im Laufe des vergangenen Tages wurden etwa 140 Besatzer vernichtet."
+++ 07:35 Britischer General befürchtet Durchbruch der Russen "irgendwann in diesem Sommer" +++
Der ehemalige Befehlshaber der britischen Streitkräfte, Richard Barrons, warnt vor einer ukrainischen Niederlage. Der BBC sagt der General, es bestehe "ein ernsthaftes Risiko", dass die Ukraine den Krieg in diesem Jahr verliert. Der Grund dafür sei, "dass die Ukraine das Gefühl bekommen könnte, nicht gewinnen zu können".
"Die Form der russischen Offensive, die kommen wird, ist ziemlich klar", sagt Barrons. "Wir sehen, wie Russland an der Frontlinie zuschlägt und dabei einen Fünf-zu-Eins-Vorteil bei Artillerie, Munition und einem Überschuss an Menschen einsetzt, der durch den Einsatz neuerer Waffen verstärkt wird." Dazu gehöre die FAB-Gleitbombe, eine umgebaute Waffe aus der Zeit der Sowjetunion, die mit 1500 Kilogramm Sprengstoff ausgestattet ist. "Irgendwann in diesem Sommer", so Barrons, "erwarten wir eine größere russische Offensive, die nicht nur mit kleinen Vorstößen versucht, die ukrainischen Linien zu durchbrechen. Und wenn das passiert, laufen wir Gefahr, dass die russischen Streitkräfte durchbrechen und dann in Gebiete der Ukraine vordringen, wo die ukrainischen Streitkräfte sie nicht aufhalten können."
+++ 07:02 Putin plant laut Bericht Hochfahren von AKW Saporischschja +++
Der russische Machthaber Putin hat einem Vertreter der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) gesagt, dass er das von Russland besetzte Kernkraftwerk Saporischschja wieder in Betrieb nehmen will. Das berichtet das "Wall Street Journal". Die sechs Reaktoren des Kernkraftwerks Saporischschja, der größten Nuklearanlage Europas, sind seit September 2022 abgeschaltet. Einen Termin habe Putin nicht genannt. Ein Diplomat sagte der Zeitung, Russland wolle das Kraftwerk möglicherweise rechtzeitig zum 40. Jahrestag des Bestehens der Anlage wieder in Betrieb nehmen. Das wäre im Dezember. IAEO-Chef Rafael Grossi spricht von einer "erheblichen Eskalation" der nuklearen Gefahr in der Ukraine.
+++ 06:31 "Bei Tschassiw Jar hält die Front" +++
Nach Einschätzung des ISW (siehe Eintrag von 06.15 Uhr) gehen die Kämpfe bei der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk weiter, "aber es gibt keine bestätigten Veränderungen des Frontverlaufs". Russische Militärblogger hatten zuvor behauptet, dass die russischen Invasionstruppen dort vorrückten. Oberst Markus Reisner sagte am Montag in seinem Blick auf die Front, Taschassiw Jar sei einer von mehreren Frontabschnitten, wo die Russen "zumindest in die zweite Verteidigungslinie der Ukraine einbrechen" wollten. "Die Abwehrerfolge der Ukraine zeigen zwar, dass sie noch immer in der Lage sind, sich regional zur Wehr zu setzen. Aber die Anzahl der abgeschossenen russischen Fahrzeuge zeigt auch, dass die Russen sich hier tatsächlich etwas vorgenommen haben."
+++ 06:15 ISW: Ukraines Kräfte zur Selbstversorgung mit Waffen wachsen +++
Nach Einschätzung des Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington nimmt die ukrainische Fähigkeit zur Selbstversorgung mit Waffen zu. In ihrer täglichen Analyse weist die Denkfabrik darauf hin, dass Putin eingeräumt habe, mit den laufenden russischen Angriffen auf ukrainische Energieanlagen auch die ukrainische Verteidigungsindustrie zerstören wolle - entsprechend habe Putin sich am Donnerstag bei einem Treffen mit dem belarussischen Präsidenten Lukaschenko geäußert.
Das ISW geht davon aus, dass die Ukraine es schaffen kann, ihre Verteidigung gegen Russland und ihre längerfristigen nationalen Sicherheitsbedürfnisse mit deutlich reduzierter ausländischer Militärhilfe aufrechtzuerhalten. Dafür brauche die Ukraine aber eine verstärke Unterstützung mit Luftabwehrsystemen, da sie diesen Mangel nicht ausgleichen könne. "Die Bereitstellung von Luftverteidigungssystemen und Raketen durch den Westen an die Ukraine ist entscheidend für die Fähigkeit der Ukraine, ihre Energieinfrastruktur und ihre sich entwickelnde Verteidigungsindustrie gegen russische Angriffe zu verteidigen."
+++ 05:50 Selenskyj: Unterstützung verlangsamt sich +++
Präsident Selenskyj beklagt die noch immer mangelnde militärische Unterstützung seines Landes. "Leider verlangsamt sich ein Teil der Unterstützung, und wir müssen alles tun, was wir können, um unsere eigenen Fähigkeiten zu verbessern", sagt er bei einem Treffen lokaler und regionaler Gebietskörperschaften in Tscherniwzi in der Westukraine. Aktuellstes Problemfeld der Ukraine sei gegenwärtig der Energiesektor, der im Visier ständiger schwerer russischer Angriffe steht und bereits unter großen Ausfällen in der Stromversorgung leidet. Zwar bemühe sich die Regierung in Kiew um einen weiteren Ausbau der Flugabwehr, doch sollten die einzelnen Gemeinden die Probleme im Auge behalten. "Wir müssen uns auf allen Ebenen auf die nächste Heizperiode vorbereiten - in den Gemeinden, bei den Behörden und in unseren Energieunternehmen."
+++ 04:46 Neue EU-Agenda: Umweltschützer tadeln Militär-Schwerpunkt +++
Umweltschützer kritisieren eine aus ihrer Sicht militärlastige EU-Strategie für die kommenden fünf Jahre. Wie aus einer Skizze für die sogenannte Strategische Agenda hervorgeht, sollen vor allem die Bereiche Sicherheit, Verteidigung und Wettbewerbsfähigkeit Prioritäten der Staatengemeinschaft werden. Der Umwelt- und Klimaschutz wird jedoch nur am Rande erwähnt. Von Greenpeace heißt es, der Plan wolle mit einer militärischen Strategie die Menschen vor Sicherheitsbedrohungen schützen. Die politische Kampagnenleiterin Ariadna Rodrigo kritisiert: "Milliarden in Panzer, Raketen und Geschütze zu stecken, wird den Gemeinden in ganz Europa, die mit Dürre, Stürmen oder Ernteausfällen zu kämpfen haben, überhaupt nicht helfen." Mehr Waffen machten Europa nicht zu einem sichereren Ort für künftige Generationen.
+++ 03:48 Ukrainischer Generalstab zählt 81 russische Angriffe +++
Die ukrainische Armee registriert binnen 24 Stunden an der Front 81 Kampfhandlungen. Laut dem Generalstab der ukrainischen Armee führte die russische Armee zwei Raketen- und 72 Luftangriffe sowie 116 Angriffe mit Raketensalvensystemen auf Stellungen ukrainischer Truppen und besiedelte Gebiete durch.
+++ 02:39 Nouripour vor Scholz-Reise: China will Russland zu billiger Tankstelle machen +++
Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour fordert Bundeskanzler Olaf Scholz vor dessen China-Reise zu einem selbstbewussten Auftreten auf. "China nimmt sein Gegenüber nur ernst, wenn man die eigenen Interessen klar und deutlich formuliert und auch zu den eigenen Werten steht", sagt Nouripour ntv.de. Er gehe davon aus, dass Scholz die harten und strittigen Themen daher auch ansprechen werde. Als Beispiele nennt Nouripour Chinas Beziehungen zu Russland. "Es darf nicht sein, dass China direkt oder indirekt über Nordkorea und Iran Russlands Rüstungsindustrie unterstützt. Das beträfe auch unsere Sicherheitsinteressen", sagt Nouripour. Die chinesische Regierung verfolge mit Russland eigene langfristige Ziele. "Peking hat ein Interesse daran, dass Russland zu einer billigen, relativ exklusiven Tankstelle für Öl und Gas wird."
+++ 01:38 Ukrainische Rettungskräfte bergen fünf Welpen aus Trümmern +++
Rettungskräfte in der Ukraine haben fünf Welpen aus den Trümmern eines zerstörten Gebäudes gerettet. Das Gebäude brannte in der nordöstlichen Stadt Sumy, nahe der Grenze zu Russland. In einem Beitrag auf dem Telegramm-Kanal des Rettungsdienstes heißt es, die "Kleinen" seien nicht verletzt worden. "Diese Rettungsgeschichte erinnert uns daran, wie wichtig menschliches Mitgefühl und die Bereitschaft sind, jedem zu helfen, egal unter welchen Umständen", fügen sie hinzu.
+++ 00:37 London und Washington verbannen russisches Aluminium +++
Washington und London haben den Metallhandelsbörsen die Annahme von neuem Aluminium, Kupfer und Nickel aus russischer Produktion untersagt und die Einfuhr der Metalle in die USA und Großbritannien verboten. Das US-Finanzministerium teilt mit, dass die London Metal Exchange und die Chicago Mercantile Exchange nicht mehr in der Lage seien, neues russische Aluminium, Kupfer- und Nickel aufzunehmen. Sowohl die britischen als auch die US-Maßnahmen würden die bestehenden Bestände an russischem Metall an diesen globalen Börsen ausnehmen, so dass sie weiterhin gehandelt und zurückgenommen werden könnten, um das Risiko für die Marktstabilität zu minimieren, teilt London mit. Mit den Einnahmen aus den Metallen finanziert Russland unter anderem den Krieg gegen die Ukraine.
+++ 23:19 Washington: China ist Schlüsselfaktor für Russlands Armee +++
Russland bekommt beim Ausbau seines Verteidigungsapparats nach Angaben aus US-Regierungskreisen Unterstützung aus China. Peking sei der Schlüsselfaktor bei der Wiederbelebung des russischen Militärs, das seit Beginn der Invasion in der Ukraine "ansonsten erhebliche Rückschläge" erlitten hätte, sagt ein hochrangiger US-Vertreter zu Reportern. "Ohne den Beitrag der Volksrepublik China hätte Russland Schwierigkeiten, seine Kriegsanstrengungen aufrechtzuerhalten", gibt er weiter an.
+++ 22:17 Johnson fordert mehr Einsatz für die Ukraine +++
Wenn Russland die Ukraine besiegt, wird dies ein "Wendepunkt in der Geschichte" sein, sagt der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson. In der "Daily Mail" kritisiert er die westlichen Länder dafür, dass sie der Ukraine nicht die Waffen liefern, die sie braucht, um Russland zu besiegen. "Jede Woche, in der wir nicht das Offensichtliche tun - und den Ukrainern die Waffen geben, die sie brauchen - ist eine Woche, in der Putin seinem abscheulichen Ziel näher kommt, ein europäisches Land zu Tode zu quälen."
+++ 21:48 Ukrainische Truppen erhalten Ruhephasen vom Frontalltag +++
Ungeachtet des massiven Drucks der russischen Streitkräfte auf die Frontlinien in der Ukraine haben die ukrainischen Militärs Wege gefunden, ihren Soldaten Möglichkeiten zur Entspannung zu bieten. "Die geplante Rotation der Einheiten, die seit Beginn der umfassenden Invasion in den Kampfgebieten im Einsatz sind, geht weiter", teilt der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Es seien Möglichkeiten gefunden worden, abwechselnd Brigaden von den Fronten abzuziehen und ihnen Ruhepause zu gönnen.
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Quelle: ntv.de, hvo/mau/hul/dpa/AFP/rts/AP