Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:16 Bei Propagandakonzert präsentierte Kinder verloren Mutter durch russischen Beschuss +++
Zwei entführte ukrainische Kinder, die bei einem Propagandakonzert des russischen Präsidenten am 22. Februar in Moskau vorgestellt wurden, haben ihre Mutter durch russischen Beschuss in Mariupol verloren, berichtet das russische Exil-Medienunternehmen "Important Stories".
Die 15-jährige Anna Naumenko, eine der beiden Schwestern, musste bei der Veranstaltung einem russischen Soldaten dafür danken, dass er sie aus Mariupol "gerettet" habe. Der Mann soll insgesamt 367 Kinder aus Mariupol "gerettet" haben. Mariupol wurde durch russische Bombenangriffe fast vollständig zerstört.
+++ 20:00 Neue EU-Sanktionen wirksam +++
Die EU hat ihre neuen Sanktionen gegen Russland in Kraft gesetzt. Sie wurden am Abend mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union wirksam.
Unter anderem belegt die EU damit 87 weitere Personen und 34 Organisationen mit Strafmaßnahmen, die nach Ansicht der EU auf die ein oder andere Weise zum russischen Krieg gegen die Ukraine beitragen. Darunter ist etwa die Alfa-Bank, die als Russlands größtes Finanzinstitut in Privatbesitz gilt. Auch werden Vizeminister, Regierungsbeamte, sowie Verantwortliche für die Deportation und Zwangsadoption ukrainischer Kinder auf die Sanktionsliste gesetzt. Unter anderen Sanktionsregimen belegt die EU zudem elf weitere Mitglieder und sieben Einrichtungen mit Strafmaßnahmen, die mit der russischen Söldnertruppe Wagner in Verbindung stehen.
+++ 19:33 Söldner-Chef Prigoschin meldet Einnahme von Ortschaft bei Bachmut +++
Die Söldnertruppe Wagner nimmt nach eigenen Angaben einen Vorort der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut ein. Seine Kämpfer hätten die "vollständige Kontrolle" über das Dorf Jahidne übernommen, teilt Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit. Russland versucht seit Monaten, Bachmut unter seine Kontrolle zu bringen.
+++ 19:01 Macron kündigt China-Reise an +++
In den Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs will Frankreichs Präsident Macron Anfang April nach China reisen. Das kündigt er am Rande eines Besuchs auf der internationalen Landwirtschaftsausstellung Salon de l'Agriculture in Paris an. Er wolle die chinesische Regierung dazu bewegen, dabei zu helfen, die russische Aggression zu stoppen und Frieden zu schaffen, so Macron. Frieden sei nur durch ein Ende der russischen Aggression, einen Abzug der Truppen und die Achtung der territorialen Souveränität und des ukrainischen Volkes möglich.
+++ 18:56 Litauer spenden 14 Millionen Euro für Radargeräte +++
In Litauen kommen bei einer vierwöchigen Spendenaktion 14 Millionen Euro für Radargeräte für die Luftabwehr der Ukraine zusammen. Mit dem Geld können 14 Radargeräte angeschafft werden, teilen die Organisatoren mit. Bei einer ähnlichen Spendenaktion im vergangenen Jahr waren in Litauen bereits mehr als fünf Millionen Euro zusammengekommen, die für den Kauf einer türkischen Kampfdrohne verwendet wurden.
+++ 18:18 Lukaschenko äußert sich zu geheimem Übernahme-Dokument +++
Erst kürzlich tauchte ein geheimes Dokument auf, in dem offenbar Russlands Pläne für eine vollständige Kontrolle über Belarus bis zum Jahr 2030 dargelegt sind. Nun sagt der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko laut einem Bericht des "Kyiv Independent", dass dieses Dokument vor drei Jahren verfasst worden sein könnte. Belarus und Russland hätten damals über Pläne für eine Integration gesprochen. "Es gab unterschiedliche Standpunkte. Einige sagten dies, andere jenes", so Lukaschenko. Vielleicht hätten einige Beamte in Putins Regierung vorgeschlagen, welchen Weg sie mit Belarus gehen würden". Zugleich stellt Lukaschenko klar, dass er Weißrussland als einen "unabhängigen und souveränen Staat" betrachte. Medienberichten zufolge stammt das 17-seitige Kreml-Dokument mit dem Titel "Strategische Ziele der russischen Föderation in Belarus" allerdings aus dem Sommer 2021. Es beschreibt, wie sich der Kreml eine souveräne und unabhängige europäische Nation bis zum Jahr 2030 Stück für Stück einverleiben will – ohne dass es einer militärischen Intervention bedürfte.
+++ 17:50 Kindergartenkinder in Tambow üben sich als Vaterlandsverteidiger +++
Die militärische Früherziehung beginnt in Russland offenbar früh. Der stellvertretende Chefredakteur der unabhängigen russischen Exil-Zeitung "Meduza", Kevin Rothrock, twittert ein Video einem Kindergarten in Tambow. Dieses wurde am sogenannten "Tag des Vaterlandsverteidigers", dem 23. Februar, aufgenommen. Die Kinder sind, wie Rothrock schreibt, in die Einheiten "Infanterie", "Piloten" "Fallschirmjäger", "Matrosen" und "Grenzschützer" eingeteilt. Am Ende des Videos ist zu sehen, wie sie Spielzeug-Granaten auf "feindliche Panzer" werfen.
+++ 17:21 Nach Schlägerei: Geflohener Wagner-Söldner in Oslo verhaftet +++
Der nach Norwegen geflohene ehemalige Wagner-Söldner Andrej Medwedew wird in Oslo verhaftet. Dies berichtet die "Novaya Gazeta Europe", der ein entsprechendes Gerichtsurteil vorliegt. Demnach soll der Söldner in Oslo in eine Schlägerei verwickelt worden sein und sich dann einer Festnahme widersetzt haben, indem er auf Polizeibeamte einschlug. Medwedew überquerte im Januar illegal die Grenze zwischen Russland und Norwegen und beantragte anschließend politisches Asyl in Norwegen. Er soll 2022 monatelang Mitglied der Wagner-Gruppe gewesen sein.
+++ 17:08 Scholz sieht keine "erkennbare Linie" bei Chinas Ukraine-Plan +++
Bundeskanzler Olaf Scholz kritisiert Chinas Vorschläge für eine Friedenslösung in der Ukraine. "Es fehlt aus meiner Perspektive eine erkennbare Linie, die sagt: Es muss auch zu einem Rückzug russischer Truppen kommen", sagt Scholz bei seinem Besuch in Indien. Ansonsten habe der Vorstoß "erkennbar Licht und Schatten". "Bemerkenswert richtig" sei etwa die erneute Verurteilung des Einsatzes von Atomwaffen. Er habe mit dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi intensiv über das Thema gesprochen. Es bleibe dabei, dass es keinen "Diktatfrieden russischer Machart" geben können.
+++ 16:48 "Bachmut und Kreminna sind schlimmste Orte der Welt" +++
Als Chirurg der ukrainischen Armee behandelt Maxim all jene Soldaten, die an der Front - die er als "die schlimmste Hölle" bezeichnet - kämpfen. ntv-Reporterin Kavita Sharma bekommt die Möglichkeit, mit ihm und anderen Betroffenen an einem geheimen Ort in der Ukraine zu sprechen.
+++ 16:34 AfD: Viele Parteimitglieder bei Wagenknecht-Demo +++
Bei der Berliner Kundgebung für Verhandlungen mit Russland sind nach Parteiangaben auch zahlreiche Mitglieder der AfD vor Ort. Auch der AfD-Landesvorsitzende aus Sachsen, Jörg Urban, sei zu der Veranstaltung am Brandenburger Tor gekommen, schreibt die Bundespartei auf Twitter. Dazu postet sie ein Foto von Urban mit einem Schild mit einer Friedenstaube. "Ein Jahr nach Beginn des Krieges brauchen wir endlich ernsthafte Bemühungen um Friedensverhandlungen statt noch mehr Eskalation!", schreibt die AfD. Es sei alarmierend, dass man inzwischen diskreditiert und als Verräter beschimpft werde, wenn man sich für den Frieden einsetzte. Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Feministin Alice Schwarzer hatten zu der Demonstration aufgerufen.
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+++ 16:11 Bericht: Paris, London und Berlin wollen Kiew zu Friedensgesprächen ermutigen +++
Laut einem Medienbericht schmieden Deutschland, Frankreich und Großbritannien an einem Plan für Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland: Demnach wollen die drei europäischen Länder die Ukraine enger an die NATO binden und ihr breiteren Zugang zu moderner militärischer Ausrüstung, Waffen und Munition verschaffen, berichtet das "Wall Street Journal". Damit wollen sie Kiew ermutigen, noch dieses Jahr Friedensgespräche mit Russland aufzunehmen, heißt es in dem Bericht unter Verweis auf französische, deutsche und britische Beamte. Der Plan soll demnach auf dem NATO-Jahrestreffen im Juli diskutiert werden.
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+++ 15:46 Erneut Luftalarm in der ganzen Ukraine +++
Wieder einmal herrscht Luftalarm in der Ukraine. Der Journalist Denis Trubetskoy, der auch für ntv.de schreibt, twittert: "Zum zweiten Mal Luftalarm in der gesamten Ukraine heute, während in Berlin für den angeblichen 'Frieden' demonstriert wird."
+++ 15:27 EU-Sanktionspaket zielt auch auf iranische Unternehmen +++
Von den neuen EU-Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind 121 Einzelpersonen und Institutionen betroffen, darunter auch iranische Drohnenhersteller. Das zehnte EU-Sanktionspaket seit Februar vergangenen Jahres wird an diesem Samstag von den Mitgliedsländern formell bestätigt, wie die EU mitteilt. Auf der Sanktionsliste stehen nun 96 weitere Unternehmen und Behörden, darunter auch drei weitere russische Banken. Betroffen sind erstmals auch sieben iranische Unternehmen, die Russland Kampfdrohnen für den Krieg in der Ukraine liefern.
+++ 15:06 Russland stoppt Öllieferungen über Druschba-Pipeline nach Polen +++
Russland liefert nach Angaben des polnischen Konzerns PKN Orlen kein Öl mehr über die Druschba-Pipeline nach Polen. Die Lieferung von Öl im Rahmen des letzten gültigen Vertrags, der etwa zehn Prozent des Bedarfs von Orlen deckte, sei von russischer Seite gestoppt worden, teilt das Unternehmen mit. Orlen versichert, dass dies keine Auswirkungen auf die Versorgung polnischer Kunden habe und dass "alle Lieferungen über den Seeweg sichergestellt werden können".
+++ 14:56 Wagenknechts "Aufstand für den Frieden" versammelt sich in Berlin +++
In Berlin findet zur Stunde die Großkundgebung "Aufstand für den Frieden" der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer statt. Angemeldet sind zehntausend Teilnehmer. Die Aktion sowie eine hunderttausendfach unterschriebene Petition von Wagenknecht und Schwarzer sind stark umstritten. Die beiden Frauen fordern die Bundesregierung dazu auf, statt auf Waffenlieferungen auf Friedensverhandlungen zu setzen. Die Spitze der Linkspartei kritisiert den Demonstrationsaufruf, führende AfD-Politiker dagegen unterzeichneten das Manifest. Gleichzeitig kommt es in Berlin zu Gegenprotesten. Bereits am Freitag hatten Tausende gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine demonstriert.
+++ 14:36 In der Nähe russischer Truppen: Bericht über Explosionen bei Mariupol +++
In der Nähe von Mariupol soll es am Morgen in zwei Dörfern zu Explosionen gekommen sein. Dies berichtet "Kyiv Independent" und beruft sich auf einen Berater des Bürgermeisters von Mariupol. In den betroffenen Ortschaften Jalta und Juriwka sollen dabei zahlreiche russische Truppen stationiert sein. Auch am Freitag gab es bereits laut dem Berater in einem russischen Munitionsdepot in Mariupol eine Explosion. Dabei soll das Depot zerstört worden sein. Mariupol ist seit Mai 2022 von russischen Truppen besetzt.
+++ 14:17 China schlägt sich bei G20-Erklärung auf Russlands Seite +++
Beim G20-Treffen haben nach Angaben des Gastgebers Indien die meisten Mitglieder der Staatengruppe den Krieg in der Ukraine verurteilt und erneut einen Abzug der russischen Truppen gefordert. Russland und China hätten im Gegensatz zu den übrigen Mitgliedern einer entsprechenden Erklärung nicht zugestimmt, teilt Indien zum Ende des G20-Finanzministertreffens mit.
+++ 13:55 TASS: Drei ukrainische Flugzeuge abgeschossen +++
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben drei ukrainische Kampfflugzeuge abgeschossen. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS und beruft sich auf einen Sprecher des Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow. "Kampfflugzeuge der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte schossen Su-24 und MIG-29 der ukrainischen Luftwaffe in der Nähe der Siedlungen Rozovka und Dmitrov in der Donezker Volksrepublik ab. In der Nähe der Siedlung Tjaginka in der Region Cherson schossen Luftabwehrkräfte ein ukrainisches Su-25-Flugzeug ab", so der Sprecher.
+++ 13:32 Macron hält Chinas Friedensplan für "gute Sache" +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Chinas Engagement für den Frieden in der Ukraine als "gute Sache" bezeichnet. Macron sagte laut dem britischen Guardian zu Reportern, dass er China Anfang April besuchen werde, um Pekings Hilfe bei der Beendigung des Krieges zu erbitten. "China muss uns dabei helfen, Druck auf Russland auszuüben, damit es keine chemischen oder nuklearen Waffen einsetzt - was China bereits getan hat - und damit die Aggressionen als Vorbedingung für Gespräche einstellt."
+++ 13:02 Medwedew: Russlands Rüstungskonzerne erfüllen hohe Nachfrage +++
Die russische Rüstungsindustrie arbeitet nach Angaben des russischen Politikers Dmitri Medwedew rund um die Uhr, um die drastisch gestiegenen Aufträge zu erfüllen. Dass den russischen Streitkräften in der Ukraine die Raketen ausgingen, wies der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates in einem veröffentlichten Interview der Zeitschrift "Nationale Verteidigung" zurück. Die Regierung habe in einigen Unternehmen die Waffenproduktion verzehnfacht, sagte Medwedew, der früher Präsident des Landes war und heute mit an der Spitze der Militärisch-Industriellen Kommission steht, die die Rüstungsindustrie kontrolliert. Die Rüstungskonzerne würden mit der gestiegenen Nachfrage "voll und ganz" fertig.
+++ 12:14 Stadt bei Bachmut bereitet sich auf Kämpfe vor +++
Die Stadt Tschassiw Jar liegt rund sieben Kilometer vom heftig umkämpften Bachmut entfernt. Schon jetzt versuchen die verbliebenen Einwohner, so viele Lebensmittel wie möglich zu horten. Denn es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich die heftigen Kämpfe verlagern würden.
+++ 11:49 AfD will mit Bussen zu Wagenknechts Demo in Berlin anreisen +++
Mehrere AfD-Landesverbände aus dem Osten wollen mit Bussen dem Aufruf von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer folgen und heute Nachmittag zur "Friedenskundgebung" in Berlin anreisen. Das hat ntv aus Kreisen erfahren. Demnach wollen etwa 100 Vertreter der Rechtspartei an der Demonstration teilnehmen. Der Bundesvorstand soll jedoch nicht darunter sein.
+++ 11:25 Linken-Chefin Wissler will nicht zu Wagenknechts "Friedenskundgebung" gehen +++
Die Parteichefin der Linken, Janine Wissler, hat den Aufruf ihrer Parteikollegin Sahra Wagenknecht zu einer "Friedenskundgebung" heute Nachmittag in Berlin mit Blick auf den Krieg in der Ukraine kritisiert. "Ich bedauere, dass die Partei weder angefragt noch informiert war über diesen Aufruf", sagte Wissler den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sie selbst werde an der Demonstration nicht teilnehmen. Die Parteichefin ermahnte Wagenknecht, sich klar von Rechtsradikalen abzugrenzen. "Organisierte Rechte haben auf der Demonstration nichts zu suchen", denn "Nie wieder Krieg" und "Nie wieder Faschismus" gehörten untrennbar zusammen. Die von Wagenknecht gemeinsam mit der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer ausgerufene Kundgebung ist stark umstritten.
+++ 11:10 Jäger: "Ende der Waffenlieferung heißt Kapitulation der Ukraine" +++
Die Argumentation, ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine würde zwangsläufig zu Waffenstillstand und Gesprächen mit Russland führen, hält Thomas Jäger für irreführend. Bei der Forderung geht es laut dem Politikexperten vor allem um die Kapitulation der Ukraine.
+++ 10:58 Nach Treffen mit Scholz: Indien will zu "Friedensbemühungen" beitragen +++
Indien steht nach Worten von Premierminister Narendra Modi mit Blick auf den Ukraine-Krieg bereit, "einen Beitrag zu jeglichen Friedensbemühungen zu leisten". Indien habe seit Kriegsbeginn vor einem Jahr zu einer Lösung durch Dialog und Diplomatie aufgerufen, sagte Modi nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Neu Delhi. Der deutsche Botschafter in Neu Delhi, Philipp Ackermann, hatte im Vorfeld des Besuchs des Bundeskanzlers erklärt, Indien könne ein geeigneter Kandidat für das Finden einer Lösung im Ukraine-Krieg sein - jedoch nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Indien nimmt in Bezug auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine neutrale Haltung ein und trägt westliche Sanktionen nicht mit.
+++ 10:41 Ukraine veröffentlicht zum Jahrestag Briefmarke mit Banksy-Bild +++
Anlässlich des ersten Jahrestages der russischen Invasion hat die Ukraine eine Briefmarke mit der Reproduktion eines Banksy-Wandbildes herausgegeben, das einen Jungen zeigt, der einen erwachsenen Mann im Judo besiegt. Der britische Straßenkünstler malte das Bild auf eine zerstörte Mauer in der Stadt Borodianka nordwestlich von Kiew, wo viele Gebäude zu Beginn der Invasion von russischen Flugzeugen in Schutt und Asche gelegt wurden.

Das Bild ist vom russischen Präsidenten Wladimir Putin inspiriert, der bekanntlich den schwarzen Gürtel im Judo trägt, und zeigt einen jungen Judoka, der die Ukraine repräsentiert und einen erwachsenen Mann niederschlägt.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Im unteren linken Teil der neuen Briefmarke steht der Satz "Hau ab Putin". Die Einwohner der Hauptstadt strömten am Freitag in Scharen herbei, um die neuen Briefmarken im Kiewer Hauptpostamt zu kaufen.
+++ 10:14 Video zeigt Übergabe von Leopard-2-Panzern aus Polen an Ukraine +++
Der Journalist Euan MacDonald von der Neuen Stimme in der Ukraine hat auf Twitter einen Clip veröffentlicht, der die offizielle Übergabe der ersten polnischen Leopard-Panzer an die Ukraine zeigt. Das Video zeigt den polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki und seinen ukrainischen Amtskollegen Denys Schmyhal bei der offiziellen Übergabe der polnischen Leopard-2-Panzer an die Ukraine an einem nicht genannten Ort im Land. Gestern hatte Morawiecki bestätigt, dass die Panzer an die Ukraine übergeben worden seien.
+++ 09:48 Russland gehen offenbar iranische Drohnen aus +++
Russland scheint nach einem Bericht des "Guardian" seinen aktuellen Bestand an Drohnen aus iranischer Produktion aufgebraucht zu haben und wird sich um Nachschub bemühen, so die jüngste Meldung des britischen Verteidigungsministeriums. Das Verteidigungsministerium twitterte, Russland sehe die Drohnen wahrscheinlich als "nützliche Köder, die die ukrainische Luftabwehr von den effektiveren russischen Marschflugkörpern ablenken können". Seit etwa dem 15. Februar gibt es keine Berichte mehr über den Einsatz iranischer unbemannter Einweg-Luftfahrzeuge (OWA-UAVs) in der Ukraine. Zuvor berichteten die ukrainischen Streitkräfte, dass sie zwischen Ende Januar und Anfang Februar 2023 mindestens 24 Shahed-136 OWA-UAVs abgeschossen haben; in den ersten Tagen des Jahres wurden mehrere davon zerstört.
+++ 09:05 Biden: Selenskyj braucht keine Kampfjets F-16 +++
Auch Joe Biden hat die Entsendung amerikanischer Kampfjets in die Ukraine "vorerst" ausgeschlossen und in einem Interview erklärt, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij "jetzt keine F-16 braucht". Der US-Präsident sagte dem Sender ABC am Freitag, es gebe "keine Grundlage, auf der es nach Ansicht unseres Militärs gerechtfertigt wäre, der Ukraine F-16 zu liefern". Auf die Frage des Interviewers David Muir, ob dies "niemals" bedeute, sagte Biden: "Ich schließe es für den Moment aus. Sehen Sie, wir schicken das, was unser erfahrenes Militär glaubt, dass er jetzt braucht. Er braucht Panzer, er braucht Artillerie, er braucht Luftabwehr", sagte Biden. "Es gibt Dinge, die er jetzt braucht und die wir ihm schicken, um ihn in die Lage zu versetzen, diesen Frühling und diesen Sommer bis zum Herbst Gewinne zu erzielen."
+++ 08:52 Scholz drängt Indien dazu, Krieg klar zu benennen +++
Zu Beginn seines zweitägigen Indien-Besuchs hat Bundeskanzler Olaf Scholz die indische G20-Präsidentschaft aufgefordert, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine klar zu benennen. "Auf dem letzten G20-Gipfel auf Bali im November 2022 hat die G20 in dieser Hinsicht ein starkes Signal gesendet", sagte Scholz der "Times of India" in Anspielung auf die deutliche Verurteilung des russischen Angriffs unter der indonesischen Präsidentschaft der wichtigsten Industriestaaten der Welt im vergangenen Jahr. "Es wird wichtig sein, während der indischen G20-Präsidentschaft darauf aufzubauen." Die G20 müsse insbesondere weiterhin Antworten auf die weltweiten Auswirkungen des russischen Angriffskriegs finden. An strittigen Formulierungen zum Krieg droht die Abschlusserklärung der G20-Finanzminister scheitern.
+++ 08:29 Lukaschenko reist zu Staatsbesuch nach China +++
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko wird chinesischen Angaben zufolge am Dienstag zu einem Staatsbesuch nach China reisen. "Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko wird auf Einladung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping vom 28. Februar bis zum 2. März auf Staatsbesuch in China sein", sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Hua Chunying. Der chinesische Außenminister Qin Gang habe am Freitag in einem Telefongespräch mit seinem belarussischen Kollegen Sergej Aleinik erklärt, China sei bereit, mit Belarus zusammenzuarbeiten, um das gegenseitige politische Vertrauen zu vertiefen, erklärte das chinesische Außenministerium. Lukaschenko ist ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und hat Moskaus Einmarsch in der Ukraine unterstützt. Belarus ist finanziell und politisch stark vom Nachbarn Russland abhängig.
+++ 08:01 Russland zerstört Schulen und Infrastruktur in Nikopol +++
Russischen Streitkräfte haben einem Bericht der "Kyiv Independent" zufolge die Zivilbevölkerung und Infrastruktur in dem Bezirk Nikopol in der Stadt Marhanets massiv beschossen. Der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyask, sagte, russische Truppen hätten den Bezirk Nikopolskyi neunmal mit schwerer Artillerie beschossen und Stromleitungen, Unternehmen, über 30 Häuser und drei Schulen beschädigt. "Tödliche Granaten trafen Nikopol und Marhanets. Es gab keine Verluste. Es gab erhebliche Zerstörungen", sagte Lyask.
+++ 07:22 Scholz plant mit Indien keine gemeinsame Erklärung zu Ukraine-Krieg +++
Bundeskanzler Olaf Scholz ist zu seinem ersten Besuch seit Amtsantritt in Indien eingetroffen. Er wird von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation begleitet - Indien ist inzwischen die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt und ein begehrter Handels- und Investitionspartner. Doch politisch sind die Beziehungen nicht einfach: Indien ist bei Rüstung und Energielieferungen stark von Russland abhängig und hat den Angriffskrieg in der Ukraine bisher nicht verurteilt. Mit einer grundlegenden Änderung der indischen Position zu Russland rechnet die Bundesregierung auch durch Scholz' Besuch nicht; eine gemeinsame Erklärung zum Ukraine-Krieg ist nicht geplant.
+++ 06:29 Russland schweigt zu Jahrestag des Angriffskriegs +++
Am gestrigen Jahrestag zum Angriffskrieg, als am 24. Februar 2022 Russland die Ukraine überfiel, blieb es in Moskau still. Das Institute for the Study of War (ISW) vermutet, dass dies wahrscheinlich aufgrund gescheiterter Ziele nicht geschehen sei. Dies sei wahrscheinlich, weil es "keines seiner erklärten Ziele erreicht hat und seit Juli 2022 keine signifikanten territorialen Gewinne erzielt hat".
+++ 05:35 Russischer Botschafter nennt neue Sanktionen wirkungslos +++
Der russische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Anatoli Antonow, bezeichnet die von den G7 erhobenen neuen Sanktionen gegen Russland als wirkungslos. "Glaubt jemand wirklich, dass unser Land auf diese Weise dazu gebracht werden kann, seinen unabhängigen Kurs aufzugeben und von seinem eingeschlagenen Weg zum Aufbau einer multipolaren Welt auf der Grundlage des Prinzips der unteilbaren Sicherheit, des Völkerrechts und der UN-Charta abzuweichen", wird er in einem Beitrag auf der Facebook-Seite der Botschaft zitiert. Antonow nennt die neuen Sanktionen "rücksichtslos" und darauf ausgerichtet, Russland zu quälen.
+++ 04:18 Biden: Chinas Beteiligung an Friedensverhandlungen irrational +++
US-Präsident Biden findet die Vorstellung, dass China sich in die Verhandlungen über den Ausgang des Ukraine-Krieges einschaltet, nicht rational. Über den von Peking vorgelegten Friedensplan sagt er dem Nachrichtensender ABC: "Russlands Präsident Wladimir Putin klatscht Beifall dafür, wie kann er dann gut sein". Wenn Chinas Plan umgesetzt würde, wäre das für niemanden außer für Russland von Vorteil.
+++ 02:06 Biden schließt Kampfjet-Lieferungen weiter aus +++
US-Präsident Joe Biden schließt die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt aus. Mit Blick auf Forderungen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj sagt Biden in einem Interview des US-Fernsehsenders ABC: "Er braucht jetzt keine F-16." Aus der Sicht des US-Militärs gebe es momentan keinen Grund, die Kampfflugzeuge zur Verfügung zu stellen. Man könne aber nicht wissen, was in einem, zwei oder drei Jahren gebraucht werde, antwortet der Präsident auf die Frage, ob er die Lieferung von Kampfjets auch für die Zukunft ausschließe. "Ich schließe es für jetzt aus", betont Biden.
+++ 00:59 Kanada liefert vier weitere Leopard-2-Panzer +++
Kanada wird vier zusätzliche Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefern. Das kündigt Regierungschef Justin Trudeau an. Die Zahl der von Kanada zur Verfügung gestellten Kampfpanzer aus deutscher Produktion steigt damit auf insgesamt acht. "Kanada steht seit Beginn des Konflikts fest zur Ukraine" und werde dies auch weiterhin tun, sagt Trudeau in Toronto. Sein Büro teilt mit, vier Leopard-2-Panzer seien bereits nach Polen geliefert worden, wo ukrainische Soldaten an ihnen ausgebildet werden. Zusätzlich zu den nun verkündeten vier weiteren Leopard-Panzern sendet Kanada gepanzerte Fahrzeuge und Munition.
+++ 23:21 Ukraine: Russland verdoppelt Zahl der Schiffe im Schwarzen Meer +++
Russland verdoppelt nach Angaben des ukrainischen Militärs die Zahl der aktiven Schiffe im Schwarzen Meer. "Im Schwarzen Meer hat sich die Flotte der Kriegsschiffe verglichen mit heute Morgen verdoppelt - es sind nun acht Schiffe", teilt die ukrainische Militärführung auf Facebook mit. Dies könnte darauf hinweisen, dass Russland Raketen- und Drohnenangriffe vorbereite.
+++ 22:25 USA: Russland könnte Iran Kampfjets liefern +++
Die US-Regierung warnt vor einer zunehmenden Kooperation im Verteidigungsbereich zwischen Russland und dem Iran. Die Unterstützung aus Teheran für das russische Militär nehme weiter zu, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. "Russland hat dem Iran im Gegenzug eine beispiellose Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich angeboten, unter anderem bei Raketen, Elektronik und Luftabwehr." Die USA gehen davon aus, dass Russland dem Iran Kampfjets zur Verfügung stellen könnte, wie Kirby weiter sagte. Im November habe der Iran Panzermunition an Moskau für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geliefert.
+++ 22:19 EU-Staaten einigen sich auf neues Sanktionspaket +++
Die EU-Staaten haben sich am Jahrestag des russischen Einmarschs in die Ukraine auf ein weiteres Paket mit Sanktionen gegen Russland verständigt. Die neuen Strafmaßnahmen sehen unter anderem zusätzliche Handelsbeschränkungen vor. Zuvor hatte Polen eine Einigung blockiert. Dies bestätigten Diplomaten in Brüssel nach Beratungen der Mitgliedstaaten.
+++ 22:10 London: 800 Russen sterben täglich wegen Putins Ego +++
Der britische Außenminister James Cleverly wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, seine eigenen Soldaten aus egoistischen Gründen zu opfern. "Seine Landnahmen in der Ost- und Südukraine zeigen, dass sein Herz auf die imperiale Expansion gerichtet ist - aber 800 russische Soldaten pro Tag sterben für seine hoffnungslosen Ambitionen. Sie bezahlen für sein Ego mit ihrem Leben", sagte Cleverly bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York zum ersten Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine. Cleverly sagte, dass Großbritannien alles tun werde, um Kiew weiter zu helfen. "Unsere Unterstützung für die Ukraine ist und wird niemals zeitlich begrenzt sein."
+++ 21:50 Habeck rügt Friedensdemo: "Irreführung der Bevölkerung" +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die für diesen Samstag in Berlin geplante Friedensdemonstration scharf kritisiert. "Jeder, der bei Sinnen und Verstand ist, wünscht sich Frieden", sagte der Grünen-Politiker in einem ARD-"Brennpunkt". Was die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die ihr folgenden Leute wollten, sei, etwas als Frieden zu verkaufen, das ein "imperialistischer Diktator" Europa aufzwinge. Wenn sich das durchsetze, wäre das eine Einladung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, die nächsten Länder zu überfallen. "Das ist kein Frieden, das ist eine Chimäre, die da aufgebaut wird, das ist eine politische Irreführung der Bevölkerung", warnte der Vizekanzler.
+++ 21:36 Kanada liefert zwei weitere Leopard-Panzer an die Ukraine +++
Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau kündigt die Lieferung von zwei weiteren Leopard-2-Panzern an die Ukraine an. Zudem würden zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängt, sagt Trudeau in Toronto. Verboten werde auch der Export von gewissen Chemikalien für Elektronik nach Russland sowie der Import und Kauf von Waffen von dort.
+++ 21:19 Selenskyj über seinen schlimmsten Moment im Kriegsjahr +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Massaker von Butscha an Zivilisten als den für ihn persönlich bislang schlimmsten Moment des russischen Krieges bezeichnet. Das sei der schrecklichste Tag gewesen, sagte der 45-Jährige bei einer Pressekonferenz in Kiew. Selenskyj antwortete auch auf eine Frage zur größten Enttäuschung seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar vor einem Jahr. Viele Menschen hätten die Hauptstadt Kiew und das Land verlassen, ohne Widerstand zu leisten, sagte Selenskyj. "All diese Leute haben mich enttäuscht", sagte er. Zugleich räumte er ein, selbst immer wieder Fehler zu machen. Das passiere, weil er von früh bis abends arbeite. Wichtig sei allerdings, keine fatalen Fehler zu machen. "Ich bin der Garant der Verfassung", sagte Selenskyj.
+++ 20:59 Putin telefonierte mit Erdogan +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat in einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin zu einem "gerechten Frieden" in der Ukraine aufgerufen. Damit sollten weitere Verluste an Menschenleben und Zerstörung verhindert werden, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der türkischen Präsidentschaft. Erdogan sprach sich auch für eine Fortsetzung des Mitte März auslaufenden Getreideabkommens zwischen der Ukraine und Russland aus. "Ankara ist bereit, jede Art von Unterstützung in dieser Hinsicht zu leisten", hieß es weiter. Die Türkei hatte im vergangenen Sommer eine Schlüsselrolle dabei gespielt, das von der UNO unterstützte Getreideabkommen auf den Weg zu bringen. Der Kreml sprach in einer Erklärung von einem "Meinungsaustausch über die Lage in der Ukraine" zwischen Erdogan und Putin. Auch das Getreideexportabkommen sei zur Sprache gekommen. Erdogans Forderungen wurden jedoch nicht erwähnt.
+++ 20:36 Russen wegen Gedenken an den Jahrestag festgenommen +++
In Russland sind alle Versuche, den Opfern des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu gedenken, schnell unterbunden worden. So wurden etwa drei Personen festgenommen, die Blumen an einem Denkmal für die ukrainische Dichterin Lesja Ukrainka niedergelegt hatten, wie die russische Menschenrechtsgruppe OVD-Info berichtet. Weitere 15 Personen wurden festgenommen, als sie Blumen an einem Denkmal für den ukrainischen Schriftsteller Taras Schewtschenko in St. Petersburg niederlegten, heißt es weiter. Nach Angaben der Gruppe wurden während der russlandweiten Proteste gegen die Invasion im vergangenen Jahr mehr als 4.300 Menschen festgenommen.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, hvo/ghö/jpe/AFP/dpa/rts/DJ