Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:50 Erstes europäisches Land schließt Botschaft in Russland +++
Island hat als erstes europäisches Land wegen des Ukraine-Kriegs seine Botschaft in Russland geschlossen. Die bereits im Juni getroffene Entscheidung, den Botschaftsbetrieb in Moskau auszusetzen, "stellt keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen dar", erklärt das Außenministerium in Reykjavik. "Sobald es die Bedingungen zulassen, wird Island der Wiederaufnahme des Betriebs Priorität einräumen", fügt das Ministerium hinzu. In einer gesonderten Erklärung gab das isländische Außenministerium die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit Litauen bekannt, die "Diplomaten und anderen Vertretern Islands Zugang zu Büroräumen der litauischen Botschaft in Kiew gewähren wird". Island plant demnach, seine Präsenz in der Ukraine während des russischen Angriffskriegs "als Zeichen der Solidarität" zu verstärken. Die Eröffnung einer eigenen Botschaft in Kiew sei vorerst aber nicht geplant, erklärte Außenministerin Thordis Gylfadottir.
+++ 19:21 Sanitäter: "Unbekannte Chemikalie" vergiftet Soldaten +++
In der Region Saporischschja versuchen ukrainische Streitkräfte, die russischen Linien zu durchbrechen. Die Antwort sind zahlreiche Luftschläge und Verletzte. Ein ukrainischer Sanitäter berichtet, dass Soldaten dabei unter anderem durch unbekannte Chemikalien vergiftet werden.
+++ 18:58 Hammer und Sichel von Mutter-Heimat-Statue in Kiew entfernt +++
Arbeiter haben Hammer und Sichel von einer kolossalen Statue in Kiew entfernt, die an den Sieg der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg erinnern soll. Die 62 Meter hohe Stahl-Statue einer Frau, die ein Schwert und ein Schild in die Höhe reckt, war 1981 eingeweiht worden und überblickt die Hauptstadt der Ukraine von einem Park am Fluss Dnipro aus. Die Entfernung von Hammer und Sichel vom Schild der Figur ist Teil einer Kampagne, Sowjetsymbole und russische Kultur aus dem öffentlichen Raum der Ukraine zu verbannen. Russlands Invasion im Februar 2022 hat diesen Prozess beschleunigt. Das ukrainische Kultusministerium hat das Vorhaben unterstützt, der Mutter-Heimat-Statue genannten Figur ein neues Schild mit dem Wappen der Ukraine, einem Dreizack, zu geben.
+++ 18:34 Russland meldet Drohnen-Abschuss über Sewastopol +++
Russland hat eigenen Angaben zufolge eine Drohne über der Stadt Sewastopol auf der Krim abgeschossen. Nach dem Abschuss habe es eine Explosion gegeben, Gras und Büsche hätten gebrannt, teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew auf Telegram mit.
+++ 18:17 Warum Saudi-Arabien einen Ukraine-Gipfel ausrichtet +++
Mit Blick auf die ukrainischen Forderungen nach Langstrecken-Raketen prognostiziert Thomas Jäger, dass Deutschland der Bitte - wenn auch spät - nachkommen wird. Bei der geplanten Ukraine-Sicherheitskonferenz in Saudi-Arabien verfolgt das Ausrichterland ganz eigene Interessen, so der Politologe.
+++ 18:06 UNESCO: Russischer Beschuss beschädigt 274 Kulturstätten in Ukraine +++
Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) teilt mit, dass bis zum 26. Juli dieses Jahres mindestens 274 Kulturstätten während der russischen Invasion in der Ukraine beschädigt worden sind. Dazu gehören 117 religiöse Stätten, 27 Museen, 98 Gebäude von historischem und/oder künstlerischem Interesse, 19 Denkmäler, 12 Bibliotheken und ein Archiv. Die meisten von ihnen wurden in der Oblast Donezk (78) beschädigt, gefolgt von den Oblasten Charkiw (55), Kiew (38), Luhansk (33), Tschernihiw (17), Saporischschja (12), Sumy (12), Mykolaiv (8), Odessa (8), Cherson (6), Schytomyr (3), Winnyzja (2), Lwiw (1) und Dnipropetrowsk (1). Nach den russischen Angriffen auf das historische Zentrum von Odessa, das Anfang des Jahres von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, weist die Organisation darauf hin, dass die vorsätzliche Zerstörung von Kulturstätten einem Kriegsverbrechen gleichkommen kann, "wie auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen - in dem die Russische Föderation ständiges Mitglied ist - anerkannt hat".
+++ 17:33 Kiew: Krim-Bewohner greifen russische Stützpunkte mit Molotow-Cocktails an +++
Pro-ukrainische Bewohner der Krim greifen "systematisch" russische Militärstützpunkte mit Molotow-Cocktails an und zwingen Russland, die Überwachung der Halbinsel zu verschärfen, berichtet der ukrainische Militärgeheimdienst. Nach Angaben der Hauptdirektion des Nachrichtendienstes (HUR) werden die Konfrontationen zwischen der pro-ukrainischen Bevölkerung und den Besatzungsbehörden immer häufiger. Um den Dissens zu unterdrücken, nimmt Russland "verdächtige" Personen ins Visier, die in solche Vorfälle verwickelt sein könnten, und setzt dabei Massenverhaftungen und Gewalt ein, so der Geheimdienst. Mehrere Bürger, die sich geweigert haben, russische Pässe anzunehmen, sind Berichten zufolge "verschwunden", während andere entlassen wurden, Geldstrafen zahlen mussten oder ihr Eigentum verloren haben. Nach Angaben von HUR handelt es sich bei den meisten Festgenommenen und Verhafteten um Krimtataren.
+++ 16:56 Start von MiG-31K-Kampfjets lösen Luftalarm in gesamter Ukraine aus +++
Zum zweiten Mal innerhalb eines Tages wurde in der gesamten Ukraine nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform wegen des Starts von MiG-31K-Kampfjets ein Luftalarm ausgelöst. "Die Raketengefahr in der gesamten Ukraine steht im Zusammenhang mit der Aktivität der MiG-31K im Luftraum der Russischen Föderation", heißt es in der Erklärung.
+++ 16:28 Wagner-Söldner zeigen Bau neuer Basis von innen +++
Die nach dem Aufstand in Russland wohl nach Belarus verbannten Wagner-Söldner bauen dort an einer neuen Basis. Nach Satellitenbildern zeigen die Kämpfer nun selbst auch das Innere ihres entstehenden Lagers. Waffen sind dort jedoch nirgends zu sehen. Der Zweck der Einrichtung wirft noch Fragen auf.
+++ 16:13 Raiffeisen Bank muss Russland-Abspaltung verschieben+++
Die Raiffeisen Bank International (RBI) kann ihren Zeitplan bezüglich eines möglichen Russland-Ausstiegs nicht einhalten. Man strebe nun eine mögliche Abspaltung des Geschäfts bis Ende Dezember an, sagt Bankchef Johann Strobl in einer Telefonkonferenz. Zuvor hatte der Manager eine mögliche Abspaltung des umstrittenen Geschäfts Ende September angekündigt. "Aus heutiger Sicht ist das unwahrscheinlich", so Strobl. Die Bank arbeite weiter an den beiden Optionen Verkauf oder Abspaltung und sei nach wie vor in Gesprächen mit den zahlreichen Aufsichtsbehörden. Ein möglicher Verkauf sei ebenfalls noch auf dem Tisch. "Wir sind nach wie vor entschlossen, eine Lösung zu finden", sagt Strobl. Diese könne allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.
+++ 15:43 Kiew: "Mehr Krieg" wird russisches Territorium erreichen +++
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak erklärt auf Twitter, dass weitere Angriffe auf russisches Territorium bevorstehen. "Moskau gewöhnt sich schnell an einen riesigen Krieg, der wiederum bald auf das Territorium der 'Kriegsverursacher' übergreifen wird, um alle ihre Schulden einzutreiben", schreibt er. Was in Russland passiert, bezeichnet Podoljak als "einen objektiven historischen Prozess." Er droht Moskau mit "mehr unidentifizierten Drohnen, mehr Zusammenbrüchen, mehr Bürgerkriegen, mehr Krieg".
+++ 15:18 Angriff auf Charkiw: Schriftzug lässt auf Herkunft der Drohnen schließen +++
Russland hat in der Nacht die ostukrainische Stadt Charkiw nach örtlichen Behördenangaben mit Kamikaze-Drohnen angegriffen (siehe Ticker-Eintrag um 2.43 Uhr). Ein dreistöckiges Wohnheim wurde dabei fast vollständig zerstört, wie die regionale Staatsanwaltschaft mitteilte. Außerdem sei eine Sportanlage getroffen worden. Dabei sei ein Wachmann verletzt worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilt in seinem Telegram-Kanal mit, dass fünf Shahed-Drohnen Charkiw in der Nacht getroffen hätten. "Alle Behörden sind an den Orten der Einschläge, die Arbeit läuft", schreibt Selenskyj. Im Internet veröffentlichte Fotos der Staatsanwaltschaft zeigten mutmaßliche Bruchstücke einer Drohne mit dem Schriftzug "Geran-2" auf Russisch. Russland setzt die Shahed-Kamikaze-Drohnen iranischer Bauart unter dem eigenen Namen "Geran" (zu Deutsch: "Geranie") ein, um eine Beteiligung Teherans zu verschleiern. Moskau und der Iran arbeiten seit langem militärisch zusammen.
+++ 14:55 Videos sollen zähen Häuserkampf in Staromajorske zeigen +++
Zuletzt behauptet der Kreml, Staromajorske wieder besetz zu haben. Tatsächlich konnten ukrainische Streitkräfte das Dorf in Donezk befreien. Doch es ist ein langer und verlustreicher Kampf. Soldaten beschreiben das kleinschrittige Vorkämpfen unter feindlichem Dauerbeschuss.
+++ 14:22 Drei Festnahmen nach Attacken auf russische Rekrutierungsbüros +++
In Russland sind erneut mehrere bei der Einberufung von Soldaten zum Kriegsdienst tätige Kreiswehrersatzämter Ziel von Brandanschlägen geworden (siehe Ticker-Eintrag unten um 11.30 Uhr). Im Gebiet Tscheljabinsk wurden zwei Frauen wegen Brandstiftung festgenommen, wie das russische Online-Nachrichtenportal Shot auf Telegram berichtet. Am Montagabend informierte die Pressestelle der Stadt St. Petersburg über die Festnahme eines Mannes, der ein Molotow-Cocktail auf ein Militärkommissariat geworfen haben soll. Im Internet veröffentlichte Videoaufnahmen sollen die Tat belegen. Seit Samstag wurden auch Musterungsstellen in den Städten Podolsk, Sewerodwinsk, Kasan, Kaluga, Moschaisk, Woronesch, Omsk und auf der von Russland 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim angegriffen.
+++ 13:55 Ukraine meldet Festnahme einer Spionin +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst hat nach eigenen Angaben eine mutmaßliche russische Spionin festgenommen, wie der "Kyiv Independent" berichtet. Die Festgenommene soll demnach russische Geheimdienste über die Folgen russischer Luftschläge informiert haben. Berichten zufolge handle es sich um eine Geschäftsfrau, die Informationen über Angriffe auf Infrastruktur an einen prorussischen Blogger weitergegeben soll, der für den russischen Inlandsgeheimdienst arbeiten soll. Die Verdächtige müsse nun mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.
+++ 13:31 Ukraine: Haben keine zivilen Schiffe angegriffen +++
Die Ukraine weist den russischen Vorwurf eines Angriffs auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer zurück. Die Ukraine habe weder zivile Schiffe noch andere zivile Objekte angegriffen, noch werde sie diese angreifen, sagt Mychailo Podoljak, Berater von Präsident Selenskyj. Solche Behauptungen von russischer Seite seien frei erfunden und enthielten nicht einen Funken Wahrheit. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte erklärt, das russische Militär habe über Nacht einen ukrainischen Drohnenangriff auf zivile Transportschiffe im Schwarzen Meer vereitelt.
+++ 13:08 Putin hofft auf Gegengewicht zum Westen +++
Für Russland ist eine Erweiterung der Schwellenländer-Gruppe Brics nach Angaben der Regierung in Moskau von großer Bedeutung. Das Thema werde ganz oben auf der Tagesordnung des Gipfeltreffens der führenden Schwellenländer vom 22. bis 24. August in Südafrika stehen, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. "Immer mehr Länder erklären ihre Absicht, den Brics beizutreten." Die Gruppe besteht derzeit aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Sie steht für mehr als 40 Prozent der weltweiten Bevölkerung und 26 Prozent der Wirtschaftsleistung. Nach südafrikanischen Angaben haben inzwischen mehr als 40 Länder Interesse an einer Aufnahme signalisiert. Darunter sind Argentinien, der Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kasachstan, kürzlich bat auch Algerien darum.
+++ 12:38 Russland meldet Angriff auf zivile Schiffe +++
Russland hat nach eigenen Angaben einen nächtlichen Angriff auf zivile Frachtschiffe im Schwarzen Meer abgewehrt. Das teilt das Verteidigungsministerium der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Am Morgen hatte das Ministerium erklärt, drei ukrainische Drohnen hätten zwei Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte angegriffen.
+++ 12:25 Ukraine: Frisch ausgebildeter Arzt stirbt bei Angriff auf Klinik +++
Bei russischem Beschuss eines Krankenhauses in der südukrainischen Stadt Cherson ist Behördenangaben zufolge ein Arzt getötet worden. Eine Pflegekraft sei verletzt worden, teilt der Leiter der Militärverwaltung bei Telegram mit. Der junge Arzt habe erst seit ein paar Tagen in seinem Beruf gearbeitet.
+++ 11:55 Kreml nimmt nach Angriff auf Moskau Verteidigungsminister in die Pflicht +++
Nach dem neuen Drohnenangriff auf Moskau sieht der Kreml das Verteidigungsministerium in der Pflicht, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. "Die Gefahr existiert, sie ist offensichtlich, Maßnahmen werden ergriffen", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Nach Angaben Peskows vom Vortag wurden die Sicherheitsvorkehrungen wegen der Attacken bereits verstärkt.
+++ 11:30 In neun russischen Rekrutierungsbüros soll Feuer gelegt worden sein +++
Das ukrainische Portal "Ukrainska Pravda" berichtet, in den vergangenen 24 Stunden seien neun Rekrutierungsbüros in Russland in Brand gesetzt worden. Als Quelle wird der russische Telegram-Kanal Baza genannt. Die Brandanschläge werden demnach unter anderem aus dem Moskauer Raum und St. Petersburg gemeldet.
+++ 11:01 Ukraine beklagt 499 getötete Kinder +++
Seit Kriegsbeginn sind nach ukrainischen Behördenangaben fast 1600 Kinder infolge des russischen Angriffs verletzt worden. 499 von ihnen starben sogar, wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet.
+++ 10:40 Ukraine darf Getreide über kroatische Häfen exportieren +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine Einigung mit Kroatien über die Ausfuhr ihres Getreides über Häfen an der Adria erzielt. Die Agrargüter sollen über die Donau nach Kroatien verschifft werden, teilt das Außenministerium in Kiew mit. Anschließend solle die Fracht per Eisenbahn an die Adriaküste gebracht werden. Welche Exportmengen damit erreicht werden können, ist unklar. So soll die Blockade durch Russland im Schwarzen Meer umgangen werden, nachdem Moskau das Getreideabkommen aufgekündigt hat.
+++ 10:15 ntv-Reporter in Moskau: Luftabwehr hat nicht rechtzeitig reagiert +++
Erneut hinterlässt ein Drohnenangriff Spuren in Moskau, nicht zuletzt in der Bevölkerung. ntv-Korrespondent Peter Leontjew schildert die Lage am getroffenen Hochhaus, berichtet wie Kreml, Medien und die Menschen vor Ort reagieren - und zeigt sich auch persönlich äußerst angefasst:
+++ 10:00 Russland: Generalstabschef besucht Truppen in Saporischschja +++
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hat Truppen in dem besetzten Teil der ostukrainischen Oblast Saporischschja besucht. Er habe ein Kommandozentrum inspiziert, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit und veröffentlicht ein Video, das ihn beim Karten-Studium und beim Einsteigen in einen Hubschrauber zeigt. Gerassimow stand neben Verteidigungsminister Sergej Schoigu im Zentrum der Kritik des russischen Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin, der beide absetzen wollte und dafür im Juni eine Meuterei seiner Söldner befahl. Weil mehr als zwei Wochen vergingen, bis Gerassimow erstmals wieder in der Öffentlichkeit zu sehen war, gab es Spekulationen, er könnte abgesetzt worden sein. Solchen Gerüchten will das Ministerium offenbar entgegenwirken.
+++ 09:39 Ukraine: Russische Saboteure im Norden abgewehrt +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein Eindringen russischer Saboteure in die im Norden gelegene Oblast Tschernihiw abgewehrt. Der Vorfall habe sich in der Gemeinde Semeniwka ereignet, teilt Innenminister Ihor Klymenko bei Telegram mit. Vier bewaffnete Personen hätten versucht, die Grenze zu überqueren, sie seien aber durch ukrainischen Beschuss abgewehrt worden, erklärt der Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte, Serhij Naew. Die Überwachung der Grenze werde verstärkt und Einheiten des Grenzschutzes sowie der Streitkräfte würden entsandt. Die Ukraine, die im Norden an Belarus grenzt, hat bereits nach der Ankunft des russischen Söldneranführers Jewgeni Prigoschin in dem Nachbarland ihren nördlichen Militärabschnitt verstärkt.
+++ 09:11 Geschätzte Zahl der russischen Gefallenen nähert sich 250.000er-Marke +++
Die Ukraine gibt ihre Schätzung bisher gefallener russischer Soldaten aktuell mit 246.690 an. Das sind 500 Gefallene mehr als gestern angegeben. Daneben seien seit Kriegsbeginn unter anderem 4216 Panzer zerstört worden.
+++ 08:40 London: Gegenoffensive setzt russische Truppen unter Druck +++
Nach Darstellung britischer Geheimdienste setzt die ukrainische Gegenoffensive die russischen Besatzungstruppen im Süden der Ukraine unter Druck. "Zu den allgemeinen Problemen der russischen Kommandeure im Süden dürften knappe Bestände an Artilleriemunition, ein Mangel an Reserven und Probleme bei der Sicherung der Flanken der verteidigenden Einheiten gehören", teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Südlich der Stadt Orichiw stehe den ukrainischen Angreifern die 58. Armee gegenüber. Diese Truppe habe höchstwahrscheinlich mit Kampfmüdigkeit und Abnutzung in vorgeschobenen Regimentern zu kämpfen. Weiter östlich bei Welyka Nowosilka setzten sich die russischen Truppen aus Einheiten des Östlichen und des Südlichen Militärbezirks zusammen, was zu Abstimmungsproblemen führe.
+++ 08:14 Türkischer Drohnenhersteller plant Reparaturzentrum in Ukraine +++
Bayraktar-Drohnen sollen künftig in der Ukraine repariert und gewartet werden, wie das russische Exilmedium "Meduza" meldet. Das ukrainische Verteidigungsministerium und der türkische Hersteller Baykar haben demnach eine Vereinbarung über den Bau eines Servicezentrums abgeschlossen. Laut dem Staatssekretär soll es "in naher Zukunft" gebaut werden.
+++ 07:43 Russland meldet Drohnenangriff auf Schwarzmeer-Flotte +++
Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Drohnenangriff auf zwei Schiffe seiner Schwarzmeer-Flotte abgewehrt. Der Angriff habe sich 340 Kilometer südwestlich des Flottenstützpunktes in Sewastopol auf der Krim ereignet, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass das Verteidigungsministerium in Moskau. Drei ukrainische Marinedrohnen seien abgefangen und zerstört worden. Die russischen Schiffe seien in dem Seegebiet, um die Durchfahrt anderer Schiffe zu kontrollieren.
+++ 07:18 Frachter durchbrechen russische Blockade im Schwarzen Meer +++
Nachdem Russland das Getreideabkommen aufgekündigt hat, haben laut einem Medienbericht drei zivile Frachter die russische Blockade im Schwarzen Meer durchbrochen. Die Schiffe aus Israel, Griechenland und unter türkisch-georgischer Flagge seien auf ihrer Fahrt zu einem ukrainischen Getreidehafen im Donaudelta von mehreren NATO-Flugzeugen begleitet worden, berichtet das US-Wirtschaftsmagazin "Forbes".
+++ 06:54 Ukraine meldet bis zu 60.000 Zwangsrekrutierungen in besetzten Gebieten +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben seit Anfang des Jahres 2022 in den besetzten Gebieten in der Ukraine 55.000 bis 60.000 Männer zwangsmobilisiert. Die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform zitiert einen ukrainischen Geheimdienstvertreter entsprechend: "Die Besatzer fingen Menschen auf der Straße ein, sie kamen zu den wenigen Betrieben, die noch in Betrieb waren, und nahmen die Menschen gewaltsam mit - sie wechselten einfach ihre Kleidung und schickten sie an die Front. Sie versprachen, dass sie in der zweiten oder dritten Reihe stehen würden, aber die Leute landeten in der ersten Reihe."
+++ 06:28 Wagner-Gruppe entscheidender Partner für belarussisches Militär +++
Die Söldnertruppe Wagner könnte zum wichtigsten Ausbildungspartner des belarussischen Militärs werden, wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrer aktuellen Analyse erklärt. Bisher hat diese Rolle die russische Armee. Das belarussische Verteidigungsministerium berichtete demnach am Sonntag von taktischen Manövern mit Schwerpunkten wie der Tarnung vor Drohnen und der Koordination von Kompanien, Zügen und Trupps - durchgeführt von Wagner-Mitarbeitern.
+++ 06:05 China schränkt Drohnen-Export ein +++
China hat Ausfuhrbeschränkungen für zivile Langstreckendrohnen verhängt, wie die "Washington Post" berichtet. Begründet werde dies mit Russlands Krieg in der Ukraine und der Sorge, dass die Drohnen für militärische Zwecke umfunktioniert werden könnten. Berichten zufolge könnten sowohl Russland als auch die Ukraine chinesische Drohnen in dem Krieg einsetzen. China hat Russlands Angriff auf die Ukraine bisher nicht verurteilt.
+++ 05:28 Ukrainischer Botschafter fordert NATO-Schutz für Getreide-Schiffe +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, appelliert nach der einseitigen Kündigung des Getreideabkommens durch Russland an die NATO, ukrainische Getreidetransporte auf der Fahrt über das Schwarze Meer zu schützen. "Wenn die NATO ukrainische Fracht- und Handelsschiffe bei der Fahrt über das Schwarze Meer schützen würde, wäre das ein sehr gutes Zeichen, so wie die NATO und die EU im Mittelmeer oder am Horn von Afrika Schifffahrtsrouten vor Piraterie schützen oder geschützt haben. Kein Schiff fühlt sich auf dem Schwarzen Meer derzeit sicher und frei", sagt Makeiev den Zeitungen "Rheinische Post" und "General-Anzeiger". Die Ukraine sei in der Lage, mit ihren Agrarprodukten sehr viele Länder der Erde zu beliefern. Sein Land habe Getreide für 400 Millionen Menschen weltweit.
+++ 04:43 Neuer Drohnenangriff auf Moskau +++
Moskau ist nach russischen Angaben erneut Ziel eines Drohnenangriffs. Die russische Flugabwehr habe eine Reihe von Drohnen abgeschossen, die auf Moskau abzielten, teilt Bürgermeister Sergej Sobjanin, auf Telegram mit. Eine Drohne habe jedoch dasselbe Hochhaus getroffen, das bereits Anfang der Woche bei einem Drohnenangriff beschädigt worden war. "Eine flog in denselben Turm des Moskwa City Komplexes, der zuvor getroffen worden war. Die Fassade im 21. Stock wurde beschädigt. Die Verglasung wurde auf einer Fläche von 150 Quadratmetern zerstört." Es seien bislang keine Verletzten gemeldet.
+++ 03:58 Makeiev hofft auf deutsche Langstreckenwaffen +++
Oleksii Makeiev hofft im Verteidigungskampf seines Landes gegen Russland auf Langstreckenwaffen aus Deutschland. Der ukrainische Botschafter in Berlin fordert zugleich mehr Tempo bei der Lieferung. Deutschland habe zwar keine Kampfflugzeuge vom Typ F-16, "aber Langstreckenraketen aus Deutschland würden wir gerne nehmen, auch den Marschflugkörper Taurus, Munition und schweres Gerät zur Entminung von Gelände, in dem sich russische Streitkräfte verbarrikadiert haben", sagte Makeiev der "Rheinische Post" und dem "General-Anzeiger". Er hoffe, dass die Taurus-Lieferung nicht so lange dauere wie die Panzerdebatte in Deutschland.
+++ 02:43 Drohnenangriffe auf Wohngebäude in Charkiw +++
In der Stadt Charkiw sind bei nächtlichen russischen Angriffen nach ukrainischen Angaben mehrere Drohnen in bewohntem Gebiet niedergegangen. "Eine der Drohnen hat zwei Stockwerke eines Studentenwohnheims zerstört", teilt Bürgermeister Ihor Terechow über Telegram mit. "Ein Feuer ist ausgebrochen und die Rettungskräfte sind vor Ort." Bilder in den sozialen Medien zeigen das brennende Dach eines Gebäudes, aus dem Rauch aufsteigt. Er spricht von drei Anschlägen auf die Stadt. Der Polizeichef der Region, Wolodymyr Tymoschko, sagt, es habe zwei Angriffe in der Nacht gegeben - einen auf die Universität und einen auf das Stadtzentrum. Das Gebäude der Hochschule sei zur Hälfte zerstört worden. Das Gebäude der Universität sei zum Zeitpunkt des Einschlags leer gewesen. Im Stadtzentrum sei eine Person verletzt worden, sagt er dem staatlichen Fernsehsender Suspilne.
+++ 01:14 Ukraine-Botschafter sieht keine Chance für Verhandlungen +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, sieht aktuell keine Chance für einen Verhandlungsfrieden mit Russland. "Dieser Frieden muss erkämpft werden. Und Russland muss besiegt werden. Sonst gibt es keinen Frieden", sagte Makeiev der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger". Russland könne den Krieg schnell beenden, indem es alle seine Truppen aus den besetzten Gebieten zurückziehe - inklusive von der Krim. Russland wolle das aber nicht, deswegen brauche sein Land Unterstützung. "Es ist auch im Interesse der freien Welt, dass Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen werden, ebenso die Staatsführung, die die Befehle zu diesen Verbrechen gegeben hat. Russland muss für die Zerstörung auch finanziell bezahlen - nicht europäische oder deutsche Steuerzahler, sondern russische Steuerzahler."
+++ 23:51 Selenskyj verlangt schärfere Sanktionen +++
Nach den schweren Raketenangriffen unter anderem auf seine Heimatstadt Krywyj Rih hat der ukrainische Präsident Selenskyj erneut schärfere Sanktionen gegen Russland gefordert. "Der weltweite Sanktionsdruck gegen Russland verdient eine deutliche Steigerung", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Insbesondere müssten Sanktionslücken geschlossen werden, mithilfe derer Russland seine Waffenproduktion am Laufen halte.
+++ 22:26 Medien: Bahnhof nahe Krim-Brücke evakuiert +++
Mehrere ukrainische Medien berichten unter Berufung auf Telegramkanäle der russischen Besatzer auf der Krim von der Evakuierung des Bahnhofs Kertsch-Pivdenna. Dieser befindet sich in der Nähe der Krim-Brücke, auf zuvor der Autoverkehr gestoppt wurde. Demnach erfolgte die Evakuierung nach einer Bombendrohung.
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Quelle: ntv.de, lve/chl/mbo/dpa/rts/AFP