Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 01:01 Kiew: Wagner-Söldner spielen keine Rolle mehr +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow sieht den russischen Präsidenten Putin durch den Flugzeugabsturz politisch geschwächt, bei dem führende Mitglieder der Wagner-Söldnertruppe ums Leben gekommen sind. Resnikow erinnert in einem Interview mit "Bild", "Welt" und "Politico" daran, dass es zwischen Putin und der Wagner-Gruppe ein Abkommen nach dem Marsch auf Moskau vor zwei Monaten gab, das jetzt gebrochen worden sei. Für die Gegenoffensive der Ukraine spiele das weitere Schicksal der Wagner-Gruppe keine Rolle mehr. "Es gibt keine Wagner-Gruppe mehr, wie man sie als ernsthafte Streitmacht vor einem Jahr sehen konnte. Sie ist kaputt."
+++ 00:07 Resnikow: Berlin wird uns bald Taurus liefern +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow äußert sich zuversichtlich zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern durch Deutschland. "Ich bin wirklich optimistisch und sehe in der Zukunft, dass wir auch Taurus aus Deutschland bekommen werden", sagt Resnikow in einem gemeinsamen Interview mit "Bild", "Welt" und "Politico". Einen Termin nennt Resnikow zwar nicht, sagt aber, er glaube nicht, dass es noch "ein ganzes Jahr" dauern werde, bis die Marschflugkörper der ukrainischen Armee zur Verfügung stehen. Deutschland sei ein ernsthafter Partner der Ukraine in diesem Krieg und habe bereits viele hochmoderne Waffensysteme wie Leopard-Kampfpanzer, die Panzerhaubitze 2000 sowie Marder und Gepard geliefert.
+++ 21:52 Selenskyj hofft auf baldigen F-16-Einsatz +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj drängt zur Eile für einen Einsatz von F-16-Kampfjets gegen die Angreifer. "Unser Ziel ist, näher an den Zeitpunkt zu kommen, an dem die F-16 uns helfen werden, die russischen Terroristen fernzuhalten. So schnell wie möglich", schreibt er auf dem früher als Twitter bekannten Portal. In seiner abendlichen Videobotschaft sagt er, nach der angekündigten Lieferung der Kampfflugzeuge durch die Niederlande und Dänemark würden die bei seinen jüngsten Besuchen in den Ländern getroffenen Vereinbarungen umgesetzt. Auch Norwegen hatte F-16 angekündigt. Insgesamt geht es um Dutzende Flugzeuge. Der genaue Lieferzeitpunkt ist nicht klar. Am Donnerstag hatte Selenskyj mit US-Präsident Joe Biden über die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets gesprochen.
+++ 21:33 Ukraine: Russland bereitet neue Offensive vor +++
Die russische Armee zieht nach Darstellung der ukrainischen Armee Truppen für eine neue Offensive zusammen. "Nach einem Monat heftiger Kämpfe und erheblicher Verluste in Richtung Kupjansk und Lymansk gruppiert der Feind seine Kräfte und Mittel neu und verlegt gleichzeitig die neu gebildeten Brigaden und Divisionen aus dem Territorium der Russischen Föderation", schreibt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, im Telegram-Kanal des ukrainischen Verteidigungsministeriums. "Das Hauptziel dieser Maßnahmen besteht darin, das Kampfpotential zu erhöhen und aktive Offensivoperationen wieder aufzunehmen." Die Ukraine müsse "umgehend alle Maßnahmen ergreifen, um unsere Verteidigung an den bedrohten Linien zu stärken und nach Möglichkeit vorzurücken".
+++ 21:12 GRU-Agent könnte mit Prigoschins Tod in Verbindung stehen +++
Ein führender russischer Geheimdienstmitarbeiter steht im Verdacht, hinter dem Tod von Wagner-Chef Prigoschin zu stecken. Das berichtet die britische Nachrichtenseite "i News" unter Berufung auf britische und ukrainische Geheimdienstquellen. Konkret nennt das Portal Generaloberst Andrei Awerjanow, Leiter des Dienstes für Spezialeinsätze des Militärnachrichtendienstes GRU. Awerjanow leitet die GRU-Einheit 29155, die auf Befehl von Putin Operationen im Ausland durchführt. Die Einheit wird mit mehreren Morden in Verbindung gebracht, darunter der an dem russischen Spion Alexander Litwinenko. Allerdings ist der Verdachte vage: Es werde "diskutiert", ob Awerjanow mit dem Tod von Prigoschin zu tun habe, heißt es in dem Artikel.
+++ 20:25 Ukraine bestätigt Angriff auf russische Brigade auf Krim +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst hat einen Angriff auf die 126. Küstenverteidigungsbrigade der russischen Armee bestätigt. Die Einheit sei am 25. August auf der russisch besetzten Krim getroffen worden, sagt Geheimdienstsprecher Andrij Jusow. Der Angriff erfolgte rund 270 Kilometer von der Frontlinie entfernt. "Die Ukraine kann jetzt an jedem Punkt der besetzten Krim Schaden anrichten und Operationen durchführen", so Jusow.
+++ 20:16 Lettland liefert Ukraine weiteren Helikopter +++
Die Ukraine hat von Lettland einen weiteren Hubschrauber erhalten. Die lettische Armee habe einen Helikopter vom Typ Mi-17 geliefert, schreibt Verteidigungsministerin Inara Murniece auf der früher als Twitter bekannten Plattform. Lettland hatte bereits zuvor mehrere Exemplare der einst in der Sowjetunion entwickelten Flugmaschinen, die in dem Baltenstaat nun von Militärhubschraubern vom Typ UH-60M Black Hawk ersetzt wurden, geliefert.
+++ 19:49 Milley: Ukraine hat ersten Verteidigungsgürtel durchbrochen +++
Ukrainische Truppen haben den ersten Hauptverteidigungsgürtel durchbrochen, den russische Truppen seit Monaten aufgebaut hatten, sagt US-Generalstabschef Mark Milley dem jordanischen Sender Al-Mamlaka. Es sei allerdings zu früh, um zu sagen, ob die ukrainische Gegenoffensive erfolgreich oder gescheitert sei. Milley nennt den Vorstoß "sehr blutig, langsam, langwierig und schwierig".
+++ 19:10 Zweites Flugzeug hat "keine Verbindung zu Wagner" +++
Ein zweites Flugzeug, das von russischen Medien mit Wagner-Chef Prigoschin in Verbindung gebracht wurde, hatte und hat keine Verbindung zu der Söldnergruppe, sagt der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft der Nachrichtenagentur Reuters. Nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde befand sich Prigoschin an Bord eines privaten Jets, der am Mittwochabend nordwestlich von Moskau abstürzte. Russische Medien hatten ein zweites Flugzeug mit der Söldnergruppe in Verbindung gebracht und berichtet, dass es zum Zeitpunkt des Absturzes ebenfalls in der Luft war. Der Betreiber des Jets, das russische Unternehmen Jetica, bestreitet eine solche Verbindung jedoch: "Weder das Flugzeug selbst noch seine Passagiere stehen mit Wagner in Verbindung und haben dies auch nie getan", sagt Jetica-Chef, Sergey Trifonov.
+++ 18:40 "Jedes Kind in Russland weiß, wer hinter Mord steckt" +++
Füt ntv hört sich Reporter Peter Leontjew regelmäßig auf den Straßen Moskaus um. Gefragt nach dem Tod von Jewgeni Prigoschin, wollen viele Menschen jedoch nur sprechen, wenn die Kameras aus sind - dafür sind die Einschätzungen der Lage umso eindeutiger.
+++ 17:59 Litauen registriert Veränderungen in Wagner-Gruppe +++
Litauen beobachtet nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Prigoschin die Aktivitäten von dessen Wagner-Gruppe im benachbarten Belarus ganz genau. "Wir können bereits die Veränderungen sehen, wir können die Aufspaltung sehen, wir können die Versuche sehen, Belarus in Richtung Russland zu verlassen. Es passieren alle möglichen Arten von Dingen", sagt Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas bei einem Besuch in der Grenzregion im Südosten des baltischen EU- und NATO-Landes. Auf die Frage, was nun aus der Wagner-Gruppe werden könnte, antwortet Anusauskas ausweichend. "Ich kann nur sagen, dass jeder Prigoschin durch einen neuen Prigoschin ersetzt wird", sagt er.
+++ 17:19 Lukaschenko: Ich habe Prigoschin gewarnt +++
In seiner Pressekonferenz (siehe Eintrag unten, 16:54) behauptet Lukaschenko, er habe Prigoschin gewarnt. Jedoch habe Prigoschin die Warnungen zwei Mal in den Wind geschlagen, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Belta den belarussischen Diktator. Das erste Mal sei im Juni während des Marsches der Wagner-Söldner auf Moskau gewesen. "Zur Hölle damit - ich werde sterben", habe Prigoschin erwidert, so Lukaschenko. Beim zweiten Mal habe er neben Prigoschin auch Wagner-Mitgründer Dmitri Utkin gesagt: "Jungs - passt auf." Wann genau dies geschehen sein soll, geht aus der Belta-Meldung nicht hervor.
Zugleich sagt Lukaschenko, Putin habe mit dem Tod von Prigoschin nichts zu tun. "Ich kenne Putin: Er ist berechnend, sehr ruhig, sogar zögerlich", so Lukaschenko. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Putin es getan hat, dass Putin schuld ist. Das Vorgehen ist einfach zu grob und unprofessionell."
+++ 17:13 Trümmer von Prigoschin-Jet werden abtransportiert +++
Zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Prigoschin sind die Trümmer des abgestürzten Flugzeugs zu Untersuchungen abtransportiert worden. Das meldet die staatliche Nachrichtenagentur Ria. Ein Video der Agentur zeigt, wie ein großes Wrackteil verhüllt auf einem Lastwagen weggefahren wurde. Die Teile würden in eine Fahrzeugreparaturwerkstatt der Armee gebracht, berichtet die kremlnahe Zeitung "Iswestija".
+++ 17:01 Faeser hofft auf Anklage gegen Nord-Stream-Saboteure +++
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf die Nord-Stream-Gasleitungen hofft Bundesinnenministerin Nancy Faeser, dass der Generalbundesanwalt genügend Anhaltspunkte findet, um die Täter anzuklagen. "Wir müssen solche Verbrechen vor Gericht bringen", sagt die SPD-Politikerin dem "Spiegel". Nach Recherchen von "Spiegel" und ZDF gehen Bundeskriminalamt und Bundespolizei nach Analyse unter anderem von IP-Adressen davon aus, dass sich Verdächtige vor und nach dem Sabotageakt in der Ukraine aufgehalten und von dort aus kommuniziert haben. Die Bundesanwaltschaft äußert sich dazu nicht. Die offizielle Sprachregelung lautet bisher: "Belastbare Aussagen hierzu, insbesondere zur Frage der staatlichen Steuerung, können derzeit nicht getroffen werden."
+++ 16:54 Lukaschenko: Wagner bleibt in Belarus +++
Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko dementiert Berichte, wonach Wagner-Söldner nach Prigoschins Tod Belarus verlassen hätten. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Belta. "Wagner hat gelebt, Wagner lebt, und Wagner wird in Belarus leben, auch wenn einige das nicht wollen. Prigoschin und ich haben ein System entwickelt, wie Wagner in unserem Land eingesetzt werden würde", sagt Lukaschenko. Zugleich betont der Staatschef, er habe Prigoschin nach dem gescheiterten Aufstand keine Sicherheitsgarantien gegeben. "Erstens war es nicht meine Aufgabe, für Prigoschins Sicherheit zu sorgen. Zweitens haben wir nie darüber gesprochen."
+++ 16:26 Videoaufnahmen zeigen Prigoschins Jet von innen +++
Noch kurz vor dem Flug, bei dem die Maschine explodiert und Wagner-Chef Prigoschin stirbt, werden Videoaufnahmen des Inneren angefertigt. Offenbar sollte die Embraer Legacy 600 verkauft werden. Ein Investigativportal veröffentlicht nun die Innenaufnahmen.
+++ 16:01 Türkischer Außenminister in Kiew empfangen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den türkischen Außenminister in Kiew empfangen, um über eine Neuauflage des Getreideabkommens zu beraten. Außenminister Hakan Fidan sei in der ukrainischen Hauptstadt eingetroffen, erklärt Selenskyj in seinem Telegram-Kanal. In den Gesprächen könnte es nach Diplomatenangaben um das von der UNO und der Türkei vermittelte Getreideabkommen gehen, aus dem Russland im vergangenen Monat ausgestiegen war.
+++ 15:52 Russischer Rechtsextremist in Finnland festgenommen +++
Ein mutmaßlicher russischer Rechtsextremist und Milizkommandeur ist in Finnland festgenommen worden. Wie der finnische Rundfunk Yle berichtet, soll noch heute ein Haftprüfungstermin am Bezirksgericht von Vantaa bei Helsinki stattfinden. Die Polizei verlange, den 36-Jährigen festzuhalten, um seine Auslieferung vorzubereiten. Den Gerichtsakten zufolge soll er bei Kämpfen 2014 und 2015 im Donbass in der Ostukraine an Gräueltaten beteiligt gewesen sein. Russischen Angaben zufolge verlangt die Ukraine die Auslieferung.
Die russische Botschaft in Helsinki teilt mit, man leiste einem russischen Bürger konsularischen Beistand, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldet. Finnischen Medienberichten zufolge soll der Mann ein Kommandeur der Nationalistenmiliz Rusitsch sein, die auch Kontakte zur Privatarmee Wagner habe.
+++ 15:23 Pro-ukrainische Partisanen rufen zu Mord an Putin auf +++
Die "Nationale Republikanische Armee" und die "Legion Freiheit Russlands" sind pro-ukrainische Partisanenkämpfer. Ihr Anführer betont nun vor laufenden Kameras: Jeder Unterstützer Putins ist für seine Gruppen ein legitimes Ziel. Putin selbst müsse liquidiert und sein Machtsystem demontiert werden.
+++ 15:07 Russische Söldner müssen russischem Staat Treue schwören +++
Mitglieder russischer paramilitärischer Organisationen müssen künftig einen Treueeid auf den russischen Staat ablegen. Ein entsprechendes Dekret unterzeichnete Präsident Putin an diesem Freitag - zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des Wagner-Chefs bei einem Flugzeugabsturz.
+++ 14:56 Kreml: Putin fährt nicht zum G20-Gipfel +++
Putin wird nicht zum Gipfeltreffen der Zwanzigergruppe wichtiger Industrie- und Schwellenländer Anfang September in Indien fahren. Reisen stünden derzeit nicht im Terminkalender, sagt Kremlsprecher Peskow. Putin konzentriere sich auf die militärische Spezialoperation, wie Moskau den Angriffskrieg gegen die Ukraine nennt. Putin habe gerade erst per Videoschaltung am Gipfeltreffen der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) teilgenommen, so Peskow. Die Form seiner Teilnahme am G20-Gipfel werde geklärt. Das Treffen findet am 9./10. September in Neu-Delhi statt. Putin war auch nicht zum Gipfel der Gruppe im vergangenen Jahr nach Indonesien geflogen.
+++ 14:42 Erster Toter aus Flugzeug-Wrack identifiziert +++
Russische Ermittler identifizieren nach Angaben aus informierten Kreisen einen ersten Toten aus dem Wrack des Flugzeugs, in dem auch Söldner-Chef Prigoschin gereist sein soll. Demnach liegen "dokumentarische Beweise" vor, dass Pilot Alexej Lewschin unter den Toten ist, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person. Ein genetischer Abgleich mit Verwandten stehe aber noch aus.
+++ 14:30 Experte: "Im Prinzip unerheblich", ob Prigoschin noch lebt +++
Keine zwei Tage nach dem Absturz von Prigoschins Flugzeug in Russland sprießen Spekulationen, alles sei nur inszeniert und der Wagner-Chef noch am Leben. Politikwissenschaftler Peter Neumann erklärt jedoch, warum Putin so oder so sein Ziel erreicht hat.
+++ 14:00 Vier Letten wegen Spionageverdachts festgenommen +++
In Lettland sind vier Personen wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB festgenommen worden. In dessen Auftrag sollen die lettischen Staatsbürger Aktivitäten unternommen haben, die gegen die Sicherheit Lettlands und dessen Bevölkerung gerichtet waren. Dies teilt die Sicherheitspolizei in Riga mit. Demnach wurde bereits am 1. August ein Strafverfahren gegen die Verdächtigen eingeleitet, von denen sich drei weiterhin in Untersuchungshaft befinden.
+++ 13:45 Russische Kämpfer rufen Wagner zu neuem Moskau-Marsch +++
Die umstrittene Gruppe "Russisches Freiwilligenkorps" unter Neonazi Denis Kapustin wittert im Tod Prigoschins offenbar eine Chance. In einer Videobotschaft ruft er die verbliebenen Wagner-Söldner zum Zusammenschluss und zum gemeinsamen Marsch auf Moskau - ohne 200 Kilometer vorher anzuhalten.
+++ 13:31 Videos sollen weitere Wrackteile zeigen +++
Der russische Telegramkanal 112 verbreitet Videos, die weitere Wrackteile des abgestürzten Jets von Wagner-Chef Prigoschin zeigen sollen. Eine Tragfläche und das Fahrwerk seien etwa drei Kilometer von der Absturzstelle entfernt gefunden worden, heißt es. Dies stütze die Annahme, dass das Flugzeug noch in der Luft auseinandergebrochen sein soll. Die Echtheit des Videos ist bisher nicht bestätigt.
+++ 13:12 Munz zu Verschwörungstheorien: "Denke schon, dass Prigoschin tatsächlich an Bord war" +++
Wagner-Söldner und Putin bestätigen jeweils: Jewgeni Prigoschin ist tot. Dennoch schießen verschiedenste Verschwörungstheorien aus dem Boden, der Wagner-Chef habe etwa seinen Tod nur inszeniert. ntv-Korrespondent Rainer Munz erklärt, was von diesen Spekulationen zu halten ist.
+++ 12:29 Kreml nennt Spekulationen über Mord-Befehl "absolute Lüge" +++
Die russische Regierung bezeichnet Annahmen, Söldner-Chef Prigoschin sei auf ihren Befehl hin getötet worden, als Spekulation und "absolute Lüge". Regierungssprecher Peskow erklärt weiter, der Fall des Flugzeugabsturzes müsse "auf der Basis von Fakten" behandelt werden. Die Untersuchungen der Absturzursache des Flugzeugs, in dem offiziellen Angaben zufolge Prigoschin saß, liefen. Die Ergebnisse würden veröffentlicht, wenn sie vorliegen würden.
+++ 12:20 Bundesregierung: Gewaltsamer Tod Prigoschins wäre nicht überraschend +++
Der Bundesregierung liegen nach Angaben eines Sprechers keine eigenen Erkenntnisse über den mutmaßlichen Tod des russischen Söldner-Chefs Prigoschin vor. Man habe die Berichterstattung zur Kenntnis genommen, sagt der Sprecherin Berlin und fügt hinzu: "Besonders überraschend wäre ein gewaltsames Ende Prigoschins nicht." Ein Sprecher des Auswärtigen Amts ergänzt, es handele sich zunächst um "eine innerrussische Angelegenheit". Es seien bereits einige Oppositionelle in Russland gewaltsam zu Tode gekommen. "Insofern ist da ein Muster zu erkennen", sagt er. Rückschlüsse auf das Schicksal Prigoschins könnten aber noch nicht gezogen werden.
+++ 11:51 Moskau: Bidens Bemerkungen sind inakzeptabel +++
Die russische Regierung kritisiert US-Präsident Biden wegen dessen Bemerkungen zum mutmaßlichen Tod von Söldner-Chef Prigoschin. Der stellvertretende Außenminister Rjabkow nennt Bidens Äußerungen laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass inakzeptabel. Biden hatte nach dem Absturz von Prigoschins Flugzeug gesagt, er sei darüber nicht verwundert. Der US-Präsident fügte hinzu, in Russland passiere nicht viel, ohne dass Staatschef Putin dahinter stecke.
+++ 11:24 Heineken schließt Rückzug aus Russland ab +++
Der niederländische Brauereikonzern Heineken schließt seinen Rückzug aus Russland nach fast anderthalb Jahren ab. Der Prozess habe "länger gedauert als erhofft", sei nun aber beendet, erklärt Konzernchef Dolf van den Brink. Angekündigt hatte der Konzern den Schritt bereits kurz nach Kriegsbeginn. Zuletzt hatte eine Investigativseite berichtet, dass Heineken sein Geschäft in Russland noch immer betreiben würde. Der Konzern entschuldigte sich im März für die "Unklarheit" rund um den geplanten Rückzug und erklärte, sich um sichere Jobs für die russischen Beschäftigten kümmern zu wollen, jedoch keinen Käufer zu finden. Im April teilte Heineken mit, bei den russischen Behörden einen Antrag auf Übertragung des Geschäfts eingereicht zu haben. Nun sei der Verkauf an die russische Arnest Group für die symbolische Summe von einem Euro genehmigt worden. Heineken verbucht mit dem Rückzug aus Russland nach eigenen Angaben einen Verlust in Höhe von 300 Millionen Euro.
+++ 10:59 Kadyrow bezeichnet Prigoschin als Freund +++
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow betrauert öffentlich den Tod des Wagner-Chefs. "Sein Tod ist ein großer Verlust für den ganzen Staat", schreibt er bei Telegram, kurz nachdem der russische Präsident Putin von einer Tragödie gesprochen hatte. Den Angehörigen sprach er sein Beileid aus. Kadyrow und Prigoschin waren beide mit ihnen unterstellten Truppen an Russlands Angriffskrieg in der Ukraine beteiligt. Dabei waren sie eine Zeit lang in ihrer Kritik gegen die russische Militärführung vereint, zerstritten sich später aber schwer. Nun behauptet Kadyrow, "wir waren seit langer Zeit befreundet".
+++ 10:22 Augenzeugen des Jet-Absturzes berichten von Knall +++
Wie Lauffeuer verbreiten sich diverse Theorien, wie und warum das Flugzeug mit Wagner-Chef Prigoschin an Bord in Russland niederging. Augenzeugen, die den Moment des Absturzes beobachten, liefern Details - und sind sich alle in einem Punkt einig.
+++ 09:55 London hält Prigoschin auch ohne endgültigen Beweis für tot +++
Der russische Söldnerführer Prigoschin ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste "sehr wahrscheinlich" tot. Jedoch gebe es bisher noch keinen endgültigen Beweis, dass Prigoschin an Bord des abgestürzten Flugzeugs gewesen sei, zumal er stets außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen ergreife, erklärt das britische Verteidigungsministerium. Zudem geht London davon aus, dass Prigoschins Tod die Privatarmee zutiefst destabilisieren wird. "Seine persönlichen Eigenschaften wie Hyperaktivität, außergewöhnliche Kühnheit, Ergebnisorientierung und extreme Brutalität haben Wagner geprägt und dürften von keinem Nachfolger erreicht werden."
+++ 09:27 Ukraine: Vier Raketen über Oblast Odessa zerstört +++
Die ukrainische Armee berichtet von der erfolgreichen Abwehr eines nächtlichen Raketenangriffs in der Region Odessa. Die Luftabwehr habe vier Raketen abgeschossen, sagt eine Armeesprecherin der Nachrichtenseite "Kyiv Independent" zufolge. Russland habe die Raketen bei zwei aufeinanderfolgenden Angriffen abgefeuert. Zuvor waren Explosionen aus der Region gemeldet worden. Die Armeesprecherin erklärt zudem, Russland suche nach neuen Möglichkeiten, die Luftabwehr zu umgehen und habe einen Raketenträger im Asowschen Meer positioniert.
+++ 09:27 Moskau verkündet Raketenabschuss über Region Kaluga +++
Das russische Verteidigungsministerium nennt weitere Einzelheiten zu einer Rakete, die nach eigenen Angaben in der Nacht über Russland abgefangen wurde. Die Ukraine habe die S-200-Rakete in Richtung Moskau abgefeuert, sie sei dann über der Region Kaluga abgeschossen worden, erklärt das Ministerium. Die Region Kaluga grenzt an Moskau, die Stadt Kaluga ist weniger als 200 Kilometer von Moskau entfernt. Es habe keine Verletzten gegeben, erklärt Gouverneur Wladislaw Schapscha.
+++ 09:00 Fritz blickt auf Gegenoffensive: "Ukraine läuft die Zeit weg" +++
Für Geländegewinne bleibt den ukrainischen Streitkräften nicht mehr viel Zeit. Spätestens im Herbst muss die Gegenoffensive zum Erliegen kommen, wie ntv-Reporter Gordian Fritz unterstreicht. Ein Vorschlag des russischen Freiwilligenkorps sorgt für Entsetzen.
+++ 08:30 ISW: Wagner wird es wohl so nicht mehr geben, neue Militärunternehmen rekrutieren angeblich Wagner-Kämpfer +++
Die Gruppe Wagner dürfte nach Ansicht der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrer bisherigen Form nicht bestehen bleiben. Die Söldnertruppe werde wahrscheinlich nicht länger "als quasi-unabhängige militärische Parallelstruktur" existieren, nachdem Kreml-Chef Putin "mit ziemlicher Sicherheit" die Führung der Organisation ermordet habe, heißt es in einer Einschätzung der Denkfabrik. Wagner sei dadurch nicht mehr in der Lage, die Auswirkungen der nach dem Wagner-Aufstand erfolgten Kampagne durch den Kreml und das Verteidigungsministerium zur Schwächung der Organisation , rückgängig zu machen. Auch gebe es Berichte, wonach das Verteidigungsministerium private Militärunternehmen gegründet hat, die derzeitige und ehemalige Wagner-Mitarbeiter rekrutiert haben, um die Kontrolle über Wagners Operationen im Ausland zu übernehmen. Als Quelle der Berichte werden unter anderem Insider bei Wagner genannt. Mehr dazu hier.
+++ 07:51 Hofreiter: "Putin versteht nur die Sprache der Stärke" +++
Der Vorsitzende des Europaausschusses, Anton Hofreiter, dringt nach dem Tod von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin auf eine stärkere Unterstützung der Ukraine. Prigoschins Ermordung zeige, dass Russland unter Präsident Wladimir Putin "immer mehr zum Mafia-Staat wird", sagt der Grünen-Politiker der Funke Mediengruppe. Der Umgang mit dem Wagner-Chef verdeutliche ein weiteres Mal, dass Putins Wort nichts wert sei. "Putin versteht nur die Sprache der Stärke, und deshalb sollten wir die Ukraine noch umfassender unterstützen."
+++ 07:34 Außenminister "singen" im Netz ukrainische Nationalhymne +++
Die Außenministerinnen und Außenminister mehrerer Länder beteiligen sich an einer Aktion zum Unabhängigkeitstag der Ukraine, der am Donnerstag begangen wurde. Der ukrainische Außenminister Kuleba postete beim Kurznachrichtendienst X die erste Zeile der Nationalhymne seines Landes und adressierte seine Nachricht an knapp ein Dutzend seiner Amtskollegen. Einige von ihnen antworten mit weiteren Zeilen aus der ukrainischen Nationalhymne. Antworten kommen aus Island, Estland, den Niederlanden, Litauen, Schweden, Nordmazedonien, Großbritannien und Frankreich.
+++ 07:16 Linnemann beklagt niedrige Erwerbstätigkeit ukrainischer Flüchtlinge +++
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann verweist darauf, dass die ukrainischen Kriegsflüchtlinge in einigen Nachbarländern häufiger arbeiten als in Deutschland. "In den Niederlanden oder Polen sind die Quoten der Erwerbstätigkeit höher" als in Deutschland, sagt Linnemann zu ntv. Er sei "grundsätzlich dafür, dass jemand, der in Deutschland lebt, hier Bürgergeld bezieht und körperlich arbeiten kann, auch eine Arbeit annehmen muss". Das sei "ganz gesunder Menschenverstand" und gelte für alle Bezieher von Bürgergeld. Das Geld dafür "fällt ja nicht vom Himmel, sondern stammt aus den Steuern und Abgaben derer, die arbeiten", so Linnemann.
+++ 06:50 Militär: Explosionen in Region Odessa, Flugabwehr aktiviert +++
Aus dem Südwesten der Ukraine werden in der Nacht Explosionen gemeldet. Die Flugabwehr sei in der Oblast Odessa aktiviert worden, schreiben die ukrainischen Luftstreitkräfte. Sie rufen in sozialen Medien dazu auf, keine Fotos oder Videos von den Luftabwehrmaßnahmen zu verbreiten.
+++ 06:33 Biden und Selenskyj besprechen Ausbildung für Kampfpiloten +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat dem US-Präsidialamt zufolge gemeinsam mit US-Präsident Biden über den Beginn der Ausbildung ukrainischer Kampfpiloten gesprochen. Wie das Weiße Haus mitteilt, sollen die Piloten für den Einsatz von F-16-Kampfjets ausgebildet werden. Außerdem hätten die beiden Präsidenten über eine beschleunigte Genehmigung für andere Nationen gesprochen, die ihre F-16-Kampfjets an die Ukraine übergeben wollen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 06:15 Klingbeil glaubt an schwindende Macht Putins +++
SPD-Chef Lars Klingbeil sieht in dem mutmaßlichen Attentat auf den Chef der Söldner-Gruppe Wagner ein Anzeichen für eine schwindende Macht des russischen Präsidenten. "Wenn das am Ende alles so stimmt, wie wir gerade vermuten, ist das ein weiteres Indiz dafür, dass Putin nicht mehr alles im Griff hat, dass Putin nicht mehr in Russland alles steuern kann - nur noch mit Terror und mit Unterdrückung", sagt Klingbeil bei "RND vor Ort" in Lüneburg, einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
+++ 05:50 Biden sendet Selenskyj Grüße zum Unabhängigkeitstag +++
US-Präsident Joe Biden sendet anlässlich des Unabhängigkeitstages in der Ukraine seine Grüße. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in der Nacht zum Freitag, dass er mit Biden gesprochen und sich für die Grüße des US-Präsidenten sowie die Unterstützung der USA bedankt habe. "Gemeinsam beweisen wir, dass es sich lohnt, für Freiheit und Unabhängigkeit zu kämpfen", so Selenskyj.
+++ 05:30 Moskau meldet 42 Drohnenabschüsse über der Krim +++
Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge sind 42 von der Ukraine gestartete Drohnen über der Halbinsel Krim abgefangen. Wie das Ministerium mitteilt, haben russische Streitkräfte die Drohnen am Morgen mit Hilfe von Luftabwehrakten sowie Systemen der elektronischen Kriegsführung zerstört, beziehungsweise kontrolliert abstürzen lassen.
+++ 04:20 Russisches Freiwilligenkorps: Wagner-Söldner sollten aus Rache für die Ukraine kämpfen +++
Der Kommandeur des Russischen Freiwilligenkorps(RVC), Denis Kapustin, fordert die Kämpfer der Söldnergruppe Wagner auf, den Tod ihres Gründers Prigoschin und ihres Kommandanten Utkin zu rächen. "Ihr steht jetzt vor einer schweren Entscheidung. Ihr könnt euch in ein Wachhaus des russischen Verteidigungsministeriums stellen und als Wachhunde für die Vollstrecker Eurer Befehlshaber dienen oder Rache nehmen", sagt Kapustin in einer in der Nacht veröffentlichten Videoansprache. Um Rache zu nehmen, würden sie aber auf die Seite der Ukraine wechseln müssen. Der RVC ist eine Gruppe russischer Kämpfer, die auf ukrainischer Seite kämpfen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 03:40 Militärexperte bewertet ukrainische Gegenoffensive positiv +++
Anders als Vertreter der US-Armee bescheinigt der Militärexperte Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) der Ukraine Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive. "Es gibt erste Durchbrüche an der südlichen Frontlinie. Ob die sich weiten lassen, hängt auch davon ab, was die Ukrainer in der zweiten Verteidigungslinie vorfinden", sagt Mölling den Funke-Zeitungen. "Eine Hypothese besagt, dass die Russen in der jetzigen Phase nicht mehr genügend Manpower haben, um die anderen Verteidigungslinien stark zu besetzen." Kritik aus den USA, dass sich die Ukrainer nicht genug auf die Südfront konzentrierten, weist Mölling zurück. Die Ukrainer hätten "in den letzten Monaten sehr viel militärische Infrastruktur und Logistik der Russen zerstört". Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 02:52 Sanktionen gegen Russland: Baerbock erntet Widerspruch +++
Der FDP-Außenpolitiker Ulrich Lechte widerspricht der Einschätzung von Außenministerin Annalena Baerbock, dass die Wirtschaftssanktionen gegen Russland keine wirtschaftlichen Auswirkungen hätten. Die Sanktionen hätten "sehr wohl einen Effekt", sagt er dem "Tagesspiegel". Zu beobachten sei das zum Beispiel am Rubel-Kurs, der seit Monaten stark fällt. "Nur hatte sich Putin jahrelang auf diesen Krieg vorbereitet, Finanzreserven und Lagerbestände aufgebaut. Die Umgehung von Sanktionen in einer globalisierten Welt ist einfacher, siehe die plötzliche Importfreude von Kasachstan. China als Partner ist auch mehr als hilfreich", sagt er. Auch der SPD-Außenpolitiker Adis Ahmetovic kritisiert den Fokus der Außenministerin. Der Teufel stecke im Detail. "Wie nachhaltig kann ein Wachstum sein, welches reinweg auf den massiven Ausbau der Kriegswirtschaft fußt? Das Wachstum scheint daher eher eine Blase zu sein, die bald zerplatzen wird", sagt er der Zeitung.
+++ 01:55 Drohnen: Moskauer Flughäfen setzen Betrieb aus +++
Wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, setzen die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo am frühen Morgen den Flugverkehr aus. Das russische Militär erklärt, eine S-200 Langstreckenrakete aus der Ukraine über russischem Territorium abgefangen zu haben. Bewohner der russischen Regionen Tula und Kaluga hatten nach Berichten des russischen Online-Medienportals Baza zuvor in sozialen Medien von Explosionen berichtet, die sie in der Nacht gehört hatten. Der Flugverkehr war bereits am Dienstag und Mittwoch wegen ukrainischer Drohnenangriffe kurzzeitig unterbrochen worden.
+++ 00:50 Oberster US-General: Kiew bekommt wohl bald F-16-Jets +++
Laut dem obersten US-General soll die Ukraine wahrscheinlich bald F-16-Kampfjets erhalten. US-Generalstabschef Mark Milley sagt in einem Exklusivinterview mit dem jordanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Al-Mamlaka: "F-16s. Das geht tatsächlich voran. Es gibt ein Ausbildungsprogramm, und sie werden wahrscheinlich in nicht allzu ferner Zukunft F-16 erhalten". Außerdem erklärt er in dem Interview, dass es zu früh sei, um zu sagen, ob die Gegenoffensive der Ukraine gescheitert sei. "Die Ukrainer haben noch eine beträchtliche Menge an Kampfkraft; das ist noch nicht vorbei". Bis jetzt habe sie eindeutig einen Teilerfolg. Das Tempo der Offensive sei langsamer, als die Planer gedacht hätten.
+++ 23:37 Weißes Haus hält sich bei BRICS-Erweiterung bedeckt +++
Washington reagiert verhalten auf die angekündigte Erweiterung der BRICS-Staatengruppe um sechs neue Mitglieder. Zum Erhalt des globalen Friedens und der Sicherheit würden die USA weiterhin mit ihren Partnern und Verbündeten "in bilateralen, regionalen und multilateralen Foren zusammenarbeiten", erklärt ein Sprecher des Außenministeriums. Die USA seien der Überzeugung, dass jedes Land seine Partner für die Zusammenarbeit frei wählen könne.
+++ 23:07 Deutschland: Taten gegen ukrainische Kinder Kriegsverbrechen +++
Deutschland hat die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland vor dem UN-Sicherheitsrat scharf verurteilt. "Für uns besteht kein Zweifel: Diese Verbrechen an ukrainischen Kindern sind Kriegsverbrechen und müssen als solche behandelt werden", sagt der stellvertretende Deutsche Botschafter Thomas Zahneisen vor dem Gremium der Vereinten Nationen. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Auch müsse Russland den Vereinten Nationen Zugang zu entführten Kindern gewähren, um ihre Rückkehr in ihre Familien zu erleichtern. Der Internationale Strafgerichtshof hatte im März wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine Haftbefehl gegen Putin und die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa erlassen.
+++ 22:25 US-Militär: Im Oktober startet F-16-Training +++
Die USA werden nach eigenen Angaben im Oktober mit der Flugausbildung für ukrainische Piloten an F-16 Kampfflugzeugen beginnen. Zuerst werde im kommenden Monat Englischunterricht stattfinden, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Flugausbildung werde dann im Bundesstaat Arizona vorgenommen. An dem Training sollen mehrere Piloten und Dutzende Besatzungen für die Wartung teilnehmen.
+++ 22:00 Ukrainisches Militär wehrt russische Angriffe am Boden ab +++
Ukrainische Truppen haben nach Militärangaben an mehreren Frontabschnitten russische Angriffe abgewehrt. Der Lagebericht des Generalstabs in Kiew am Abend des Nationalfeiertags nannte unter anderem die Abschnitte Kupjansk im Osten des Landes und Awdijiwka nördlich der von Russland kontrollierten Stadt Donezk. Bei Marjinka südwestlich von Donezk seien die Russen in der Offensive; es sei aber gelungen, sie zurückzuhalten. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Die eigene Gegenoffensive bei Robotyne im Gebiet Saporischschja laufe weiter, man baue die erreichten Positionen aus. Von allen Frontabschnitten werde der Einsatz der russischen Artillerie und Luftwaffe gemeldet.
+++ 21:33 US-Militär sieht keinen Hinweis für Abschuss des Jets mit Wagner-Eliten durch Rakete +++
Dem US-Militär liegen nach eigener Darstellung gegenwärtig keine Hinweise darauf vor, dass die Prigoschin-Maschine von einer Rakete abgeschossen wurde. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums nennt vor der Presse keine Einzelheiten. Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr zuvor von zwei Insidern, dass ein entsprechender Treffer als wahrscheinlich gesehen werde (Eintrag von 17:32 Uhr im ntv.de-Ticker). Ein dritter US-Vertreter erklärte wiederum, es gebe eine Reihe von Theorien und keine endgültigen Schlussfolgerungen.
+++ 21:16 Putin kündigt umfassende Untersuchung zu Absturz des Jets mit Wagner-Eliten an +++
Russlands Präsident Wladimir Putin kündigt nach dem Absturz des Privatjets, der laut Passagierliste unter anderem Wagner-Chef Prigoschin transportierte, eine umfassende Aufklärungsarbeit an. Laut der russischen Staatsagentur TASS sagt Putin: "Was ganz sicher ist: Der Chef des Untersuchungskomitees hat mich heute morgen unterrichtet; eine einleitende Untersuchung des Vorfalls ist bereits in Gange. Sie wird gründlich durchgeführt werden und umfassend sein."
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Quelle: ntv.de, hvo/mau/hul/dpa/rts/AFP